Mit einem Referat über die Weltperspektive 2021 eröffnete Alan Woods den Weltkongress der IMT (International Marxist Tendency), wovon «Der Funke» die schweizer Sektion darstellt. Über 3000 MarxistInnen aus über 50 Ländern diskutierten online marxistische Theorie  und die Entwicklung des Klassenkampfs auf Weltebene. Die Ereignisse überschlagen sich auf dem ganzen Globus. Die Stimmung am Kongress widerspiegelte dies: konzentriert, aber auch voller Enthusiasmus!

Revolutionärer Optimismus

Auf den ersten Blick scheint dies in klarem Widerspruch mit einem der Ergebnisse der Diskussion um die Perspektive zu stehen: Der Kapitalismus befindet sich in der grössten Krise je und produziert Barbarei auf der ganzen Welt. Corona war der zufällige Auslöser; diese Krise wurde aber bereits über Jahre und Jahrzehnte hinweg vorbereitet. Wie Alan es mit den Worten Hegels beschrieb: Notwendigkeit drückt sich durch Zufälle aus. Die Krise offenbart nun offen die unerträgliche Ungleichheit und Perspektivlosigkeit für die Arbeiterklasse und Jugend. Revolutionäre Wut staut sich an und treibt die Massenbewegungen, von Lateinamerika über Tunesien bis Russland, an. Die herrschende Klasse hat keinen Ausweg aus der Krise und greift zu immer verzweifelteren Mitteln. Dies passiert nicht in jedem Land gleich oder mit derselben Geschwindigkeit, aber die Tendenz ist überall dieselbe.

Das Chaos und die Barbarei wird die Massen in der kommenden Phase kontinuierlich auf die Strassen zwingen. Das Verlangen nach revolutionären Ideen wird wachsen. Das ist der Grund für unseren Optimismus.

Theorie in die Tat umsetzen!

Auf dieser Basis kämpfen alle der mehr als 30 Sektionen der IMT für die Verbreitung der Ideen des Marxismus, die als einzige einen Ausweg aus der Krise eröffnen. Speziell die britischen MarxistInnen der IMT zeigen, wie die IMT dies selbst unter scheinbar schwierigsten Bedingungen tun.  Unlängst wurde von der rechten Parteispitze um Starmer der Ausschluss unserer britischen Sektion «Socialist Appeal» aus der Labour bekanntgegeben. Der Grund dafür besteht dabei lediglich darin, dass wir MarxistInnen sind.

Die Kampagne der Rechten begann mit der Sabotage von Jeremy Corbyn.  Damals strömten 300’000 neue, wütende Jugendliche in die Labour, die in Corbyns linkem, kämpferischem Programm eine Perspektive erblickten. Lange war die Labour unter rechter Führung Trägerin des kapitalistischen Status quo, doch mit dieser Entwicklung bekamen die Rechten kalte Füsse. Diese stützen sich offen auf den Kapitalismus und können keine sozialistischen oder kämpferischen linken Mitglieder gebrauchen. Sie wollen die Labour wieder zu einem «safe pair of hands for capitalism» machen und die Partei reinigen. Socialist Appeal stand seither immer an vorderster Front im Kampf gegen die kapitalistische Rechte in der Labour und für eine sozialistische Labour der Arbeiterklasse. Darum richtete sich der jüngste Schritt im rechten Säuberungsprozess gegen die Marxisten. Es ist klar: Nicht wir MarxistInnen gehören aus der Labour-Partei verbannt, sondern die Agenten des Kapitalismus. Die Labour muss den ArbeiterInnen und der Jugend gehören, das verteidigen wir als MarxistInnen zu jedem Zeitpunkt.

Die Kunst des Revolutionärs besteht darin, aus jeder Situation einen Schritt in Richtung Ziel machen zu können. Socialist Appeal nimmt die Kampfansage der Rechten enthusiastisch auf. Denn wir wissen: Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. Die Rechten beweisen mit ihrem Angriff auf die IMT gegen ihren Willen, dass die Ideen des Marxismus die grösste Gefahr für sie und den Kapitalismus sind. Die Rechten können vorübergehend die GenossInnen von Socialist Appeal rausschmeissen. Aber die Verbreitung der Ideen des Marxismus können sie nicht aufhalten. 

Warum Theorie?

Es ist die marxistische Theorie und Philosophie, die eine solche Herangehensweise und Erfolg erst ermöglicht und eine revolutionäre Perspektive eröffnet. Deshalb legte dieser Kongress der IMT ein so grosses Gewicht auf der Frage der marxistischen Philosophie. Das einheitliche marxistische Verständnis unserer Welt ist der Boden, auf dem die heute über 4000 Mitglieder starke IMT gewachsen ist.

Immer grössere Teile der Arbeiterklasse und v.a. der Jugend suchen nach einem revolutionären Ausweg. Es ist die Aufgabe der MarxistInnen, diesen aufzuzeigen. Deshalb: Werde Teil der IMT und hilf mit bei der Befreiung der Menschheit von diesem kriminellen System!

Die Redaktion
06.09.2021