Die wichtigsten Kämpfe der Lohnabhängigen Europas. Ausführliche Artikel in mehreren Sprachen sind auf marxist.com zu finden.
Anfang November beeindruckt die geeinte Kraft der ArbeiterInnen in Madrid als hunderttausende Menschen auf den Strassen sich versammelte. Ein erneuter Angriff der Regierung in Form von Kürzungen im Gesundheitswesen entfachte das Feuer. ÄrztInnen und Pflegepersonal riefen mit Gewerkschaften zum Streik auf und erlebten eine landesweite Solidarisierung. Die Organisatoren sprechen von 650’000 TeilnehmerInnen. Die Bevölkerung spürt die katastrophalen Bedingungen des Gesundheitswesens sowie anderen Sektoren und fordert die Absetzung der rechten Regierung. Die Regierung versprach nun weitere Besserungen nun auszuarbeiten, allerdings ohne irgendwelche Garantien zu geben.
In Griechenland spitzt sich der Klassenkampf zu. Die Gewerkschaften stellten deshalb einen 24-Stunden Streik auf die Beine. In über 70 Städten unterstützten Selbständige, Arbeitslose, Studierende, SchülerInnen und RenterInnen den Streik. Die Moral war hoch und die Arbeiterschaft forderte gerechte Löhne, Massnahmen gegen die Inflation und die ausbeutenden Sondersteuern für die Reichen. Die Regierung sabotierte die Versammlungen in verschiedenster Weise, konnte jedoch die Massenbewegung nicht aufhalten. Zugeständnisse machte die Regierung keine. Der Kampf muss also verstärkt werden.
Seit den Eisenbahnstreiks im Sommer erkennt man die Macht der britischen Arbeiterschaft. Die bürgerliche Regierung kann ihre eigenen Differenzen nicht klären und zerfleischt sich gegenseitig. Doch Situation ist für Arbeiterklasse unhaltbar, der Lebensstandard sinkt ab. Die Arbeiterbewegung schläft nicht. So beschlossen Anfang November weitere Sektoren zu streiken, allen voran der öffentliche Dienst. Sie befürworteten den Streik mit 86,2% der Stimmen. In GB hat die Arbeiterklasse ihre Macht erkannt und weitere Streiks und Kämpfe gegen die Regierung werden folgen.
In Belgien haben die ArbeiterInnen genug von der Ausbeutung. Mit mehreren Streiks im öffentlichen Verkehr, Transportwesen, Pflege, Detailhandel u.a. legten sie die Wirtschaft lahm, insbesondere der Generalstreik des 9. Novembers. Die ArbeiterInnen fordern einen Preisdeckel für die Energie, Sondersteuern für die von der Krise profitierenden Unternehmen und deutlich bessere Arbeitsbedingungen. Verschiedene Gewerkschaften wie im Flug- und Eisenbahnverkehr führten danach erneute Streiks durch. Ministerpräsident de Croo vertröstet die äusserst kämpferischen Arbeitenden und bittet um ein wenig Nachsicht mit den Arbeitgebern. Dieser Kampf ist noch nicht beendet!
Von der Redaktion
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Arbeiterbewegung — von Martin Kohler, Bern — 10. 10. 2024
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