Der Krieg des israelischen Imperialismus in Gaza ist zu einem weltweiten Kristallisationspunkt eines allgemeinen, tiefen Hasses auf das ganze kapitalistische Establishment geworden. Die Studenten sind keine selbständige revolutionäre Kraft, aber sie sind ein verlässliches Barometer für die gärende Stimmung in der Arbeiterklasse. Die internationalen Uni-Besetzungen waren das Wetterleuchten einer kommenden Explosion des Klassenkampfes. Die entscheidende praktische Frage ist, ob wir Kommunisten bereit sein werden, in die Kämpfe zu intervenieren.

Wir müssen uns zu revolutionären Kadern bilden!

Im Strom der künftigen Ereignisse wird eine kleine revolutionäre Partei rasant wachsen können – wenn sie ein stabiles Gerüst von ausgebildeten revolutionären Kadern hat!

Deshalb veranstalten wir vom 7. bis zum 11. August ein fünftägiges RKP-Sommercamp in der Lenk (BE). Eine Ausbildungswoche für rund 200 Revolutionäre (ob ganz neu oder alt!) aus der ganzen Schweiz, mit 14 Workshops unter dem Leitthema «Lenin und die Kommunistische Internationale».

Das Leben ist der mächtigste Lehrer, hat Lenin gesagt. Aber derselbe Lenin hat die fortgeschrittensten Teile der Arbeiterklasse auch gewarnt, dass die Geschichte von den revolutionären Jugendlichen und Arbeitern mehr verlangt: «Kommunist kann einer nur dann werden, wenn er sein Gedächtnis um alle die Schätze bereichert, die von der Menschheit gehoben worden sind.»

Lenin und die Komintern

Ein genau solcher Schatz sind die ersten fünf Jahre der Kommunistischen Internationale («Komintern»). 

Lenin hatte die Komintern 1919 in der Folge der erfolgreichen Russischen Revolution gegründet (siehe Lenins Artikel). Nach dem tragischen Verrat der Sozialdemokraten brauchte die Arbeiterklasse eine neue, eine echte revolutionäre Weltpartei. Die Komintern zog eine scharfe Linie der Abgrenzung gegen den Reformismus der Sozialdemokratie. Sie wurde gegründet auf dem Fundament der unverfälschten revolutionären Theorie des Marxismus und den Erfahrungen der Bolschewiki.

Im Kontext der internationalen revolutionären Welle nach der Russischen Revolution wurde die Komintern schnell zum Sammelpunkt einer neuen Generation von jungen radikalisierten Arbeitern. Diese heldenhaften Revolutionäre hatten einen eisernen Willen und brennenden Tatendrang. Aber ihnen fehlte die jahrelange Erfahrung, die den Bolschewiki in Russland erlaubt hatte, die Arbeiterklasse zur Machtergreifung zu führen.

Lenin war geduldig, aber auch direkt mit den jungen Kommunisten: «Wir haben ein Heer von Kommunisten in der ganzen Welt. Es ist noch schlecht geschult.»

Lenin und Trotzki nutzten die Komintern, um die jungen kommunistischen Führer umfassend auszubilden, in allen Facetten marxistischer Strategie, Taktik und Kunst des Klassenkampfs – dem unerbittlichsten und schwierigsten aller Kriege. Die ersten vier Komintern-Weltkongresse vor der stalinistischen Degeneration der Komintern waren der Höhepunkt der internationalen kommunistischen Bewegung. Sie sind das Erbe, auf das unsere Revolutionary Communist International heute zurückgeht.

Von kaum einer der zentralen Fragen, die sich uns heute stellen, wurden nicht in diesen Kongressen die Leitlinien geklärt: was das Programm der Kommunisten ist; wie wir gegen den Opportunismus kämpfen; wie wir die Massen gewinnen; was Faschismus ist und wie wir ihn bekämpfen; wie sich (ex-)kolonialisierte Länder vom Imperialismus befreien können; wie Kommunisten zur «nationalen Frage» stehen; wie Kommunisten den Kampf zur Befreiung der Frau organisieren und viele weitere.

Unsere zweite Chance

Trotz der brillanten Arbeit der Revolutionäre in der frühen Komintern – in der revolutionären Welle 1919-23 reichte die Zeit nicht, um in Ländern wie Deutschland eine Führung aufzubauen auf dem Niveau der Bolschewiki von 1917. Die Weltrevolution scheiterte. Sowjet-Russland blieb isoliert und verbürokratisierte. Stalin, als Spitze der Sowjetbürokratie, zerstörte die Komintern und warf die kommunistische Bewegung für Jahrzehnte zurück. Die Menschheit zahlte einen gigantischen Preis für dieses Scheitern. 

Die Geschichte gibt uns heute eine zweite Chance, den Kommunismus auf Weltebene zu erkämpfen. Im RKP-Sommercamp können wir, die heutigen Revolutionäre, nochmals «in die Schule» bei Lenin und Trotzki. Zu all den oben genannten Fragen (und mehr! Siehe das ganze Programm auf der Rückseite) gibt es Workshops. Melde dich an und bereite dich vor mit den Leselisten, um maximal zu profitieren!

Eine grosse historische Verantwortung liegt auf den Schultern von jedem von uns. Bilden wir uns in den mächtigsten Ideen der Weltgeschichte!

Zurück zu Lenin und der Komintern – vorwärts zur Weltrevolution!