Als Abschluss der Rise Up For Change-Aktionswoche fand am Freitag, dem 6. August nach längerer Pause wieder einmal eine Kundgebung der Klimagerechtigkeitsbewegung statt. Zwischen 1’000 und 1’500 Menschen versammelten sich unter dem Motto «fossil banks are stoppable – another world is possible» auf dem Münsterplatz in Bern. Mit dem Fokus auf die Schweizerische Nationalbank und dem Finanzplatz Schweiz wurde richtigerweise der Dreh- und Angelpunkt der profitorientierten Marktwirtschaft als Treiber von Klimakrise, Unterdrückung und Ausbeutung herausgestrichen und an den Pranger gestellt.
Die Stimmung auf dem Münsterplatz war neben den Reden mit Musik, Tanz und Parolen festlich, das Publikum auffallend heterogen. Anwesend waren Menschen aus der ganzen Schweiz und aller Altersgruppen. Getragen wird die Bewegung natürlich nach wie vor von der Jugend, aber es sind nicht mehr breite Schichten von Jugendlichen, die das Bild der Demonstration dominieren.
Wie seit Beginn der Bewegung war auch der Funke an der Kundgebung vertreten und verteidigte offensiv klassenkämpferische Positionen. Trotz des Fokus auf die Banken und trotz radikalen Parolen wie «power to the people» und «one solution: revolution!», dominiert innerhalb der Bewegung nach wie vor der Aktivismus über das konsequente Vorbereiten eines revolutionären Kampfs für die Klimagerechtigkeit. Der erneut angedrohte zivile Ungehorsam vermag zwar kurzfristig die eigene Ungeduld der AktivistInnen zu befriedigen, nicht aber die Einheit der gesamten Klasse der ArbeiterInnen zu fördern und sie zu mobilisieren. Letzteres ist aber zwingend notwendig zur Überwindung des Kapitalismus und der Klimakrise.
Will die Bewegung tatsächlich eine Veränderung erreichen, muss sie sich auf ein klassenkämpferisches Programm stützen, das in der Lage ist, den ArbeiterInnen einen konkreten Weg aufzuzeigen, wie sie gleichzeitig gegen die Klimakrise und für soziale Verbesserungen kämpfen können. Die Arbeiterklasse muss sich organisieren und für die Verstaatlichung von Banken und weiteren Schlüsselindustrien kämpfen. Nur durch eine demokratisch von den ArbeiterInnen kontrollierte, rationale Planung der Produktion kann der Klimakrise sinnvoll entgegengewirkt werden.
Rise Up For Change hat mit dieser Kundgebung zwar gezeigt, dass die Bewegung momentan nicht die breiten Massen hinter sich scharen kann – aber auch, dass sie durchaus noch da ist. Der Fokus auf die Rolle der Banken ist progressiv. Noch ist es nicht zu spät, der klar antikapitalistischen Haltung vieler Anwesenden durch ein sozialistisches Programm einen deutlichen Ausdruck und der Klimagerechtigkeitsbewegung als solches eine tatsächliche Perspektive zu geben.
Auf zu einer klassenkämpferischen Antwort auf die Klimakrise, auf zur sozialistischen Revolution!
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