Der israelische Staat führt Krieg gegen ein ganzes Volk. Er wird dabei gedeckt vom westlichen Imperialismus, inklusive der Schweiz. Für den Schweizer Staat und die Medien hierzulande trifft eine einzige Beschreibung zu: Sie sind Komplizen in Israels Kriegsverbrechen.
Seit fast zwei Wochen bombardiert Israels Armee das dicht besiedelte Gebiet in Gaza. Da ist nichts von Präzisions-Bombardierungen. Ganze Quartiere und Wohnhäuser werden dem Erdboden gleichgemacht. Israel hat bereits Tausende palästinensische Zivilisten getötet und setzt auch Phosphor-Bomben ein.
Schon vor dem schrecklichen Angriff auf das Spital Al-Ahli al-Arabi vorgestern hatte Israel 17 Spitäler und Gesundheitsinstitutionen bombardiert.
Israel hat den Belagerungszustand für Gaza erklärt und der gesamten Bevölkerung die Zufuhr von Wasser, Nahrung, Medikamenten und Treibstoff abgeschnitten. Mehr als zwei Millionen Menschen in Gaza befinden sich in der kollektiven Geiselhaft.
Die Bevölkerung in Gaza wird wie Tiere durch den Gaza-Streifen gehetzt – unter der Drohung, dass alle selbst für ihren Tod verantwortlich sind, wenn sie nicht sofort in den Süden fliehen. Schon letzte Woche war laut UNO ein Viertel der gesamten Bevölkerung Gazas auf der Flucht.
Dieses jüngste Kapitel in Israels gewaltsamer Unterdrückung des palästinensischen Volkes trägt klare Züge eines Genozids.
Seit Jahren sprechen führende Personen des israelischen Regimes von einer neuen Nakba: von der Vertreibung und Auslöschung des palästinensischen Volkes. Vor unser aller Augen setzen sie genau diese Pläne in die Tat um.
Sie selbst versuchen das nicht einmal gross zu vertuschen. Die ranghöchsten Beamten in Israels Regierung und Militär sind in ihrer Sprache und der Deklaration ihrer Ziele klar: Es geht um Rache am ganzen palästinensischen Volk.
Es sind die westlichen imperialistischen Staaten und ihre Medien, die versuchen, diese Tatsachen zu verstecken und ihre Bedeutung herunterzuspielen.
Wir müssen es klar aussprechen: Ohne die aktive Unterstützung des westlichen Imperialismus – inklusive der Schweiz! – wären diese Kriegsverbrechen höchster Ordnung niemals möglich.
Das ganze Gehabe von «Neutralität» ist ein schlechter Witz. Die herrschende Kapitalistenklasse der Schweiz steht voll und ganz auf der Seite des israelischen Imperialismus.
Während auf öffentliche Gebäude die Flagge des zionistischen Staates Israel projiziert wird, werden alle Kundgebungen und Aktionen in Solidarität mit Palästina unterdrückt.
In der Bevölkerung gibt es eine tiefe Stimmung der Solidarität mit Palästina. Aber die herrschende Klasse versucht, jeden Ausdruck dieser Stimmung mit Repression im Keim zu ersticken.
Staat, Politiker und die Medien haben nun seit fast zwei Wochen daran gearbeitet, die Legitimität für Israels «Rache» zu schaffen. Bürgerliche Politiker haben vom ersten Moment an von Israels «Recht auf Selbstverteidigung» gesprochen. Israels Krieg wird als gerechtfertigte Reaktion auf den Hamas-Angriff dargestellt.
Skandalöserweise sind auch die linken Parteien vollständig eingeknickt. Sie verurteilen moralistisch die «Gewalt auf beiden Seiten». Aber wenn ein mächtiger imperialistischer Staat ein unterdrücktes Volk bombardiert, bedeutet diese Distanzierung von beiden Seiten faktisch nur eines: die Seite des Unterdrückers zu stützen.
Von Österreich über die Schweiz, nach Frankreich und Grossbritannien – in allen westlichen imperialistischen Ländern dasselbe Bild: In den Medien werden alle, die es wagen – wie wir Kommunisten es tun – für Palästina einzustehen, als «Pro-Hamas», «Gewaltverherrlicher», oder «Antisemiten» verleumdet. So versuchen sie, jede Form der Solidarität mit dem palästinensischen Volk zu delegitimieren.
Sie haben alle mitgeholfen, in der öffentlichen Meinung das Klima zu schaffen, in dem der israelische Staat zur Tat schreiten konnte und das palästinensische Volk vertreibt und auszulöschen droht.
So wie das Ausmass, das Ziel und die Methoden von Israels Krieg immer weniger zu verstecken sind, werden sich nun in den Medien und in den Rängen der Politiker einige leise Stimmen erheben. Sie werden beklagen, dass Israel vielleicht doch ein bisschen zu weit gehe.
Das ist scheinheilige Heuchelei, wenn es von den gleichen Medien und Leuten kommt, die mit ihren aus dem Kontext gerissenen hysterischen Kommentaren zum Hamas-Terror aktiv mitgeholfen haben, Israels blutige Rache zu rechtfertigen.
Die herrschende Kapitalistenklasse der Schweiz und ihre Medien sind Mittäter im Mord am palästinensischen Volk. Es ist nichts als zynische Heuchelei, wenn diese Leute irgendjemandem vorwerfen, sie würden Gewalt schüren.
Mittlerweile haben sie sämtliche Kundgebungen und Demonstrationen in der Deutschschweiz bis auf Weiteres verboten. Das Verbot kommt, wie uns die lokal verantwortlichen Polizisten wörtlich selbst sagten, «von ganz oben».
Das ist ein unhaltbarer Angriff auf die Versammlungsfreiheit. Die öffentlich präsentierten Rechtfertigungen dafür sind fadenscheinig und strotzen nur vor Zynismus. Berns Sicherheitsdirektor Nause versteckt sich hinter dem Argument, dass dieses Wochenende Sportveranstaltungen stattfänden!
Man muss kein Kommunist sein, um die Unhaltbarkeit dieser Argumentation zu verstehen. Es gibt keine legale Basis für das Verbot der Demonstrationen. Die Demokratischen Juristen Schweiz erklären: «Die angekündigten Demonstrationsverbote stehen im Widerspruch zu den demokratischen und rechtsstaatlichen Prinzipien und sind nicht zu rechtfertigen.»
Würden die grossen traditionellen Organisationen der Arbeiterklasse, SP und Gewerkschaften, klar Stellung fürs palästinensische Volk beziehen und die Massen mobilisieren, wäre der bürgerliche Staat niemals in der Position, seine Repression in dieser Form durchzusetzen.
Wer heute mit einem «Free Palestine»-Schild durch die Strasse läuft, wird sofort von der Polizei kontrolliert. Aktivisten von uns werden von der Polizei abgefangen, durchsucht und unser politisches Material wird beschlagnahmt.
Vor dem Gymnasium Kirchenfeld in Bern sollte auf öffentlichem Gelände eine Diskussion zur Situation in Palästina stattfinden. Noch bevor die Diskussion stattfinden konnte, wurde die Gruppe von der Polizei verwiesen. Jede Veranstaltung mit Palästina-Bezug sei im Moment verboten, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.
Wir fragen: Welche Gefahr stellt eine Gruppe von Gymer-Schülern für die öffentliche Sicherheit dar?
Jede Stimme, die sich kritisch gegenüber dem israelischen Staat äussert, wird unterdrückt. Doktorierende der Sozialwissenschaften der Uni Basel hatten diese Woche ein Statement in Solidarität mit Palästina veröffentlicht. Mittlerweile ist das Statement auf der Uni-Website nicht mehr aufrufbar.
Da wir Kommunisten vehement unsere Unterstützung für das palästinensische Volk ausdrücken, werden wir nun gezielt angegriffen. Sie versuchen, unsere Aktivitäten zu unterbinden – sowohl jene in Verbindung mit Palästina wie auch andere. Seit letzter Woche werden uns in der ganzen Deutschschweiz systematisch Räumlichkeiten entzogen. In einigen Städten versuchen die Universitäten nun, die Vereine der marxistischen Studierenden zu verbieten.
Die Schweiz behält sich stolz vor, das demokratischste Land der Welt zu sein. Die letzten zwei Wochen zeigten das wahre Gesicht ihrer «Demokratie». Versammlungs- und Meinungsfreiheit gelten genau so lange, wie sich niemand zu laut gegen die Interessen der Reichen und Mächtigen äussert. Das ist die «Demokratie» der Imperialisten, der Banken und Konzerne.
Die Repression gegenüber der Solidarität mit Palästina ist klar politisch motiviert. Sie fürchten sich nicht vor Ausschreitungen oder Gewalt an Zivilpersonen. Sie fürchten sich vor einer Bewegung der Massen der Arbeiterklasse und der Jugend, die ihre Unterstützung des israelischen Imperialismus in Gefahr bringen könnte.
Worin besteht unser grosses Verbrechen, das diese Repression von Staat und Medien nach sich zieht?
Ganz einfach darin, dass wir es wagen, die Wahrheit klar und deutlich auszusprechen und uns auf die Seite der Unterdrückten zu stellen.
Das palästinensische Volk wird seit 75 Jahren aus seiner Heimat vertrieben, aus seinen Häusern gerissen, ermordet, in die Armut gezwungen und auf einen Status reduziert, der einem Volk von Sklaven gleicht. Das demokratische Recht auf nationale Selbstbestimmung wird dem palästinensischen Volk systematisch entzogen. Gaza wird von humanitären Organisationen als «das grösste Freiluftgefängnis der Welt» bezeichnet.
In den letzten Monaten ist unter Netanjahus Regierung die Gewalt von ultrarechten Siedlern in der Westbank und in den palästinensischen Bezirken in Ostjerusalem exponentiell angestiegen, befeuert durch die de facto garantierte Straffreiheit und die offene oder verdeckte Mithilfe der israelischen Armee.
Jeder Versuch des Widerstands der palästinensischen Jugend gegen die Besatzung wurde von der israelischen Armee mit tödlicher Gewalt niedergeschlagen. Und nun nimmt der israelische Staat den Hamas-Angriff als Vorlage, sein zionistisches Projekt möglichst bis zum konsequenten Ende – der Vertreibung und Auslöschung des palästinensischen Volkes – zu führen.
Jeder Mensch, der die Tatsachen kennt und ein Milligramm Empathie besitzt, muss sich auf die Seite des palästinensischen Volkes gegen seine Unterdrücker stellen. Als Kommunisten stehen wir immer und in jedem Fall auf der Seite der Unterdrückten dieser Welt, niemals auf der Seite der Mächtigen und Reichen.
Doch es zeigt sich, dass diese Wahrheit nicht kompatibel ist mit den Interessen der herrschenden Klasse in der Schweiz. Und der Druck dieser Klasse drückt sich über verschiedenste Kanäle aus.
In Zürich wurden den marxistischen Studierenden von der Uni die Räume entzogen, mit dem Argument, wir würden zur Gewalt aufrufen. Der «Beweis»? Weil unsere Plakate die Slogans «Solidarität mit Palästina: Intifada bis zum Sieg!» tragen.
Die Uni Zürich sieht dies als nicht vereinbar mit ihrer Haltung und ihrem Anspruch auf «demokratische Diskussionen». Aber wer sich auf die Grundlage der Demokratie stellt, kann gegenüber den systematischen, langjährigen Menschenrechtsverletzungen durch Israel nicht schweigen!
Eine Intifada ist ein Massenaufstand eines unterdrückten Volkes. Die wörtliche Übersetzung davon ist «abschütteln». Das Wort hat eine lange Geschichte, die mit dem Kampf der Unterdrückten, insbesondere in Palästina, verbunden ist. Es verkörpert die Idee einer Bewegung eines ganzen Volkes. Sein Massencharakter hat in der Vergangenheit – siehe die erste Intifada von 1987 – zu Generalstreiks und zivilem Ungehorsam geführt.
Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant drückte es neulich sehr klar aus, als er sagte: «Wir kämpfen gegen menschliche Tiere und wir handeln entsprechend».
Das Recht eines jeden Volkes, das so behandelt wird, auf Selbstverteidigung ist im internationalen Recht verankert. Das Recht, Imperialismus und koloniale Unterdrückung zu bekämpfen, ist ein Grundpfeiler der Menschenwürde.
In Anbetracht dieser Tatsachen versteckt sich hinter ihren Argumenten für «Demokratie» und gegen «Gewalt» ein moralisch und rechtlich nicht haltbarer Angriff auf unsere demokratischen Grundrechte der Rede- und Versammlungsfreiheit.
Wir sind der Ansicht, dass es die Pflicht jedes konsequenten Demokraten ist, für Palästinas demokratisches Recht auf nationale Selbstbestimmung einzustehen. Das schliesst auch das Recht auf Widerstand gegen die israelische Besatzung, seinen Siedler-Kolonialismus und seine brutale Rache ein.
Und es ist die Pflicht jedes konsequenten Demokraten in der Schweiz, sich gegen diese Angriffe auf unsere demokratischen Grundrechte zu verteidigen.
In den nächsten Tagen und Wochen wird das Ausmass der Barbarei in Gaza die Aufrechterhaltung ihrer imperialistischen Lügen und Verzerrungen zunehmend unhaltbar machen. In den Ländern im Nahen Osten sehen wir jetzt schon Massenproteste gegen den israelischen Staat und seinen Krieg.
Die Solidarität mit Palästina wird auch in der Schweizer Arbeiterklasse und Jugend nur weiter zunehmen. Sie wird einen Ausdruck suchen, ob die herrschende Klasse das will oder nicht.
Wir stehen auf der richtigen Seite.
Diese Repression stimmt uns nicht im Geringsten pessimistisch. Die Erfahrung von 300 aktiven Kommunisten in der Schweiz hat in den letzten Tagen bewiesen, wie gross das Gefühl der Solidarität mit Palästina in der Arbeiterklasse und in der Jugend ist. Zuallererst stellen wir eine grosse Dankbarkeit fest, wenn sie endlich mit Leuten sprechen können, die offen und mutig für Palästina einstehen.
Im Moment, in dem diese Zeilen geschrieben werden, trifft eine weitere von bereits Hunderten kleinen Anekdoten bei der Redaktion ein: «Wir waren gerade im Zug mit Palästina-Schildern. Als die Kontrolleure sich näherten, griffen wir in unsere Taschen, um unsere Abos rauszuholen. Als sie unsere Schilder sahen, stoppten sie uns und sagten, dass sie uns nicht kontrollieren werden. Das zeigt das riesige Gefühl der Solidarität!».
Wir weigern uns, gegenüber ihrem Repressions-Versuch einzuknicken. Sie versuchen uns einzuschüchtern, damit wir zuhause bleiben. Wir werden doppelt und dreifach zurückschlagen.
Wir werden weiter jeden Tag auf die Strasse gehen, wir verteilen Flugblätter und stehen mit «Free Palestine»-Schildern hin. Wir veranstalten weiter Versammlungen, wo wir nur können. Wir machen Petitionen, um an den Unis und Schulen Unterschriften gegen die Angriffe auf unsere Meinungs- und Versammlungsfreiheit und somit für Palästina zu sammeln.
Wir rufen alle Unterstützer des palästinensischen Volkes dazu auf, aus der Deckung zu kommen! Wenn sie versuchen, unsere Versammlungen aufzulösen, dann müssen wir umso mehr dort sichtbar und hörbar sein, wo wir in unserem Alltag sind: in unseren Betrieben, in unseren Klassenzimmern, im Tram und Bus, im Quartier.
Sie können versuchen, einigen von uns das Wort zu nehmen. Aber selbst mit einer zehnmal stärkeren Repression können sie keine Zehntausende solidarische Arbeiter und Jugendliche zum Schweigen bringen!
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie jeder von uns ab jetzt einen Unterschied machen kann. Inspirier dich an den Beispielen von unten, werde aktiv und schick uns deine eigenen Berichte an redaktion@derfunke.ch!
Das wichtigste Werkzeug dafür ist unser Flyer. Er erklärt auf der einen Seite den Charakter dieses Konfliktes. Auf der anderen Seite zeigt er, was wir als Kommunisten hier und heute tun können, um Palästina zu befreien. Nimm den Flyer, studier ihn, druck ihn aus, verteil ihn, häng ihn auf und organisier Diskussionen rund um die Inhalte und was wir tun können!
Das wichtigste, was wir bei all diesen Aktionen aufzeigen, ist, dass wir uns hier in der Schweiz organisieren müssen, um gegen unsere eigene herrschende Klasse zu kämpfen.
Die letzten zwei Wochen haben überdeutlich gezeigt, auf welcher Seite hierzulande die Kapitalisten, ihr Staat und ihre Medien stehen: auf der Seite des israelischen Imperialismus.
Der Kampf für die Befreiung Palästinas heisst hier in der Schweiz Kampf der Arbeiterklasse gegen unsere eigenen Kapitalisten, ihre Banken und Konzerne, ihre Medien und ihren Staat.
Als Kommunisten kämpfen wir für die sozialistische Revolution, durch die die Kapitalisten enteignet werden und die Arbeiterklasse an die Macht kommt. Deshalb ist das Beste, was wir tun können, uns hier und heute als Kommunisten zu organisieren.
in deinem Uni- oder Schul-Unterricht
Steh auf und mach einen Aufruf im Hörsaal – wie Orad:
Ich habe morgen ein Pflichtseminar an der Uni Basel. Direkt wenn es anfängt, werde ich mich melden, um eine kurze Rede über das aktuelle Massaker in Gaza zu halten und zu erklären, warum wir in Solidarität kämpfen müssen. Anschliessend werde ich dazu aufrufen, dass wir eine Abstimmung darüber halten, ob wir uns dem Aufruf zum Streik anschliessen wollen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Mehrheit sich dafür ausspricht, und dann werde ich mich dem Mehrheitsentscheid unterordnen müssen. Aber ich werde nochmals dazu aufrufen, dass alle, die sich mit Palästina solidarisieren wollen, mit mir in den Pausen diskutieren sollen, was wir hier in der Schweiz machen können, um Palästina zu befreien. Damit werde ich zeigen, dass wir Kommunisten die sind, die ernsthaft und konsequent den Kampf gegen Unterdrückung führen bis zum Sieg!
Mach ein Referat und wehr dich gegen die Lehrerin wenn nötig – wie Alex:
Ich habe im Berufsschulunterricht ein Referat zu Palästina gehalten. Die Reaktion meiner normalerweise gelangweilten Mitschüler war unglaublich positiv! Es war das erste Mal, dass ich die Stimme von einigen Schülern im Unterricht gehört habe! Die Lehrerin hat auch ein Referat gemacht: Pro-Israel ohne ein Wort zu Nakba oder der Siedler-Politik. Sie erzählte der Klasse, dass Gewalt immer falsch und verwerflich sei und hat auf ihrer Folie gleichzeitig die Frage «Ist es legitim auf einen schrecklich brutalen Terroranschlag mit militärischen Massnahmen zu reagieren?» gestellt. Durch unsere korrekten Ideen konnte ich der Klasse aufzeigen, dass die Gewalt der beiden Seiten in diesem Konflikt auf keinen Fall vergleichbar ist. Ich habe am Schluss des Referates noch dazu aufgefordert, dass jeder, der sich jetzt für Palästina einsetzen will, in der Pause zu mir kommen soll. Es kam zwar niemand direkt zu mir, doch die Rückmeldungen waren sehr positiv. Zum Beispiel: «Du hast mir die Augen geöffnet, ich wusste vorher nicht so viel über das Thema und weiss jetzt, auf welcher Seite ich stehe!» Das, was ich gemacht habe, kann jeder machen!
auf deinem Uni- oder Schul-Campus
Nimm ein Megaphon und ein Banner und steh vor den Eingang – wie Carla:
Wir werden morgen Mittag mit möglichst vielen Genossen vor der Uni Genf mit Megaphon, unserem Banner («Intifada until victory») und unseren Schildern stehen. Wir werden unsere Position zu Palästina verdeutlichen und die Studenten und Mitarbeiter der Universität dazu aufrufen, aktiv zu werden und sich hier und jetzt mit uns zu organisieren. Wir werden auch dazu aufrufen, am Samstag mit uns nach Lausanne zu kommen an die Solidaritäts-Demo. Nach der Rede werden wir mit unserem Material präsent bleiben, um mit den Studenten zu diskutieren und vor Ort – wenn möglich – die nächsten Genossen zu organisieren. Mit einer guten politischen Vorbereitung werden wir Kommunisten finden!
Druck unser Flugblatt aus und sag den Schülern, sie sollen ein Foto davon in den Klassen-Chat stellen – wie Kim:
Ich habe in meiner Freistunde am Gymnasium zehn Flugblätter «Was können Kommunisten tun, um Palästina zu befreien» ausgedruckt. Dann bin ich mit einer Mitschülerin und Genossin in der Mittagspause von Tisch zu Tisch. Wir haben die Schüler gefragt, ob sie auch für Palästina sind. Einigen mussten wir erklären, was abgeht. Die meisten waren Pro-Palästina, viele waren interessiert, einige sehr interessiert. Diesen haben wir gesagt, sie sollen das Flugblatt fotografieren und in ihren Klassen-Chat stellen. Resultat: Nach 45 Minuten Arbeit kursiert unser Flugblatt jetzt in fünf Klassen-Chats. Von den zehn ausgedruckten Flugblättern hab ich nur noch eins.
Steh auf eine Mauer vor der Schule und schrei unsere Slogans gegen den Willen der Uni-Bürokraten wenn nötig – wie Shivani:
An der Uni Bern werden wir sofort weggeschickt, wenn man uns entdeckt. Deshalb mussten wir clever sein. Wir waren zu sechst über Mittag da. Wir warteten neben dem Uni-Gelände, nicht auf dem Gelände. Dann ging ich schnell und zielgerichtet auf’s Gelände, stehe auf die Erhöhung und schreie in die Menge eine Mini-Rede. Währenddessen ist der Uni-Bürokrat auf mich zugelaufen und hat gerufen, wir müssten sofort das Gelände verlassen. Aber ein Sympathisant von uns hat uns verteidigt und hat den Uni-Bürokraten physisch daran gehindert, mich wegzuschicken. So konnte ich fertig reden. Wir haben an dem Tag eine Genossin rekrutiert.
auf der Strasse, im Zug, auf öffentlichen Plätzen
Schrei am Bahnhof, was in Palästina passiert und ernte damit Solidarität und Kontakte – wie Jonas:
Beim Bahnhof Stadelhofen nehmen täglich Tausende Arbeiter den Zug. Also sind wir zu Stosszeiten mit Schildern und einem Megafon auf den Stadelhoferplatz vor dem Bahnhof. In einem kurzen Speech haben wir erklärt, was in Palästina passiert, dass der Schweizer Imperialismus mit drin hängt und alle, die damit einverstanden sind, aufgefordert, mit uns zu diskutieren. Das Resultat: 3 Kontakte und eine enorme Welle der Solidarität: 95% der Leute fanden’s voll geil, winkten uns zu, unsere Flugblätter gingen weg wie warme Semmeln.
Steh mit einem grossen Schild oder Banner auf den Marktplatz – wie Marka:
Wir gingen mit unserem grossen Banner «Intifada bis zum Sieg – organisiere dich mit den Kommunisten» und Schildern auf den grössten öffentlichen Platz in Genf. Dort gibt es Samstags jeweils einen Flohmarkt mit vielen Leuten. Nach einer halben Stunde wurden wir von einem Markt-Aufseher angehalten, er hat die Polizei kontaktiert. Wir mussten mit den Schildern und Plakaten aufhören. Aber wir liessen uns nicht aufhalten, setzten unsere Aktion fort und gingen dann zur Uni. Resultat: Gute Gespräche, einige Kontakte. Nicht wenige wurden von unserem Banner und den Schildern angezogen und kamen von selbst. Ihre Reaktion zeigt, dass sie unsere Offensivität und das Ausmass unserer Präsenz nicht mehr ignorieren können. Weiter so!
Zeig überall mit Pins, T-Shirts oder Schildern deine Solidarität mit Palästina, auch im Zug – wie Yanis:
Yanis und ich waren mit unseren Schildern im Zug nach Lausanne, als die Kontrolleure hereinkamen. Als sie sich uns näherten, zückten wir unsere Tickets. Aber sie sagten uns, dass wir nicht kontrolliert werden. Wir sehen, dass es eine grosse Solidarität gibt! Eine Genossin aus Bern hat dank einem Free-Palestine-Sticker auf ihrer Jacke einen potenziell neuen Kommunisten gefunden. Wir müssen immer und überall offen solidarisch mit Palästina auftreten – mit Pins, T-Shirts, Schildern, Musik etc.
Plakatier drei Stunden lang mit Interessenten und mache sie währenddessen zu IMT-Mitgliedern – wie Nelio:
Auf die Antwort: «Ja voll, Freiheit für Palästina» fragte ich eine Schülerin, ob sie mit mir mitkommen will, um Palästina-Flugblätter in Interlaken aufzuhängen. Sie war direkt dabei. Wir waren fast drei Stunden unterwegs. Als das Klebeband alle war, schlug sie vor, gleich ein neues zu kaufen. Sie bezahlte es und meinte «als Spende für die IMT!». Die ganze Zeit haben wir genutzt, um unsere Positionen zu diskutieren und alle ihre Fragen zu klären. Die Diskussion war erst dann beendet, als sie einen Mitgliederbeitrag gefixt und Zeitungen und Poster mitgenommen hatte. Noch am selben Abend unterstützte sie mich bei einem Treffen mit einem weiteren Kommunisten aus Interlaken. Auch dieser Genosse trat an dem Tag der IMT bei. Im Anschluss fuhr ich mit der Schülerin an unsere Veranstaltung in Bern und wir besprachen, wie sie ihren Freund dahin mobilisieren und gleich rekrutieren kann. Spoiler: er ist ebenfalls am selben Abend beigetreten. 3! Rekrutierungen an einem Tag. Warum? Weil sie direkt mit mir gekämpft haben!
auf deinem Arbeitsplatz
Sprich mit deinen Arbeitskollegen in der Kaffeepause über «was tun für Palästina?» – wie Ramona:
Wir müssen überall mutig und offensiv für die Befreiung von Palästina und als Kommunisten auftreten. Das tat ich an meinem Arbeitsplatz in einer Psychiatrie während einer Kaffeepause und konnte so zwei Kollegen an unsere Veranstaltung zur Palästina-Frage mobilisieren. Anschliessend bedankten sich beide bei mir, endlich politische Klarheit zu haben, anstelle von Ohnmacht und Pessimismus. Eine Kollegin meinte: „Es hat mein Herz berührt, was ihr macht und wie bedingungslos ihr für die Unterdrückten kämpft“. Mit ihr habe ich sofort die nächsten Schritte abgemacht: wir treten offensiv als Kommunisten auf und suchen weitere unorganisierte Kommunisten (auf der Strasse, am Arbeitsplatz, im Freundeskreis). Wir sind mehr!
in deiner Ortsgruppe
Bewaffne dich mit der Palästina-Broschüre der IMT und diskutier sie rasch und gründlich – wie Madlaina:
An der Ortsgruppen-Sitzung am Mittwoch hatten wir eine geile Diskussion voll um die zwei Fragen – was braucht du, um heute offensiv mit dem Slogan ‚Free Palestine, Fight for Communism‘ gegen aussen zu treten? Wie schlagen wir die Brücke, dass es für die Befreiung von Palästina den Kampf für den Kommunismus benötigt? Schnell wurde in der Diskussion klar, dass wir dafür den historischen Kontext von der Staatsentstehung Israel und die Rolle des US Imperialismus studieren müssen. Alle waren motiviert, sich damit auseinanderzusetzen! Also haben wir beschlossen, dass wir bis nächste Woche alle die Palästina-Broschüre lesen, einen zusätzlichen Lesekreis zum Kapitel mit der Geschichte des Konflikts machen. Ein Neumitglied hat während der Sitzungen allen Broschüren verteilt, alle haben das Geld direkt dem Finanzer getwintet und ein motivierter Genosse hat direkt dem Politsekretär gesagt, dass er den Vortrag machen wird!
in den Massenorganisationen
Nutze unsere Petition bei grösseren Versammlungen (zB. Unia) – wie Andri:
Am Unia-Kongress, welcher diesen Samstag stattfindet, wollen wir offensiv als Kommunisten des Funken intervenieren und dort für Solidarität mit Palästina kämpfen. Die Schweizer Arbeiterklasse hat die gleichen Interessen wie die Palästinenser. Ihre Interessen sind diametral denen des Schweizer- und gesamten westlichen Imperialismus entgegengesetzt. Genau diese Schweizer Herrschende Klasse greift heute unser demokratisches Recht auf Meinungsfreiheit an – Verbot von Kundgebungen in Solidarität mit Palästina, Verbot von Uni-Veranstaltungen, Repression bei Interventionen. Am Unia Kongress wollen wir mit der Petition in Solidarität mit Palästina und für unser Recht auf Meinungsfreiheit kämpfen und dafür Unterschriften sammeln. Die Petition ist gleichzeitig auch Mittel zum Zweck: wir wollen die Mittagspause ausnutzen um mit allen zu diskutieren und um Kommunisten bei der IMT zu organisieren. Wir sind mehr und nur gemeinsam können und werden wir gegen die Imperialisten kämpfen!
Kunst & Kultur — von Sylvain Bertrand, Genf — 14. 10. 2024
Arbeiterbewegung — von Martin Kohler, Bern — 10. 10. 2024
Nah-Ost — von Revolutionäre Kommunistische Internationale (RKI) — 09. 10. 2024