Die Angestellten der SDA haben ihren Streik gegen die angekündigten Entlassungen eines Viertels der Belegschaft heute Mittwoch fortgesetzt. (Siehe Artikel zum ersten Streiktag)
[dropcap]U[/dropcap]m 11 Uhr kam der Bus aus mit den Streikenden aus Bern am Helvetiaplatz in Zürich an. Der Demonstrationszug führte vom Helvetiaplatz zum Hauptsitz der Tamedia am Stauffacher, wo Solidaritätsbotschaften vorgetragen und eine Aktion durchgeführt wurde.Der Tamedia-Hauptsitz am Stauffacher wurde als Ort für die Aktion gewählt, weil Tamedia als Hauptaktionärin der SDA als eine der treibenden Kräfte hinter der Massenentlassung vermutet wird.
Die Stimmung an der Demonstration und der nachfolgenden Aktion vor der Tamedia war sehr kämpferisch und laut. Die Solidarität war gross – über 300 Leute waren anwesend. Am Ende der Aktion wurden symbolisch hunderte Zitronen ausgepresst, nach dem Motto: „Wir lassen uns nicht ausdrücken wie Zitronen!“.
Wir, die marxistische Strömung „Der Funke“, diskutierten mit den Betroffenen und drückten mit einem Redebeitrag unsere Solidarität aus. Darin versuchten wir aufzuzeigen, dass die gleichen, unter Profitzwang stehenden Grossverlage hinter den Massenentlassungen bei der SDA und den generellen Angriffen auf die Arbeitsbedingungen der JournalistInnen stecken. Folglich muss der Kampf gegen die Grossverlage ein geeinter sein. Erfreulicherweise waren JournalistInnen verschiedenster Zeitungen anwesend, welche sich in den Ansprachen sehr unterstützend zeigten. Rund 30 kamen aus den Tamedia-Büros und zeigtenden Demonstrierenden ihre Solidarität.
Die SDA-Belegschaft ging danach ins Volkshaus um das weitere Vorgehen zu diskutieren. Es stand ausser Frage, den Streik abzubrechen, da der achtköpfige Verwaltungsrat weiterhin sämtliche Anfragen des Redaktionskomitees ignorierte. Es wurde stark betont, dass man keinen Schritt von den Forderungen zurückweicht, solange der Verwaltungsrat sich nicht bereit erklärt, überhaupt erst an den Verhandlungen teilzunehmen.
Genau das tat der Verwaltungsrat dann am Abend. Über das weitere Vorgehen entscheidet die Vollversammlung der Streikenden am Donnerstagmorgen um 9 Uhr in Bern. Im Falle einer Weiterführung des Streiks findet eine weitere Kundgebung in Lausanne statt.
Patrick G.
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