Die Kita Oberfeld versucht, die Angestellten zu schlechteren Arbeitsverträgen zu zwingen. Dies tun sie, um mehr Profite zu machen. Der Funke stellt sich gegen diesen dreisten Angriff auf die ArbeiterInnen!
Pop e Poppa ist der zweitgrösste Kitabetreiber in der Schweiz. Nun versucht Pop e Poppa in Oberfeld, die Angestellten zu schlechteren Arbeitsbedingungen zu zwingen. Die Arbeitszeit soll von 42 Stunden auf 40 gesenkt werden, die Löhne sinken 5 Prozent. Gleichzeitig wurde der Tarif für die Betreuung erhöht! Diese dreiste Verschlechterung der Arbeitsbedingungen (trotz höheren Einnahmen) wollen die Angestellten nicht hinnehmen! Sie weigerten sich, den neuen Vertrag zu unterschreiben.
Anstatt den Forderungen der Belegschaft entgegenzukommen, entscheidet der Betreiber sich kurzerhand, das gesamte Personal der Kita zu ersetzen! Auch der Runde Tisch, den die Gemeinde Ostermundigen einberufen hat, nützte nichts. Pop e Poppa macht keine Kompromisse: “Pop e Poppa wird an der bisherigen Strategie festhalten und ist der Ansicht, dass das austretende Personal rasch ersetzt werden kann”. So das offizielle Statement von Pop e Poppa.
Für uns ist das nicht überraschend. Für Pop e Poppa geht es um Profite, nicht um qualitative Kinderbetreuung. Es ist nur ein Beispiel, wie schädlich die kapitalistische Logik in der Kinderbetreuung ist.
Kitas in der Schweiz: unbezahlbar, tiefe Löhne, Burnouts
Kinderbetreuung ist wichtig: Die ersten vier Jahre eines Kindes sind weichenstellend. Der Zwang zur Profitmaximierung steht einer guten Kinderbetreuung im Weg. Die BetreuerInnen tragen eine riesege Verantwortung. Weder die Arbeitsbedingungen noch die Löhne werden dieser Aufgabe gerecht.
Nicht nur in Ostermundigen – Profitzwang bedeutet sparen, wo es nur geht! Deshalb bestehen in den meisten Kitas die Teams der BetreuerInnen aus zu wenig gelernten Fachpersonen. Günstige PraktikantInnen und Lernende ersetzen sie zunehmend. Dies führt zu einer Überlastung der Fachpersonen. Die Zeit, um auf die verschiedenen Bedürfnisse und Fähigkeiten jedes einzelnen Kindes einzugehen, ist schlicht nicht gegeben. Zudem gibt es zu wenig Zeit für Pausen und Erholung, was die hohe Burnout-Gefahr in den Kitas erklärt. Gleichzeitig fehlt auch die Zeit, um die Lernenden angemessen auszubilden. Der Profitzwang geht auf Kosten der BetreuerInnen und letzten Endes der Kinder.
Pop e Poppa verkauft die Arbeitszeitreduktion als eine notwendige Massnahme im Interesse der Angestellten. Diese dreiste Lüge ist nichts anderes als ein Schlag ins Gesicht der Angestellten! Ja, es braucht eine Arbeitszeitreduktion, damit sich die BetreuerInnen erholen und distanzieren können, um die Energie zu haben auf die Kinder einzugehen. Aber sicher nicht auf Kosten der ohnehin schon tiefen Löhne! Was es braucht, ist eine Arbeitszeitreduktion und eine fette Lohnerhöhung!
Profite und Kinderbetreuung stehen im Gegensatz. Es ist Zeit, den Menschen und nicht das Geld in den Vordergrund zu stellen. Deshalb fordern wir:
Wir sagen NEIN!
Es ist Zeit diesen Zuständen, die nur noch schlimmer werden, ein Ende zu bereiten!
Die Kita in Oberfeld beweist: Bitti Bätti bringt es nicht! Anstatt auf gerechtfertigte Forderungen einzugehen, ersetzt die Firma lieber das gesamte Personal. Die Kitabesitzer müssen gezwungen werden. Dafür müssen Streiks organisiert werden. In der Betreuung ist das zwar nicht einfach, aber nicht unmöglich.
Hier nehmen die Gewerkschaften eine zentrale Rolle ein: Sie müssen die Angestellten organisieren und Kämpfe führen. Nicht fragen, sondern nehmen ist die Devise! Wir haben im Fall der Kita Oberfeld gesehen, dass die Eltern die Angestellten unterstützen. Es braucht Absprache, Koordination und Kreativität, gemeinsam mit den Eltern. Es ist die Aufgabe der Gewerkschaften, den Kämpfenden die Werkzeuge zu geben, um einen Streik durchzuführen.
Damit die Qualität der Betreuung gewährleistet wird, müssen die Angestellten darüber entscheiden können, wie die Arbeit organisiert wird. Nicht im Interesse des Profits, sondern in ihrem und dem der Kinder. Es sind die Angestellten, die am besten wissen, was Kinder brauchen, wie man die Arbeit am besten aufteilt und ausführt. Deshalb muss der Kita-Alltag demokratisch von der gesamten Belegschaft bestimmt werden.
Weg mit den dreckigen Pop e Poppa-Bossen, die nur an Profite denken, her mit der internen Demokratie, die sich am Wohl der Kinder und den Angestellten orientiert!
Der Funke zeigt Solidarität mit allen Kita-ArbeiterInnen und ruft alle dazu auf, dies auch zu tun! Klatschen ist nicht genug. Organisieren wir uns und kämpfen gegen die Profitgeier!
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