Vergiss nicht, nachher noch Teil 2 und Teil 3 zu lesen.
Was ist der Funke? Was macht er in der JUSO?
Der Funke ist die Strömung jener JUSOs, die mit revolutionären Positionen für jetzige und zukünftige Verbesserungen der Lebensbedingungen der Menschen kämpft. Revolutionär darum, weil der Kapitalismus dies nicht bieten kann und wir deshalb bei allen unseren politischen Handlungen den Bruch mit dem kapitalistischen System vor Augen haben. Ich bin vor fünf Jahren in die JUSO gekommen, weil ich das Elend auf dieser Welt und meine eigene Machtlosigkeit nicht mehr akzeptieren konnte. Dort bin ich auf GenossInnen der marxistischen Strömung gestossen und mich überzeugten ihre Argumente und Theorien so weit, dass ich begann mich selber damit zu befassen. Der Funke arbeitet ernsthaft auf eine Revolution hin und hat eine echte Strategie. Dazu gehört, dass RevolutionärInnen sich nicht abkoppeln dürfen, sondern den Kampf um die Ausrichtung der Linken auch innerhalb der traditionellen Organisationen führen müssen.
Und was bedeutet, dass du für die Strömung kandidierst?
Die JUSO hat in den vergangenen Jahren gewaltige Schritte nach links gemacht. Revolutionär-marxistische Ideen finden – auch wegen der Aktivität des Funke – grossen Anklang. Mit meiner Kandidatur will ich diese Diskussion um die Ausrichtung der JUSO auf einer neuen Ebene eröffnen. Falls ich gewählt werde, sehe ich es als meine Aufgabe, die revolutionären Ideen auch in der GL einzubringen.
Inwiefern, denkst du, wird sich die Politik/Ausrichtung der JUSO ändern, wenn der Funke mit einem Sitz in der GL vertreten ist?
Als Marxist bin ich es gewohnt in der Minderheit zu sein – auch im Vorstand der JUSO Stadt Bern ist das so. Trotzdem kann ich mich einbringen: Wichtig wäre, dass die JUSO aktiv in lokalen und nationalen Kämpfen eine Rolle spielt und bei internationalen Kämpfen und Bewegungen klar Stellung bezieht. Die internen Debatten können auch an Qualität gewinnen wenn die unterschiedlichen Positionen früher involviert sind und dann klarer in die Partei getragen werden.
Was die praktische Tätigkeit angeht, erhoffe ich mir das Bildungsressort übernehmen zu können. In der Stadt Bern habe ich ein ganz neues Bildungskonzept eingeführt, das sehr erfolgreich ist. An unseren VVs diskutieren wir aktuelle Themen auf der Grundlage von kurzen Inputs und Artikeln. Als Ergänzung halten wir regelmässig Bildungsnachmittage ab, bei welchen wir die Themen aus den VVs vertiefen können und lockere Diskussionsrunden wo wir neue Leute einbeziehen. Auf der nationalen Ebene werde ich mich zunächst einarbeiten müssen, aber ich erhoffe ähnliche Ergebnisse.
Morgen machen wir mit dem zweiten Teil weiter, in dem sich Lukas entscheiden muss: Reform oder Revolution? Oder eben doch beides…?
Europa — von Emanuel Tomaselli, RKI Österreich — 16. 11. 2024
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