Der Kampf für den Kommunismus ist eine internationale Aufgabe. Darum bauen wir die International Marxist Tendency (IMT) auf. Vom 6. bis 13. August fand unser Weltkongress in Bardonecchia (Italien) statt. Er markierte einen wichtigen Wendepunkt, war voller Kampfgeist und Entschlossenheit. Auch weil wir seit der Pandemie unsere Kräfte verdoppelt haben. 400 Genossen aus mehr als 40 Ländern kamen physisch in Bardonecchia zusammen. Tausende weitere verfolgten den Kongress online, veranstalteten dafür Camps – so auch die Schweizer Sektion in der Lenk.
Weil in Bardonecchia nur Platz für 22 Teilnehmer der Schweizer Sektion war, haben wir ein Lager in der Lenk organisiert. Von dort aus verfolgten 130 Mitglieder und Sympathisanten den Weltkongress per Livestream. Nebst den politischen Diskussionen blieb Zeit für Spiele und Sport. Alle haben Verantwortung übernommen und so für einen reibungslosen Ablauf gesorgt. Das zeugt von Solidarität und Überzeugung in unsere Ideen. Nach einer zweitägigen Weltperspektiven-Diskussion wurden in den darauffolgenden Tagen die Schlüsse daraus gezogen – was tun!? Diese standen im Zeichen der «Internen Revolution»: angesichts des objektiven Wendepunkts im Klassenkampf und der tiefen, breiten Radikalisierung in der Jugend und in der Arbeiterklasse, müssen wir unsere Arbeitsmethoden fundamental ändern.
Eine Schicht in der Jugend hat mit dem Status Quo abgeschlossen und tiefe, revolutionäre Schlüsse gezogen. Sie nennen sich selbst Kommunisten. Dies erfordert neue, offensivere Taktiken und einen konsequenten Bruch mit alten, routinistischen Herangehensweisen. Mit unserer Kampagne «Bist du Kommunist? – Dann organisier dich!» laden wir diese Schicht direkt in die IMT ein, um sofort aktiv in der Praxis mitzuhelfen und sich dazu den Marxismus anzueignen. Wir können stolz sagen, dass der diesjährige Kongress ein echter Meilenstein im Aufbau der revolutionären Kräfte weltweit war. Er gab uns ein klares Verständnis für die aktuelle Situation und unsere Aufgaben. Mit dieser Klarheit und doppeltem Enthusiasmus machen sich die Genossen wieder an die Arbeit, gehen raus und suchen die nächsten Kommunisten.
Nelio Flückiger, Bern
1. Revolutionäre Entschlossenheit
Die IMT ist weder Freizeitorganisation noch akademischer Debattierclub. Die IMT ist eine Kampforganisation mit einem einzigen Ziel: Der Sturz des Kapitalismus. Auf dem Weg dorthin werden uns viele Hürden in den Weg gestellt. Ein Kommunist hat den eisernen Willen, all diese Hindernisse zu überwinden. Ein Beispiel: In diesen stürmischen Zeiten muss die Internationale gestärkt werden. Wir brauchen ein viel grösseres Büro in London. Das kostet Geld. Trotz horrender Inflation und rasant steigender Lebenskosten haben die Genossen der IMT dieses Jahr fantastische 600’000 CHF gesammelt.
2. Opferbereitschaft
Ein Kommunist erkennt was nötig ist und findet einen Weg, das zu erreichen. Das bedingt Opferbereitschaft. Die pakistanischen Genossen berichten von Entführungen durch die Taliban und wie sie völlig unerschrocken – mit den Methoden des Klassenkampfes – eine Freilassung erzwingen konnten (S. 15). Eine junge Studentin aus der Schweizer Sektion hat von ihren Eltern Geld geschenkt bekommen, um es «sinnvoll zu investieren». Das hat sie getan: Sie hat 25’000 CHF gespendet. Einzig und allein aus Überzeugung in den Kommunismus, in die IMT.
3. Theorie-Durst
Die grösste Entschlossenheit und Opferbereitschaft verpuffen, wenn sie blind am falschen Ort eingesetzt werden. Wir müssen die Welt verstehen, um sie zu verändern. Entsprechend überwältigend war der Durst nach einem Verständnis der Welt, nach dem Marxismus. Vom Frühstück um 8 Uhr bis zum Einschlafen um Mitternacht gab es keine Sekunde ohne angeregte politische Diskussion. Session zum Aufbau einer kommunistischen Internationalen am Morgen, beim Mittagessen Gespräche mit dem mauretanischen Genossen über ein marxistisches Verständnis des Urknalls, Session zu Klassenkämpfen in der römischen Republik am Nachmittag und am Abend Diskussionen zu Syriza und der griechischen Revolution mit einem Genossen aus Griechenland: So sah ein typischer Tag eines revolutionären Kommunisten in Bardonecchia aus.
4. Optimismus
Noch während der Session über den Organisationsaufbau von Kommunisten heute, hat sich in Kanada ein junger, noch unorganisierter Kommunist gemeldet: Als Kommunist sei man alleine machtlos, organisiert gehöre uns die Welt. Noch am selben Tag hat er in seiner Stadt Plakate aufgehängt, um die nächsten Kommunisten zu finden. Das steht exemplarisch für Millionen Kommunisten, die heute kämpfen und den Kapitalismus stürzen wollen. Wenn wir sie organisieren, gehört uns die Zukunft! Dementsprechend strotzte der Weltkongress nur so vor Optimismus und Enthusiasmus. Die Stimmung war klar: Rollen wir das rote Banner aus. Lassen wir die Welt wissen: Die Kommunisten sind da!
Flo Trummer, Zürich
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