Der 1. Mai war auch dieses Jahr eine überschaubare Angelegenheit in Chur. Rund 100 Leute versammelten sich am späten Nachmittag aufgrund des schlechten Wetters in einem Festzelt auf dem Theaterplatz und hörten Reden von Cédric Wermuth, einer JUSO-Vertreterin u.a.
Zum ersten Mal war auch “der Funke” mit einem Angebot an Büchern und Zeitungen vertreten. Im traditionell konservativen Bündnerland stiess die Anwesenheit de marxistischen Strömung nicht nur auf Freude. Doch sowohl Eigenpublikationen des «Funke» als auch Werke von Marx, Engels, Lenin und Trotzki stiessen auf grosses Interesse und fanden ihren Weg in die Hände der Churer Jugend.
Jannis Brugger
JUSO Graubünden
Der 1. Mai steht in Winterthur ganz im Zeichen des Kampfes gegen die geplanten Privatisierungen des Kantonsspitals Winterthur und der Integrierten Psychiatrie Winterthur. Dementsprechend lautet auch das Motto der Kundgebung „Gesundheit vor Profit“.
Der angesagte starke Regen angesagt hält sich in Grenzen und verwöhnt so die Demonstrierenden nach den starken Niederschlägen der letzten Jahren mit einem ungewohnt sanften Nieseln.
Etwa 400 Menschen versammeln sich um 11:00 auf dem Neumarkt. Dort ist schon eine Rednerbühne aufgebaut, auf welcher mehrere Reden gehalten werden. Auch Mitglieder der JUSO Winterthur und der marxistischen Strömung “der Funke” sprechen dort. Zuerst reden Kantonsrat Andreas Dauru und die Präsidentin der Grünen, Regula Rytz, die sich für die AHV-Konterreform ausspricht. Dann greift Jonas Noller, Vorstand der Juso Winterthur, die Konterreform an. Worauf die Schülerin Carla Ruckstuhl, Mitglied der Juso Winterthur, von ihren Erlebnissen und Erfahrungen in der SchülerInnen-Bewegung gegen die Sparmassnahmen berichtet.
Nun beginnt die Demonstration. Der von der JUSO und dem Funken organisierte Jugendblock trägt Transparente mit den Parolen „Ganz Winti hasst Sozialabbau“ und „Jugend gegen Rentenklau“. Auch die JUSO Thurgau ist stark vertretn mit ihrem grossen Transparent, welches die Parole der Bolschewiki verkündet: „Alle Macht den Räten“ steht auf einem Hochtransparent. Von rotem Rauch eingehüllt und sich mit lauter Musik ankündigend zieht der Demonstrationszug durch Winterthur, während die DemonstrantInnen schreiend, singend oder einfach nur geniessend mitmarschieren.
Die Demonstration endet bei der Reithalle. Nachdem die Internationale gesungen wird, folgen weitere Reden, die notwendige Verpflegung in Form von Würsten und Risotto steht auch schon bereit. Der Bücherstand der JUSO Winterthur und der marxistischen Strömung läuft gut, über 90 Zeitungen werden verkauft. Währenddessen etwa gleich viele Unterschriften für das Referendum gegen die AHV-Konterreform gesammelt werden. Dann klingt der 1. Mai mit dem Auftritt von Liedermacher Götz Widmann aus.
Jonathan Nerú
JUSO Winterthur
Am 1. Mai gingen in Zürich trotz schlechten Wetters über 12’000 Menschen auf die Strasse. Der Demozug führte vom Helvetiaplatz über das Central zum Sechseleutenplatz. Sehr präsent war die Opposition gegen die Rentenreform. Dagegen wurde auch von verschiedenen Organisationen das Referendum gesammelt. Ebenfalls sehr präsent waren Parolen und Transparente zu Migrationsthemen.
Die marxistische Strömung “Der Funke” beteiligte sich wie jedes Jahr am Block der JUSO, welcher sich wieder einmal sehr kämpferisch zeigte und auch viele Parolen der SchülerInnnenbewegung vom letzten Jahr wieder aufnahm.
Auch das 1. Mai-Fest welches sich über das ganze Wochenende erstreckte war gut besucht und es herrschte eine gute Stimmung.
Patrick G.
JUSO Zürich
170 Demonstrierende finden sich nach einem Umzug durch die Stadt in der Markthalle
ein. Dort erwartet die Teilnehmenden Verpflegung, Infostände und mehrere RednerInnen. Während Slam-Poet und Kolumnist Etrit Hasler in seiner Rede Spitzeleien in alle möglichen Richtungen verteilt, kreisen die Beiträge der Aargauer RednerInnen um lokale Themen. Im Zentrum stehen die städtischen Abstimmungen Ende Mai. Der Stadtrat sieht vor, die Alters- und Pflegeheime Herosé und Golatti zu privatisieren. Dagegen richtet sich Widerstand der Gewerkschaft vpod. Denn die Privatisierung sieht keine Gesamtarbeitsverträge für die Belegschaft vor, wodurch die ohnehin schon prekären Anstellungsverhältnisse in der Pflege weiter angegriffen werden. Attacken auf die Arbeitsbedingungen brennt einerseits das Personal aus, andererseits sind gerade im Care-Bereich die Folgen für die Klienten dramatisch. Zum Schluss wird dazu aufgerufen, den Kampf gegen die Abbaurunden nicht nur in Sitzungszimmern, Ratssälen und an den Urnen zu betreiben, sondern im Betrieb, am Arbeitsplatz und auf der Strasse fortzusetzen.
Ariane Müller
JUSO Aargau
Nach der Demo in Basel ging es auch in diesem Jahr weiter an den 1. Mai-Umzug in Liestal. Mit über 250 TeilnehmerInnen war die Demo doppelt so gross wie im Vorjahr. Das ist ein deutliches Zeichen des wachsenden Widerstands gegen die andauernde bürgerliche Abbaupolitik. Leider war auch in diesem Jahr die Beteiligung Jugendlicher abgesehen von den bereits aktiven JUSO eher gering. Im nächsten Jahr sollte an Schulen durch Flyeraktionen intensiver mobilisiert werden. In den Reden wurden viele rhetorische Worthülsen präsentiert und unter anderem auch die Altersreform 2020 als Erfolg verkauft. Allerdings wurde auch ein zentraler Gedanke vermittelt: Der Widerstand gegen die Abbaupolitik kann sich nicht nur auf das Parlament beschränken, sondern muss auch auf der Strasse erfolgen. Die GenossInnen der marxistischen Strömung beteiligten sich nicht nur an der Demonstration selbst, sondern auch am 1. Mai-Chor, der in diesem Jahr Premiere feierte.
Basil Haag
JUSO Baselland
Gute Laune, eifrige Zeitungsverkäufe von “der Funke”, erste Diskussionen und Regen leiten den 1. Mai 2017 in Basel ein. Wie gewohnt versammelt man sich am Messeplatz, wo die Gebäude vor dem gewohnten Regen Schutz bieten. Ungewohnt ist, dass der “Antikapitalistische Block” rund um den “Revolutionären Aufbau” die Spitze der Demonstration für sich beansprucht, um den 1. Mai wieder als Kampftag zu feiern und um Kritik an dem Rot-Grünen Establishment zu üben.
Die Demonstration bleibt trotz der neuen Spitze friedlich. Diese meint es vor allem mit der Kritik ernst, hat aber keine Alternativen zu bieten, was sich schon daran zeigt, dass der Aufbau seinen 1. Mai-Stand schon wenige Stunden nach Beginn der Festlichkeiten wieder abbaut.
Die erste Rede am Barfüsserplatz von Professor Flassbeck wird begleitet von strömendem Regen, was die meisten Demonstranten frühzeitig nach Hause gehen lässt. So kommt es, dass der Unterstützer der marxistischen Strömung Miran Fisch seine Rede nur noch von wenigen gehört wird. Er ruft darin zur Unterstützung der SchülerInnenbewegung und zum Kampf gegen die Sparprogramme auf.
Und so endet ein verregneter 1. Mai unter dem Zelt des Funken, wo bei gemeinsamen Bierchen das schlechte Wetter vergessen und die Zusammenarbeit unter den Organisationen gestärkt wird.
Mattia Gassler
Juso Basel-Stadt
Das 1.-Mai-Fest in Thun begann um 14:00 Uhr auf dem Rathausplatz. Bis zur Demonstration um 17:30 Uhren kamen einige hundert Personen, um die Reden zu hören und sich mit Bratwürsten zu verpflegen. Auch der Funke ware in Thun und verbreitete die Ideen des Marxismus mit einem Bücherstand und der 1.-Mai-Ausgabe unserer Zeitung.
An der Demonstration nahmen 200 Leute teil. Die Demonstration war überraschend lebendig, besonders im Vergleich zur Stadt Bern. Viele Parolen wurden gebrüllt und die Nerven der sonst Ruhe gewohnten Bullen waren sichtlich angespannt – besonders als jemand einen Pyro gezündet hat. Der Demonstrationszug durchquerte die ganze Stadt und zeigte Thun, dass es auch im Berner Oberland Menschen gibt, die nicht bereit sind, die Gegenwart so zu akzeptieren wie sie ist und sich einsetzen gegen Rassismus und kapitalistische Ausbeutung.
Pascal Béton
JUSO Stadt Bern
Die traditionelle 1. Mai-Demonstration startete um 11:30 Uhr in der Berner Altstadt und führte auf direktem Weg zum Bundesplatz. Die diesjährige Beteiligung lag zwischen 300 und 500 Menschen, was zum einen am sehr schlechten Wetter und zum anderen daran lag, dass der 1. Mai im Kanton Bern kein offizieller Feiertag ist.
Auf dem Bundesplatz sprachen unter anderen Vania Alleva, Präsidentin der Unia, und SP-Nationalrätin Evi Allemann. Beide Rednerinnen vertraten die Ansicht, dass die 70 Fränklein mehr AHV einen historischen Kompromiss und einen Schritt in Richtung einer solidarischen Gesellschaft darstellen würden. Mit blumigen Worten verteidigten sie diesen Klassenverrat. Leider setzte dem während den offiziellen Reden niemand einen Standpunkt entgegen, der wirklich die Interessen der ArbeiterInnenklasse vertritt.
Die UnterstützerInnen der marxistischen Strömung «der Funke» waren den ganzen Tag mit einem Stand präsent und verkauften rund 60 Zeitungen und 18 Bücher. Mit vielen Menschen konnten Diskussionen über den Marxismus, die Russische Revolution und revolutionäre Politik im allgemeinen geführt werden. Der Höhepunkt neben der Demonstration am Morgen war die Diskussion zum Thema «Antwort auf Rassismus – Klassenkampf» im eigens dafür aufgestellten Diskussionszelt.
Jonas Gerber
Marxistischer Verein Unibe
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