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Das Fazit nach dem ersten Jahr der RKP ist klar: Die Bedingungen für den Aufbau einer kommunistischen Partei sind so gut wie seit Generationen nicht mehr!

Die zentrale Bestätigung unserer Gründung liegt in der globalen Entwicklung. Als wir vor einem Jahr die RKP gründeten, war Trump noch nicht einmal Kandidat. Heute ist er daran, der Nachkriegsordnung den Todesstoss zu versetzen.

Der relative Niedergang des US-Imperialismus und der Aufstieg Chinas verschärfen alle Konflikte. Die verzweifelte Reaktion der Kapitalisten heisst Protektionismus und ersetzt die Globalisierung. Kriege dominieren die Weltpolitik.

Die Schweiz liegt mitten in dieser tektonischen Verschiebung. Das hiesige Kapital steht vor seinen grössten Herausforderungen seit 1945.

Der CS-Zusammenbruch hat den Finanzsektor dauerhaft geschwächt. Eine Rückkehr zur alten Grösse ist ausgeschlossen. Alle Bemühungen des Bundesrates, den UBS-Moloch krisensicher zu machen, sind Augenwischerei. Die Exportwirtschaft – zweites Standbein des Schweizer Erfolgsmodells – schwächelt. Der MEM-Sektor stagniert seit zwei Jahren. Seit April stockt die gesamte Wirtschaft. Der Zollkrieg greift direkt den Schweizer Export an. Selbst die Pharmamultis, das letzte Zugpferd, geraten ins Visier von Preiskontrollen und Extra-Zöllen. Dazu kommt die Sackgasse der Beziehungen mit der EU – dem wichtigsten Exportmarkt. Alle bürgerlichen Parteien sind gespalten – ausser der SVP.

Es zeigt sich: Alle zentralen Stabilitätspfeiler wackeln. Ein perfekter Sturm zieht auf. Weil die herrschende Klasse den internationalen Prozessen ausgeliefert ist, greift sie die Arbeiterklasse im Inland an. Doch das bleibt nicht ohne Antwort: 71 % stimmen der Aussage «die Zeit, in der wir unbesorgt leben können, ist vorbei. Mit der Welt geht es aktuell nur noch bergab.» zu. 60 % erkennen die Kluft zwischen Arm und Reich als tiefsten Graben der Schweiz.

In dieser Lage ist die organisierte Linke unfähig, am wachsenden Unmut anzuknüpfen. Im Gegenteil: Ihre Rezepte lauten mehr EU, mehr Protektionismus, mehr NATO, mehr kapitalistische Neutralität – alles Vorschläge zur Rettung des ausbeuterischen Systems. Während die herrschenden Ideen, Institutionen und das ganze Regime entblösst werden, fehlt eine konsequente Opposition, die die Interessen der Arbeiterklasse vertritt.

Wir, die kleine RKP, sind die Einzigen, die sagen: Protektionismus oder Freihandel? Bewaffnete oder flexible Neutralität? Mehr oder weniger EU? Nichts davon! Das sind eure Probleme – nicht die der Arbeiterklasse. Der einzige Ausweg ist der Sturz eures Kapitalismus. Die einzige Kraft, die die Menschheit vorwärts bringen kann, ist die Arbeiterklasse – im Kampf für den Kommunismus.

Deshalb haben wir die RKP gegründet: als Grundstein jener Partei, die die Arbeiterklasse braucht. Die neue Epoche bringt ein neues Bewusstsein hervor – besonders in einem ersten Teil der Jugend und Arbeiter, wo die Ablehnung des Alten in offene Sympathie für Revolution und Kommunismus umschlägt. Die RKP ist das Werkzeug, um diese isolierten Revolutionäre zu finden und zu organisieren. Deshalb treten wir mit maximalem Selbstbewusstsein nach aussen: Bist du Kommunist, bist du für die Revolution gegen das ganze System? Dann tritt der RKP bei und hilf mit, sie aufzubauen!

Die bisherigen Erfahrungen? Über 900 Interessierte haben sich gemeldet. Unsere Ortsgruppen platzten zeitweise aus allen Nähten. Dieses Echo ist der praktische Beweis: Die Zeit der Rückkehr des Kommunismus ist da – das Potenzial für eine starke revolutionäre kommunistische Partei existiert heute!

In den letzten sechs Monaten haben wir unsere Fortschritte konsolidiert und die Erfahrungen ausgewertet. Die wichtigste Erkenntnis: Noch ist es eine Minderheit, die offen für den Kommunismus ist – aber sie übersteigt bereits unsere Kapazitäten. Unser Wachstum wird vor allem dadurch begrenzt, wie viele wir zu wirklichen Kommunisten ausbilden können.

Wir haben grosse Fortschritte erzielt, aber wir sind noch viel zu klein. Das heisst: Wir müssen wachsen, neue Kommunisten finden und sie im Marxismus ausbilden. Das ist unsere Hauptaufgabe.

Wer diese Schicht erreichen will, muss die grossen Weltereignisse aus Sicht der Arbeiterklasse und der Revolution erklären können – und dieses Verständnis an die nächsten Arbeiter und Jugendlichen weitergeben. Dafür ist diese Zeitung ein zentrales Werkzeug.

Was vor uns liegt: weitere Radikalisierungswellen, Massenbewegungen und Aufstände. Wir sind die Einzigen, die jene Ideen verteidigen, die nötig sind, um die kommende Revolution zum Erfolg zu führen. Damit die Arbeiterklasse siegen kann, braucht sie eine revolutionäre Partei. Diese muss heute aufgebaut werden. Tritt uns bei und mach mit!

Inhaltsverzeichnis des Kommunist Nr. 14

Welt in der Krise: Populismus, Protektionismus und Krieg

Die Weltsituation ist geprägt von Zoll- und Bombenkriegen der Imperialisten und der politischen Instabilität der bürgerlichen Regimes.

  • Auf internationaler Ebene verläuft der Hauptkonflikt zwischen den imperialistischen Mächten USA und China, der sich aktuell als Zollkrieg ausdrückt (S. 12-14). Das folgt einem typischen Muster im Kapitalismus, in dem der Protektionismus immer schon eine wichtige Rolle spielte (S. 16-17).
  • Die relative Schwächung der stärksten Macht USA und ihr Versuch, den eigenen Abstieg zu kompensieren, führt zu Kriegen. Im Nahen Osten läuft Israel Amok: Neben dem Genozid an den Palästinensern (S. 24), führt es jetzt Krieg gegen den Iran (S. 12-13) und geniesst weiterhin die Unterstützung des westlichen Imperialismus. Und in der Ukraine (S. 15) versuchen die EU-Imperialisten, den Krieg mit Russland weiterzuführen.
  • Die politische Mitte wird in einem Land nach dem anderen verdrückt. Rechtspopulisten wie Trump haben Konjunktur, weil sie von der Diskreditierung des Liberalismus profitieren. Das ist insbesondere eine Krise der Identitätspolitik, der sich auch zu viele Linke angehängt haben (S. 18-19).

Der Schweizer Kapitalismus kommt unter die Räder

Als kleines imperialistisches Land sieht sich die Schweiz international mit einem Albtraum-Szenario konfrontiert. Ihre Strategie war es immer, mit allen Geschäfte zu machen. Protektionismus, Blockbildung und globale Unsicherheit sind dafür Gift. Die Arbeiterbewegung weiss aber nicht damit umzugehen.

  • Die Beziehung zur EU ist in einer Sackgasse und das spaltet alle Parteien und die Kapitalisten (S. 4-5). Es gibt keine Lösung für diesen Konflikt – deshalb wird er die Politik noch lange beschäftigen. Wir müssen die Situation gut verstehen.
  • Die Frankenstärke ist Gift für die Schweizer Industrie. Die Arbeiter sollen bezahlen (S. 6). Die Gewerkschaften hoffen auf Währungszauber, statt den Verteidigungskampf aufzunehmen.
  • Der zunehmende Druck im öffentlichen Dienst drückt sich an der Spitze der Gewerkschaft VPOD als Konflikt darüber aus, wie auf die ständigen Sparmassnahmen zu antworten ist (S. 8-9). Es gäbe viele Gründe zum Kämpfen (S. 7) und einige gute Beispiele (S. 9). Aber für effektiven Widerstand gegen das Kapital braucht es eine Erneuerung der Arbeiterorganisationen. Dafür bauen wir eine revolutionäre Partei auf.

Ideen klären, Partei aufbauen

Denn die Arbeiterklasse braucht ihre eigene Weltanschauung. Das zeigen wir nicht nur mit den Analysen von aktuellen Ereignissen, sondern auch mit Theorie und Kultur. 

  • In einer kurzen Geschichte der Materie(S. 20-21) wird die Dialektik der Natur dargestellt. Wer davon inspiriert wurde die marxistische Philosophie zu vertiefen findet hier weiterführende Artikel.
  • Der Kulturartikel (S. 22) analysiert die Widersprüche des Stalinismus anhand des Romans Der Mann, der Hunde liebte und macht damit eine wichtige Abgrenzung klar.
  • Wie diese Zeitung als mächtigstes Werkzeug für Parteiaufbau und Rekrutierung (S. 23) genutzt werden kann, erklärt der Werkzeugkasten.

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