Unser Lernenden-Projekt sieht vor, während des nächsten Jahres eine nationale Kampagne für Lehrlingsrechte zu lancieren. Das erklärte Ziel der Kampagne ist, unserer Partei eine Basis bei den jungen Arbeitenden und Lernenden zu schaffen. Dies soll der erste Schritt sein, die Forderung nach Demokratisierung der Wirtschaft direkt in die Betriebe und ihren Kämpfen hineinzutragen.
An der Delegiertenversammlung setzte sich unser Vorschlag gegen eine Mehrheit von nationalen Initiativvorschlägen, inklusive der sozialpartnerschaftlichen Fifty-Fifty Initiative der Geschäftsleitung durch. Dabei entschied die Mehrheit der anwesenden Delegierten bewusst, dass eine neuerliche Lancierung einer Initiative nicht das passendste Projekt zur aktuellen Situation ist. Trotzdem hat sich die Juso heute ein ambitioniertes Vorgehen zugetraut, in einer Art wie es von unserer Partei noch nie so durchgeführt wurde.
In der vorgeschlagenen Form stützt sich das Lernenden-Projekt stark auf die Sektionen, welche die verschiedenen schweizweiten Werkzeuge (Lehrlingsumfrage, Mobilisierung zum nationalen Lernendenparlament und die Lernenden-Petition) lokal umsetzen. Dies gibt bestimmt nicht weniger zu tun als das Unterschriftensammeln für eine Initiative gegeben hätte. Dabei kommt es aber auf die Mitarbeit jedes einzelnen Juso-Mitglieds an, damit wir unsere Ideen an den Berufsschulen verteidigen und bekanntmachen können.
Das aktuelle Juso-Projekt baut dabei einerseits auf den praktischen Erfahrungen des Lehrlingsprojekts, welches die in der Unia Jugend aktiven Funke-Unterstützer diesen Sommer und Herbst durchgeführt haben. Andererseits knüpft unser Vorschlag auch an den Bedingungen an, unter welchen tausende von Lernenden in der Schweiz ihre Ausbildung machen. Wir sind überzeugt, dass die Bedingungen reif sind. Wenn sich die Juso konsequent als Lernenden-Partei positioniert, werden wir erfolgreich Terrain zurückgewinnen können, welches wir in der Lehrlingsthematik an den bürgerlichen individualistischen Erfolgsdiskurs verloren haben. Wir zeigen den zahlreichen Lernenden auf, dass ihre Probleme nicht individuelle Probleme sind, sondern dass viele andere Lernende den gleichen Schikanen ausgesetzt sind. Gleichzeitig wird diese Kampagne einen wichtigen Beitrag dazu leisten, unsere Organisation bei den Lernenden bekannt zu machen und direkt neue Mitglieder zu gewinnen.
Wir sind sehr erfreut, dass diese Entscheidung in einem demokratischen Prozess erarbeitet und schliesslich von einer sehr gut besuchten Delegiertenversammlung verabschiedet werden konnte. Die Unterstützer der marxistischen Strömung der Funke erklären sich natürlich bereit, in einer gemeinsamen Steuerungsgruppe die Geschäftsleitung in der Ausarbeitung als auch in der Durchführung der Kampagne „Endlich die Berufsschulen erobern“ tatkräftig zu Unterstützen. An einer ersten gemeinsamen Vorbereitungssitzung stellen wir gerne unsere konkreten Pläne vor. Wir sind zuversichtlich, dass wir an der kommenden Jahresversammlung vom 28. März 2015 dieses erfolgsversprechende, aber auch anspruchsvolle Projekt lancieren können.
Jetzt bleibt uns nur noch „endlich die Berufsschulen zu erobern!“
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