Dieses Jahr fand die Pride in Martigny statt. Dies war eine Gegenreaktion auf einen queerphoben Übergriff von 2021, der zu mehreren Verletzten führte. Somit steht sie auf einer kämpferischen Basis: Wir wollen den desolaten Zustand der Lebensbedingungen von queeren Menschen bekämpfen, die sich im letzten Jahr weltweit nur noch verschlechtert haben. Insbesondere für Transmenschen, die zu regelmässigen Sündenböcken der Rechten geworden sind. 

Die Pride hatte einen festlichen Charakter und das Rainbow Washing war sehr präsent. Im Demonstrationszug gab es sogar zwei Blöcke von Pharma- und Chemiekonzernen. Aber als RKP mobilisierten wir in der ganzen Romandie für einen kommunistischen Block und verteidigten ein revolutionäres Programm gegen Queer-Unterdrückung.

Als Kommunisten verteidigen und kämpfen wir für alle demokratischen Rechte. Aber ein Recht im Kapitalismus bleibt oft ein Recht für die Reichsten. Die Grenzen werden deutlich, wenn man sieht, dass, obwohl Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung gesetzlich verboten wurde, die Zahl der Angriffe und Diskriminierungen von LGBT-Personen 2022 einen Rekordwert erreichte und sich 2023 erneut verdoppelt hat. Der bürgerliche Staat verteidigt uns nicht.

Die Befreiung von queeren Menschen stellt sich für Arbeiter anders dar als für Kapitalisten. Das «Recht», homosexuell oder trans zu sein, während LGBT-Personen am Arbeitsplatz oder beim Zugang zu Gesundheitsdiensten unverhältnismässig diskriminiert werden, ist letztlich nur ein Recht für die Reichsten. Die Gefahr, den Arbeitsplatz oder die finanzielle Unterstützung der Familie zu verlieren, ist ein enormer Druck, der auf queeren Proletariern lastet. 

Nur die vereinte Mobilisierung der Arbeiterklasse gibt einen Weg für den LGBT-Kampf vor. Die Parteien und Medien, die Sparmassnahmen fordern, sind dieselben, die die schlimmsten Angriffe auf queere Menschen fördern. Aus diesem Grund haben wir die folgenden Slogans verteidigt:

  • Für eine kämpferische, revolutionäre Pride!
  • Verstaatlichung der parasitären Pharmakonzerne und der Medizintechnikindustrie unter Arbeiterkontrolle!
  • Massive Investitionen in den Gesundheitssektor für einen kostenlosen Zugang zu qualitativ hochwertiger Gesundheitsversorgung!
  • Investitionen in mehr Zufluchtsstätten für queere Menschen, die nicht auf privater Finanzierung basieren und von den Arbeitern und queeren Menschen selbst kontrolliert werden!
  • Der bürgerliche Staat verteidigt uns nicht! Wir können uns nur auf die Organisation der Arbeiterklasse verlassen!

So gelang es uns, mit den Demonstranten, insbesondere den jungen Leuten, in Kontakt zu treten. Eine beträchtliche Anzahl von Demonstranten zeigte sich begeistert, eine kommunistische Partei zu sehen. Ein beeindruckendes Beispiel: Eine kleine Gruppe von drei sehr jungen Demonstrantinnen kam während der Vorbereitung unseres Blocks auf uns zu und fragte uns, ob es ein Formular gäbe, mit dem man sofort Mitglied der Partei werden könne! Eine von ihnen, mit der wir während der gesamten Demonstration und auch danach politisch diskutiert haben, ist jetzt der Partei beigetreten, eine der ersten im Wallis!