ZÜRICH – Mitte Oktober begannen die Proteste im Tessin, am 7. November dann in der Romandie und am 11.11. auch in der Deutschschweiz. An diesem Tag streikten rund 2000 BauarbeiterInnen mehrerer deutschschweizer Kantone. Sie demonstrierten in den Strassen von Zürich und vor dem Hauptsitz der Baumeister. Die ArbeiterInnen wehren sich gegen überzogene Forderungen der Baumeister und den immer höher werdenden Druck auf den Baustellen. Der Druck der Proteste hat gewirkt, die Löhne der BauarbeiterInnen wurden um 150 CHF erhöht, so auch die Mindestlöhne, welche ebenfalls um 100 CHF angepasst wurden. Warum das dennoch unzureichend ist und warum mehr drin gelegen hätte, erklären wir auf den Seiten 6-7.
BERN – Ein Jahr es ist es nun her seit dem Ja zur Pflegeinitiative. Aber noch immer doch verlassen mehr als 300 PflegerInnen pro Monat den Beruf, weil sich die Bedingungen nicht verbessert haben Es ist klar, dass es so nicht weitergehen kann! Über 700 PflegerInnen versammelten sich auf den Bundesplatz und machten auf die Missstände aufmerksam. Konkret fordern sie fünf Sofortmassnahmen, wie eine deutliche Lohnerhöhung und geringere Arbeitszeit, die Erhöhung der bestehenden Zulagen, mindestens 5 Wochen Ferien bis 49, 6 Wochen ab 50 Jahren und 7 Wochen ab 60 Jahren, die tatsächliche Erfassung der Arbeitszeit, sowie Zuschüsse für Kinderbetreuung. Stand jetzt gibt es noch kein Resultat, die Pflegenden werden aber immer aktiver.
GENF – Genfer Fachangestellte Gesundheit hatten für den 23. November den Streik ausgerufen mit der Forderung nach höheren Löhnen. Bereits vor fünf Jahren wurde das Pflichtenheft von FaGe ausgeweitet ohne finanziellen Ausgleich. Sie streikten und demonstrierten deshalb vor diversen bedeutenden Genfer Gesundheitseinrichtungen für einen Lohn, der ihrem Verantwortungsgrad und Aufwand gerecht wird. Falls die Genfer Regierung nicht auf ihre Forderungen eintritt werden sie am 15. Dezember ein weiteres Mal ihre Arbeit niederlegen. Das zeigt die Dringlichkeit der Sache und der Kampfgeist dieser ArbeiterInnen.
BERN – Am 18. November fand in Bern eine Demo des öffentlichen Dienstes statt, wobei über 1000 Personen (von allen Bereichen des öffentlichen Sektors) mobilisiert wurden. Während die Teuerung im Vergleich zum letzten Jahr über 3 % beträgt, hat der Regierungsrat nicht vor, die Nominallöhne um mehr als 0.5 % (bzw. 1.5 % für kantonale Angestellte und Lehrpersonen) anzuheben. Das bedeutet letztlich eine Lohnsenkung! Das wollen die Angestellten des öffentlichen Dienstes nicht hinnehmen und fordern den vollen Teuerungsausgleich. Bereits einen Erfolg können die Zürcher Kindergartenlehrpersonen verzeichnen, die sich die höhere Lohnklasse 19 erkämpft haben.
Die Redaktion, Der Funke
Arbeiterbewegung — von Martin Kohler, Bern — 10. 10. 2024
Nah-Ost — von Revolutionäre Kommunistische Internationale (RKI) — 09. 10. 2024
Imperialismus, Kolonialismus & Nationale Frage — von Jorge Martín, April 2024 — 03. 10. 2024