ROMANDIE – Seit sie am 2. November in Yverdon in den Streik getreten sind, sind Smood-LieferantInnen aus zehn Westschweizer Städten gefolgt. Ihre Forderungen sind klar: Nicht mehr pro Fahrt bezahlt werden, sondern einen Lohn von 23.- pro Stunde. Im Moment kommen einige mit ihren Spesen auf Löhne von 5 bis 7.- pro Stunde. Dieser Streik ist schlichtweg historisch! Sowohl wegen seiner Dauer als auch wegen seiner geografischen Ausdehnung und der Organisation von einzelnen ArbeiterInnen, die sich nicht kennen.
Zum Leidwesen der Streikenden wurde am 8. Dezember die Genfer Kammer für kollektive Arbeitsbeziehungen aktiv, um zu vermitteln. Diese Intervention des bürgerlichen Staates bedeutet die Aussetzung des Streiks.
GENF – Nachdem der Stadtrates die Blockierung der Jahresgehälter zurückzog, wurde der auf den 11. November angesagten Streik abgesagt. Zwei Wochen später stimmte die Personalversammlung des Gewerkschaftskartells jedoch für eine Arbeitsniederlegung um 16 Uhr und eine anschliessende Demonstration am 9. Dezember. Ziel dieser Aktion ist es, den öffentlichen Dienst gegen die wiederholten Angriffe zu verteidigen, die durch die staatliche Sparpolitik getragen werden. Diese neue Mobilisierung muss genutzt werden, um die Staatsbediensteten an ihren Arbeitsplätzen zu organisieren und so auf ihre Streikfähigkeit hinzuarbeiten. Die kapitalistische Sparpolitik wird zurückkehren, wir müssen uns darauf vorbereiten!
GENF – Zwei Wochen lang wurde die Cafeteria der Uni-Mail von der Studentengewerkschaft besetzt. Angesichts der krisenbedingten Zunahme der studentischen Prekarität forderten die StudentInnen unter anderem die Wiedereinführung von Mahlzeiten für 3.-. Während der gesamten Besetzung brachten die Mahlzeiten zum Nulltarif hunderte Menschen in das Gebäude. Während der Besetzung betonten wir Marxisten die Notwendigkeit, den Kampf auszuweiten, und die Verbindung, die er mit dem gleichzeitigen Streik im öffentlichen Dienst hatte. Daraufhin wurde bei der Demonstration am 9. Dezember ein Studentenblock gebildet. Dank dieses Kampfes gibt es nun in der Cafeteria Mahlzeiten für 5.-!
GENF – Am 24. November war Eric Zemmour, der ultrareaktionäre Präsidentschaftskandidat aus Frankreich, in Genf, um seine Kampagne mit einem Vortrag zu finanzieren. Ein Platz kostete 200.-. Die gesamte Linke mobilisierte gegen die Veranstaltung und seine rassistischen Hassreden. Ein Demonstrationszug von 2’000 Personen, der von Wasserwerfern und einem Hubschrauber streng bewacht wurde, marschierte durch die Strassen, um die Veranstaltung anzuprangern. Wir haben kein Vertrauen in den bürgerlichen Staat, um gegen die extreme Rechte zu kämpfen! Doch solche Demonstrationen gegen die Rede von Zemmour zeigt die enorme Radikalisierung und das Potenzial für die Linke.
Kunst & Kultur — von Sylvain Bertrand, Genf — 14. 10. 2024
Arbeiterbewegung — von Martin Kohler, Bern — 10. 10. 2024
Nah-Ost — von Revolutionäre Kommunistische Internationale (RKI) — 09. 10. 2024