Die akute Krise im Gesundheitswesen ist schon lange nicht mehr tragbar. Durch das jahrelange Sparen der bürgerlichen Politik, herrscht überall enormer Personalmangel. Der Dauerstress, welchem die Pflegenden somit ausgesetzt sind, darf niemandem zugemutet werden. Extreme psychische Belastungen und Fehler bei den Behandlungen sind die Folge. Es ist offensichtlich: Unter dieser Sparpolitik leidet die ganze lohnabhängige Bevölkerung.
Aus diesem Grund organisiert die Unia gemeinsam mit anderen Gewerkschaften und Verbänden in verschiedenen Regionen der Schweiz Pflege-Aktionen. Ziel ist es, den Pflegenden an diesem Tag Gehör zu verschaffen. So wollen sie sich, gemeinsam mit den Pflegenden, für die Forderungen der Pflegeinitiative einsetzen. Geplant sind verschiedene Aktionen auf der Strasse. Wir solidarisieren uns ausdrücklich mit diesem Aktionstag und begleiten die Pflegenden auf die Strasse.
Wir fordern, dass die Gewerkschaften diesen Aktionstag nutzen, um die Organisierung der Pflegenden voranzutreiben. Der 12. Mai soll nicht einfach ein isolierter Aufschrei sein, sondern der erster Schritt in Richtung eines kollektiven Kampfes in den Spitälern und Pflegeeinrichtungen.
Die Pflegeinitiative setzt beim Personalmangel an, was zum jetzigen Zeitpunkt am Zentralsten ist. Deshalb muss die Initiative unterstützt werden. Uns muss aber auch bewusst sein, dass wir die Umsetzung nicht blind dem Parlament überlassen dürfen. Der abgeschwächte Gegenvorschlag des Bundesparlaments zeigt, dass ihnen die akute Krise, die schon jahrelang Realität ist, egal ist. Das Parlament vertritt nicht das Interesse der Pflegenden. Wir Angestellten können uns nur selbst für unsere Interessen einsetzen. Unsere gemeinsame Organisation, im Betrieb und überbetrieblich, gibt uns das Werkzeug, uns gegen die Sparpolitik und für eine menschenwürdige Pflege einsetzen zu können. Also begleitet uns am 12. Mai auf die Strasse. Fangen wir an, uns gemeinsam, solidarisch zu organisieren!
Fabio Lüthi, Pfleger in Ausbildung
Die Funke-Strömung wird an den Kundgebungen in den verschiedenen Schweizer Grossstädten teilnehmen. Nachfolgend der Flyer mit unserem Programm für die Pflege:
Pandemie-Chaos, Personalausfälle, Stress und Burnout – das Gesundheitswesen und v.a. das Personal ist am Anschlag. Die Einführung der Fallpauschale, die Privatisierungen, Stellenabbau und Sparmassnahmen: Die Krise des kapitalistischen Systems wird voll auf die Angestellten und PatientInnen abgewälzt!
Die Pflegenden werden als Kanonenfutter an die Pandemie-Front geschickt. Geld für mehr Lohn und Personal gebe es nicht, so der Spitalverband H+. Händeklatschen und Kugelschreiber müssen reichen. Währenddessen sitzen Krankenkassen auf über 11 Milliarden und die Pharmariesen erzielten allein 2020 über 26 Milliarden Franken Gewinne. In der Pandemie zeigt sich klar die Logik des Kapitalismus: Profite stehen über Menschenleben – insbesondere über dem Personal im Gesundheitswesen!
In der Pflegeinitiative von 2017 stehen bereits die dringlichsten Forderungen: Wir brauchen mehr Lohn, einen höheren Personalschlüssel, mehr Ausbildungsplätze, weniger bürokratischen Aufwand und mehr Kompetenzen. Was das Parlament als Gegenvorschlag vorlegt, ist eine Farce. Es sind Krümel, um uns zu besänftigen. Das beweist einmal mehr: Wir dürfen nicht passiv bleiben und auf die Institutionen vertrauen – weder auf die Spitalleitung, noch den bürgerlichen Staat oder das Parlament. Wir müssen bis Juni Druck auf den SBK aufbauen, damit die ursprüngliche Initiative zur Abstimmung kommt. Vor allem aber gilt: Für die Umsetzung unserer Forderungen dürfen wir uns nicht auf Leute mit Profitinteressen verlassen. Wir müssen uns jetzt am Arbeitsplatz organisieren und die Spitalleitungen dazu zwingen, unsere Forderungen umzusetzen.
Wir fordern:
Damit wir das umsetzen können, müssen wir uns organisieren!
Die Angriffe auf das Gesundheitswesen gehen weiter. Die Bürgerlichen und die Spitalverbände sagen es offen: Umstrukturierungen und Kosteneffizienz – auf Deutsch Privatisierung und Abbau – werden fortgesetzt. Die Krise des Kapitalismus, die Pandemie-Ausgaben und Bankenrettungen müssen wir ArbeiterInnen bezahlen – mit Sparmassnahmen, schlechteren Arbeitsbedingungen und zunehmender sozialer Misere!
Mit einem gemeinsamen Programm der Lohnabhängigen müssen wir uns gegen die Sparmassnahmen und Verschlechterungen im Gesundheitswesen organisieren. PatientInnen und Angestellte haben dasselbe Interesse und wir dürfen uns nicht spalten lassen vom Kostenargument.
Bist du mit der Stossrichtung dieser Forderungen einverstanden? Dann hilf uns die revolutionäre Organisation der Funke aufzubauen! Kämpfen wir gemeinsam in den Pflegebetrieben, Berufsschulen und Gewerkschaften für gute Lebensbedingungen!
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