Nach den «Zombie-Unternehmen» reden die bürgerlichen Ideologen nun von «Zombie-Jobs». Was sie natürlich nicht sagen: Der ganze Kapitalismus ist in einem Zustand zwischen Leben und Tod angekommen.
Die bürgerliche Zeitung The Economist schreibt, dass in den fünf wirtschaftlich grössten Ländern Europas – Grossbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien – 40 Millionen Menschen von Kurzarbeit betroffen sind. Ein Drittel der ArbeiterInnen! 9 Millionen dieser Jobs sollen «Zombie-Jobs» sein: Sie sind eigentlich bereits tot, werden aber durch die Kurzarbeit künstlich am Leben erhalten. Sobald diese endet, verschwinden auch grosse Teile dieser Jobs. Die Staaten «schütten Geld in sterbende Unternehmen», gesteht der Economist ein. Die weite Verbreitung von Kurzarbeit und «Zombie-Jobs» zeigt klar, dass die einbrechende globale Depression alle trifft, auch die wirtschaftlich stärksten Länder wie Deutschland.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben
Bereits in der letzten Phase der Krise wurde von «Zombie-Firmen» gesprochen: Firmen, die nur durch die tiefen Zinsen am Leben erhalten werden und ohne das «billige Geld» längst bankrott gegangen wären. Das sagt viel über die aktuelle Lage des Kapitalismus aus. Es offenbart, dass die herrschende Klasse die Probleme ihres Systems nicht lösen kann, sondern nur hinausschiebt. Das gilt auch für die Kurzarbeit. «Aber solche Programme lindern die Schmerzen nur kurzfristig»: das wissen auch die ernstzunehmendsten bürgerlichen Ideologen vom Economist.
Den Zombie-Kapitalismus stürzen!
Nicht nur können die Bürgerlichen die Widersprüche ihres Systems nicht aufheben – sie kreieren durch das Hinausschieben weitere Probleme. So reisst das Kurzarbeit-Regime zur Rettung der kapitalistischen Unternehmen noch grössere Löcher in die Staatskasse. Diese Ausgaben für die Kurzarbeit werden bezahlt werden müssen: Sie werden bald mit Sparmassnahmen auf die Arbeiterklasse abgewälzt werden.
Mit «Zombie-Unternehmen» und «Zombie-Jobs» ist der ganze Kapitalismus in einem Zustand zwischen Leben und Tod angekommen: Wir leben im «Zombie-Kapitalismus»! Dieser «Zombie-Kapitalismus» kann den Lohnabhängigen nichts mehr bieten ausser Arbeitslosigkeit, Elend und Sparmassnahmen.
Auch die besten bürgerlichen Kommentatoren sehen, dass die Situation einem Pulverfass gleicht. So schreibt der Economist an anderer Stelle: «Die Forderung des Volkes nach Veränderung könnte die Politik schneller radikalisieren, als es nach der Finanzkrise 2007-09 der Fall war.» Nutzen wir also die Chance und stürzen dieses Zombie-System!
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