Die weltweite Bewegung der Universitätsbesetzungen hat die Schweiz erreicht! Seit eingigen Tagen ist die Halle von Géopolis an der Universität Lausanne von bis zu 200 Personen auf dem aktuellen Höhepunkt der Besetzung besetzt, wobei eine optimistische und kämpferische Stimmung herrscht. Die erste Forderung ist die nach einem akademischen Boykott Israels durch die UNIL. 

Diese Besetzung kommt wie ein frischer Wind für alle Palästina-Kämpfer und zeigt einen Weg für die Bewegung überall in der Schweiz auf. Die RKP und ihre Mitglieder sind natürlich bei der Besetzung anwesend. Wir rufen alle Kämpfer für die palästinensische Sache auf, sich an dieser Bewegung zu beteiligen und sie an ihren Studien- und Arbeitsorten auszuweiten. 

Insbesondere geben wir den Aufruf der Besetzer der UNIL weiter: Kommen Sie und nehmen Sie an der Besetzung von Géopolis teil, vor allem am kommenden Montag (6. Mai), wenn das Rektorat über die von der Bewegung gestellten Forderungen entscheiden muss.

[Anmerkung des Übersetzers: Am Montagnachmittag gab es um 1000 Leute im Hall Geopolis. Das Rektorat kam schließlich nicht, um die versprochene Verhandlungen zu führen. Die Besetzung geht deswegen am Dienstag weiter.]

Kein Vertrauen in das Rektorat

Bisher vertrat das Rektorat der UNIL eine versöhnliche Position und genehmigte die Besetzung bis Montag. Dabei geht es ihm vor allem darum, die Bewegung nicht durch die Konfrontation mit ihr anzuheizen. Das Rektorat ist vor allem ein Arm des Schweizer Imperialismus, der Israel von Anfang an unterstützt und die palästinensische Solidaritätsbewegung seit Beginn der israelischen Offensive im Gazastreifen unterdrückt. 

Andere Universitäten haben Versammlungen und Veranstaltungen mit Bezug zu Palästina verboten und sogar pro-palästinensische Vereinigungen suspendiert. An der UNIL selbst wurde im vergangenen November eine Demonstration gegen die Ankunft von Emmanuel Macron von der Polizei umzingelt. Schlimmer noch: Obwohl die Besetzung an der UNIL begonnen hatte, suspendierte die EPFL eine feministische Vereinigung, weil sie eine Konferenz organisiert hatte, bei der es insbesondere um die Unterdrückung palästinensischer Frauen ging. Dies ist ein eindeutiger Beweis für die Heuchelei der Schweizer Hochschulleitung. Sie begrüßen symbolische Initiativen, wenn die Studierenden nicht zu viel fordern, scheuen sich aber nicht, die Bewegung zu verleumden oder sogar zur polizeilichen Repression aufzurufen, wenn die Forderungen zu viel stören.

Die Bewegung verbreiten!

Der einzige Weg zum Sieg besteht darin, die Universitätsleitung durch eine Ausweitung der Mobilisierung dazu zu zwingen, unsere Forderungen umzusetzen. An mehreren Universitäten in der Schweiz kursieren bereits Gerüchte, dass sich die Bewegung ausbreiten könnte. Das ist absolut der richtige Weg! Wir fordern eine Ausweitung der Bewegung auf alle Universitäten und Schulen in der Schweiz und setzen uns aktiv dafür ein!

Dies kann auch auf universitärer Ebene geschehen. Hier verteilten an der Besetzung beteiligte RKP-Aktivisten Flugblätter im Zentrum von Lausanne, um die Arbeiter auf die Besetzung aufmerksam zu machen. Der Empfang war allgemein begeistert. Mehrere Menschen fragten, wie sie der Bewegung helfen könnten. Wir müssen keine Angst vor Journalisten und ihren Lügen haben, Arbeiter unterstützen die palästinensische Bewegung!

Das Potenzial zum Wachstum der Bewegung besteht daher an der UNIL, in Lausanne im Allgemeinen und in der ganzen Schweiz. Aber um diese Menschen in den Kampf zu bringen, müssen unsere Forderungen so kühn wie möglich sein und den Konflikt im Allgemeinen berühren: Ein Boykott von Israels Kriegsmachine ist bloß der Anfang, wir wollen das Völkermord in Palästina beenden. Unser Kampf ist ein allgemeiner Kampf gegen den Schweizer Imperialismus.

Für demokratische Universitäten

Die Bewegung wirft bereits eine breitere Frage auf als nur die des akademischen Boykotts. Sie stellt die Frage, wer die Universität kontrolliert: Wird die Universität von einer Clique von Bürokraten geleitet, deren Aufgabe es ist, dass sie wettbewerbsfähig ist und in den weltweiten Rankings der Vereinten Nationen gut abschneidet, oder wird die Universität demokratisch von den Studenten und dem Universitätspersonal geleitet?

Wir sagen es ganz klar: Wir haben kein Vertrauen in die Universitätsleitung. Die Universität muss demokratisch geführt werden, und damit dies möglich ist, müssen wir Zugang zu den Konten der UNIL, zu den Kooperationsverträgen usw. haben. Wir wollen kein bürokratisches Rektorat, sondern eine gewählte Leitung, die die Studierenden, das Personal der UNIL und die lokale Bevölkerung vertritt. 

Die Bewegung hat gerade erst begonnen und das Rektorat der UNIL zittert bereits! Einheit ist unsere Stärke. Nutzen wir die massiven Generalversammlungen der Bewegung, um eine gemeinsame Strategie zu beschließen und den Kampf in der ganzen Schweiz auszuweiten. Besetzungen bis zum Sieg! 

  • Kein Franken, kein ideologische Unterstützung für den völkermörderischen Krieg Israels: Öffnen Sie die Geschäftsbücher und zeigen Sie die Verträge über die Zusammenarbeit der Universitäten!
  • Für eine demokratische Universität, die von Studierenden und Mitarbeitern verwaltet wird.
  • Nieder mit dem Schweizer Imperialismus, dem Komplizen des Völkermords in Palästina! 
  • Intifada bis zum Sieg