Obwohl die Aktion innert einer Woche vorbereitet wurde, war die Mobilisierung erfolgreich. Bereits um 9.30h war der Treffpunkt am Münsterplatz voller Studierenden. Ein erster Höhepunkt: Die Ankunft von SchülerInnen verschiedener Gymnasien aus Basel-Stadt und Baselland als geschlossener Block. Kurz vor 10 Uhr setzte sich die Kundgebung in Bewegung, um die Spitze des traditionellen Umzugs der ProfessorInnen am Dies Academicus zu übernehmen. Da dieser aber erst um 10.30 Uhr startete, hiess es erst einmal abwarten – die gute Mobilisierung und das schöne Wetter sorgten für angenehme Stimmung.
Leiser und lauter Protest
Mit dem Auftreten der ProfessorInnen ging alles sehr schnell. Die Kundgebung setzte das kurze Stück zwischen Naturhistorischem Museum und Martinskirche ruhig zurück und verwandelte den Dies Academicus in einen Trauerzug für die Bildung. Vor der Kirche stand die „Trauergemeinde“ Spalier. Die „hohen WürdenträgerInnen“ aus Universität und Politik mussten an unseren Transparenten mit Slogans wie „Bildung statt Abbau“ oder „Wir zahlen eure Krise nicht“ vorbeilaufen.
Direkt im Anschluss formierte sich aus dem stillen „Trauerzug“ eine laute Spontan-Demonstration, die durch die Innenstadt zur Universität am Petersplatz zog. Vor allem der Block der Gym-SchülerInnen heizte mit Parolen wie „Bildungsabbau? – Nid mit uns!“ oder „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Bildung klaut“ die Stimmung kräftig an. Mit dem Slogan: „Ganz Basel hasst Sozialabbau“ wurde auch deutlich, dass sich die kantonalen Protestbewegungen zunehmend vernetzen.
Spontane Vollversammlung
Auf dem Petersplatz wurde spontan eine Vollversammlung abgehalten. Weitere Aktionen gegen die Angriffe in der Bildung wurden diskutiert, unter anderem ein Protest vor dem Baselbieter Parlament am nächsten Donnerstag. Diskussionsstoff lieferten auch gesprayten Parolen an der Peterskirche und ein Artikel der basellandschaftlichen Zeitung, welcher den Trauerzug als Störung der offiziellen Feierlichkeiten der Universität bezeichnete. Die Anwesenden wiesen diese Anschuldigungen zurück und stellten klar, dass die gesprayten Parolen keine Aktionen der Vollversammlung sind.
Kämpfe verbinden
Die heutige Mobilisierung zeigt, dass es ein grosses Potential unter Studierenden und SchülerInnen gibt, sich gegen die Angriffe auf ihre Bildung zu wehren. Als MarxistInnen kämpfen wir dafür, diesen Kampf auszuweiten und mit anderen Betroffenen der Sparmassnahmen zu verbinden.
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