Um Netanjahu zu stoppen, müssen wir seine Komplizen bei uns im Westen in die Knie zwingen. Die Revolutionäre Kommunistische Internationale (RKI) nimmt diesen Kampf mit einer internationalen Kampagne gegen Genozid und Imperialismus auf. Unsere kanadische Sektion (RCP) geht dabei voran. Der Höhepunkt bisher: Ein massiver «Walkout» an der Universität von Toronto, der Hunderte Studenten aus den Hörsälen und raus auf die Strasse brachte.
Seit einem Monat ist die RCP an den Universitäten Kanadas aktiv mit dem Programm für einen Streik an den Schulen und Unis. Hunderte engagierte Aktivisten haben sich bereits dem Aufruf angeschlossen, an 44 Universitäten und Schulen im ganzen Land Zehntausende Flyer verteilt und Plakate aufgehängt. Diskussionsrunden und Teach-ins bringen Klarheit in den wichtigen politischen Fragen: Was ist eine Intifada? Wie können Studenten gegen Imperialismus kämpfen? Was können wir vom Studenten-Streik in Quebec 2012 lernen?
Sieben weitere pro-palästinensische Organisationen haben sich mittlerweile dem Projekt Unistreik angeschlossen, darunter eine Studentengewerkschaft. Das ist ein grosser Erfolg für die Bewegung, denn ein Streik kann nur als Massenkampf erfolgreich sein.
Solidarität allein reicht nicht aus – aktive Organisierung ist der Schlüssel. An einer Uni Vancouver hat eine Handvoll Aktivisten in nur einer Woche 116 Unterschriften für eine Petition, die den Streik unterstützt, gesammelt. Dann haben sie jede der 116 Personen angerufen, politisch mit ihnen über die Lage im Nahen Osten und die Notwendigkeit des Streiks diskutiert und sie aufgefordert, mitzuhelfen.
Vor allem auch dank diesem Effort nahmen am ersten Komitee-Treffen 100 Studenten teil! Ein RCP-Mitglied berichtet: «Die Uni-Administration entfernte systematisch die etwa 500 aufgehängten Plakate. Aber sie können die Studenten nicht aufhalten, gegen den Genozid in Palästina zu mobilisieren!»
An der Uni von Toronto traf der Streik-Vorschlag auf derart positive Reaktionen, dass das Streik-Komitee sofort mit der Planung eines grösseren Walkouts begann. Zur Mobilisierung organisierten die 20 Komiteemitglieder Aktionen wie das Zukleistern der Uni mit Flyern und Plakaten oder Infotische und Ansprachen in den Hörsälen. Ihre Petition zählte nach einer Woche 1’000 Unterschriften! Am Tag des Walkouts schlossen sich zweihundert Studenten der Bewegung an, verliessen ihre Klassenzimmer und zogen durch die Universitätsgebäude. Sie klopften an die Türen, riefen die Mitstudenten zum Mitmarschieren auf und vereinten sich schliesslich zu einer Demonstration durch die Strassen von Toronto. Der Marsch führte sie zur nächsten Universität, wo sich weitere Demonstranten anschlossen.
Diese fantastische Initiative war der regelrechte Startschuss der Kampagne. Sie beweist, dass die Organisierung Hunderter und dann Tausender Studenten gegen Genozid und Imperialismus möglich ist!
Was braucht es, damit dieser Massenkampf Realität wird? Auf diese Frage antwortet die kanadische RCP wie folgt:
«Die grössten Erfolge haben wir bisher dort erzielt, wo eine möglichst breite Schicht an Studenten die Kampagne in die Hand genommen hat. Dies kann nicht genug betont werden. Wir wollen eine Bewegung aufbauen, wie wir sie schon lange nicht mehr gesehen haben. Wir brauchen nicht einfach eine Massenbewegung, sondern eine Bewegung von den Massen.
Allzu oft wird eine Bewegung von einer Clique von Aktivisten vereinnahmt. Dies schwächt die Bewegung letztendlich und macht es der Unileitung, der Regierung oder den Kapitalisten leichter, sie zu untergraben oder zu zerschlagen. Die Stärke einer Massenbewegung hängt davon ab, wie sehr die Massen selbst aktiv am Aufbau der Bewegung beteiligt sind und ihre Richtung bestimmen.
Die Black Panther Party hat uns hier etwas zu lehren – die Zwei-mal-zwei-Methode. An jeder Kundgebung, die sie abhielten, sprachen ihre Mitglieder zur Menge und sagten ihnen, dass jeder von ihnen zwei Personen zur nächsten Kundgebung mitbringen soll. Mit dieser einfachen Formel würde die nächste Kundgebung dreimal so gross sein! Dies half allen zu erkennen, dass sie eine wichtige Rolle spielen können.»
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