«Wie radikale Marxisten die Universitäten unterwandern» titelt der Nebelspalter und meint damit die revolutionären AktivistInnen der marxistischen Strömung der Funke. Das Bild dazu zeigt die heldenhaft kämpfenden Massen in Sri Lanka sowie unseren Slogan «Prepare for World Revolution». Wir danken für die kostenlose Werbung!
Wenn sich eine erzreaktionäre Zeitung wie der Nebelspalter an unserer Arbeit stört, dann sind wir sicherlich auf dem richtigen Weg. Spätestens seit dem letzten Besitzerwechsel ist das Blatt explizit «rechtsbürgerlich». Chefredaktor ist inzwischen Markus Somm, einer der prominentesten rechten Journalisten der Schweiz. Er ist glühender Trump-Anhänger, verteidigt fieberhaft die NATO oder die «Selbstverteidigung» der israelischen Armee. Kurz: Er verteidigt offen die reaktionären Interessen der Imperialisten und ihr System; den Kapitalismus.
Dieses System bietet den breiten Massen heute nur noch sich verschlechternde Lebensbedingungen, Krisen und Katastrophen. Insbesondere die Jugend sucht einen Ausweg – und wird dabei natürlicherweise von den revolutionären Ideen des Marxismus angezogen. In den ersten zwei Wochen seit Semesterbeginn haben uns mehrere hundert Studierende gesagt, mit uns über den Marxismus diskutieren zu wollen. Von unserer aktuellen Zeitungsausgabe mit dem Titel «Wieso du heute KommunistIn werden solltest» haben wir weit über tausend Exemplare verkauft.
Wenn die Damen und Herren beim Nebelspalter dies «marxistische Unterwanderung» nennen, spricht da neben Ignoranz und Arroganz vor allem auch Angst. Ihr System, ihre Ideen sind im Niedergang. Massenaufstände und Streiks sind im Aufwind. Die Jugend ist gerade dabei zu entscheiden, auf welcher Seite der Barrikaden sie steht. Markus Somm und der Nebelspalter finden sich auf jeden Fall auf der anderen Seite.
Wie alle bürgerlichen «Experten» der letzten 150 Jahre scheitert auch der Nebelspalter bei seinem (extrem kläglichen) Versuch, den Marxismus als inhärent böse bzw. «totalitär» abzutun. Gemäss Nebelspalter bedeuten Marxismus und Bolschewismus «Roter Terror» – und fertig, das Argument ist abgeschlossen. Die Methode ist die gleiche wie immer: Irgendein Zitat wird komplett aus seinem historischen und sozialen Kontext gerissen und rein moralisch bewertet. Was sie angreifen, ist nicht der Marxismus, sondern eine billige Karikatur des Marxismus, die sie völlig fantasielos selber gezeichnet haben.
Die Russische Revolution von 1917 war das erste und bisher einzige Mal in der Geschichte, als die Arbeiterklasse die Macht übernehmen und sie verteidigen konnte. Sie hatte tatsächlich mit dem Kapitalismus und der alten herrschenden Klasse gebrochen. Es ist offensichtlich, dass dies den brutalen Widerstand der Kapitalisten und der kapitalistischen Regierungen der ganzen Welt provozierte.
Allein im ersten Jahr nach der Revolution wurden 21 imperialistische Invasionen in Russland versucht. Alle reaktionären Kräfte Russlands und international – der Adel, die Kirche, die Grossgrundbesitzer, die Kapitalisten, etc. – organisierten die «Weisse Armee» mit dem expliziten Ziel, die Russische Revolution und die revolutionäre Arbeiterbewegung physisch zu zerstören. Die tatsächliche Alternative zur Macht der Arbeiterklasse in Russland war nicht irgendein Wunschtraum einer schönen, gerechten Demokratie, sondern brutalster Faschismus. Dies war der historische und Kontext des «Roten Terrors», nämlich die Verteidigung der Revolution.
Die zentrale Frage war: Herrschaft einer winzigen, profitgetriebenen Minderheit, oder Herrschaft der überwältigenden arbeitenden Mehrheit mit dem Ziel einer demokratischen, rational geplanten Gesellschaft. Die gleiche Frage stellt sich heute erneut, in der tiefsten Krise des Kapitalismus. Der Nebelspalter verteidigt den Kapitalismus. Und du?
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Bist du – ganz im Gegensatz zum Nebelspalter – an einer ernsthaften Diskussion zu den historischen Ereignissen rund um 1917 interessiert? Dann stöbere durch diese Leseliste zur Russischen Revolution. Dort findest du auch eine historische Analyse, weshalb die Russische Revolution schliesslich degenerierte und der Stalinismus aufkam – und warum es eine völlig verkehrte bürgerliche Lüge ist, den Stalinismus mit dem Marxismus gleichzusetzen.
Aber am allerwichtigsten: Willst du dich gegen den Kapitalismus engagieren? Spürst du, dass man alleine nichts gegen dieses System unternehmen kann? Willst du die Welt verstehen, um sie verändern zu können? Dann kontaktiere uns!
Die Redaktion
Quelle: Nebelspalter: Wie radikale Marxisten die Universitäten unterwandern
Kunst & Kultur — von Sylvain Bertrand, Genf — 14. 10. 2024
Arbeiterbewegung — von Martin Kohler, Bern — 10. 10. 2024
Nah-Ost — von Revolutionäre Kommunistische Internationale (RKI) — 09. 10. 2024