Die nationale Kampagne für einen Streik an den Schulen und Universitäten gegen Genozid und Imperialismus ist lanciert! Delegationen aus der ganzen Schweiz – Genf, Lausanne, Fribourg, Bern, Basel, Zürich, Winterthur, St. Gallen, Lugano und vielen weiteren Städten – haben am landesweiten Koordinationstreffen vom 21. September einstimmig entschieden, gezielt auf den Streik hinzuarbeiten.

Seit dem Semesterbeginn mobilisieren die Aktivisten täglich an allen grossen Universitäten des Landes. Wir haben Tausende Flyer verteilt, zahlreiche Reden in Hörsälen oder Cafeterias gehalten, Kundgebungen organisiert und mit Hunderten Studenten und Uni-Arbeitern gesprochen. Die häufigsten Reaktionen gehen von «Grossartig, erzählt mir mehr!» über «Ich bin dabei, aber wie erreichen wir das?» zu «Wann findet der Streik statt?»

Bereits nach wenigen Tagen ist klar: Ein grosser Teil der Studenten steht dem Streik-Vorschlag positiv gegenüber. Viele sind zutiefst angewidert von der Komplizenschaft unserer Herrschenden. Praktisch alle Studenten sind gegen den Völkermord in Gaza. Dieser Streik ist möglich!

Doch wir brauchen nicht nur passive Unterstützung, sondern aktive Mitarbeit. Diese Kampagne wird nur als Massenbewegung von Zehntausenden erfolgreich sein. Das Potenzial dafür ist da, aber um es zu verwirklichen, brauchen wir an jeder Universität Hunderte Aktivisten. Wir rufen alle Leser auf, sich jetzt bei uns zu melden, um den Streik für Palästina mitaufzubauen! Egal, ob du an einem Campus bist, an dem die Kampagne bereits läuft, oder ob du sie an deiner Schule starten willst – wir alle haben eine Rolle zu spielen!

Die Kampagne für den Streik gegen Genozid und Imperialismus steht noch ganz am Anfang, aber die ersten Schritte sind getan. Jetzt geht es darum, die Bewegung auf die nächste Stufe zu heben. Jeder und jede kann Aktivist für diese Kampagne werden. Hilf mit, den Streik für Palästina aufzubauen!

Wir brauchen dich!

Ein Studentenstreik ist eine Massenbewegung, die die Schulen zum Stillstand bringt – seien es Universitäten, Gymnasien oder andere Schulen. Ein Streik bedeutet Hörsaal für Hörsaal, Klasse für Klasse zu organisieren. Es bedeutet, eine grosse Mehrheit der Universität zu überzeugen, dass es keinen anderen Weg gibt, gegen die Genozid-Unterstützung vorzugehen, als zu streiken.

Aber um dorthin zu gelangen, müssen wir mobilisieren, mobilisieren und nochmals mobilisieren. Alles hängt davon ab, diese Bewegung so weit wie möglich auszuweiten. Dafür brauchen wir Hunderte Beine, Hände, Münder und Ohren.

In einem ersten Schritt ist es entscheidend, die Kampagne für den Streik bei möglichst vielen Studenten und Arbeitern bekannt zu machen. Jede einzelne Person, die für Palästina einsteht, soll jetzt weitere Menschen überzeugen und auf den Streik hinarbeiten.

Dafür gibt es unzählige Möglichkeiten:

  • Poster aufhängen, um den Streik zu bewerben
  • Flyer verteilen und so mit den Leuten an der Uni diskutieren
  • Ein gut sichtbares Banner aufhängen, um Interessierte anzuziehen
  • An der Uni kurze Reden halten
  • Kundgebungen organisieren, wo wir dann in der ganzen Uni von Hörsaal zu Hörsaal gehen, um darauf zu mobilisieren

Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Doch der Zweck aller Aktivitäten sollte klar sein: Neue empörte Menschen davon zu überzeugen, dass es sie braucht, um gezielt den Streik vorzubereiten, der tatsächlich gegen Genozid und Imperialismus kämpfen kann.

Du brauchst uns!

Alleine kannst du nicht gegen den Genozid kämpfen. Doch du bist nicht alleine! Im ganzen Land arbeiten jeden Tag Hunderte Aktivisten für diesen Streik. Wir tun dies als Teil der internationalen Kampagne «Imperialismus und Krieg bekämpfen! Arbeiter aller Länder, vereinigt euch!» So unterstützen beispielsweise in Kanada bereits Tausende den Streik für Palästina.

Wir können nur gemeinsam kämpfen, wenn wir ein gemeinsames Verständnis unserer Ziele haben. Dafür organisieren wir demokratische Versammlungen und Bildungsveranstaltungen der Streik-Kampagne. So wird aus Einzelpersonen eine kollektive Schlagkraft.

Um wirklich für Palästina zu kämpfen, brauchst du vor allem Argumente. Die Medien und die Lehrpläne sind von den Imperialisten und ihren Ideen dominiert, von ihnen erhalten wir nicht die notwendigen Ideen für den Kampf gegen die Kriegstreiberei. Dafür sind wir selber verantwortlich. Wir müssen uns bilden, um andere zu überzeugen und sie so aus der Passivität zu befreien.

Die Zeitung in deiner Hand ist dein wichtigstes Werkzeug. Aber unser Arsenal ist noch viel grösser! Hier findest du viele Argumente und Erklärungen zu «Wie in der Schweiz gegen Genozid kämpfen?», «Antisemitismus oder Antizionismus», «Die Macht einer Studenten-Bewegung», der Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts und vieles mehr.

Wieso diese Streik-Kampagne

Die zentrale Frage, die sich heute stellt ist: Wie können wir den Genozid beenden? Was können wir in der Schweiz tun?

Wir im Westen haben im Kampf gegen die Kriegstreiberei in Palästina und im Libanon eine riesige Verantwortung. Der israelische Staat kann nur völlig unbescholten seine Gräueltaten verüben, weil er die notwendige Rückendeckung des westlichen Imperialismus hat. Die Schweiz ist dabei keine Ausnahme.

Die herrschende Klasse in der Schweiz bekräftigte zuletzt einmal mehr ihre bedingungslose Unterstützung für Israel. Der Nationalrat der «humanitären Schweiz» stoppte die Zahlungen an das UN-Palästinenser-Hilfswerk. Das ist wortwörtlich, als würde man einem Verdurstenden das Wasserglas aus der Hand schlagen. Der Schweizer Imperialismus (S. 13) ist Komplize im Genozid. Wollen wir Genozid und Krieg bekämpfen, müssen wir dieser Komplizenschaft ein Ende setzen!

Dafür braucht es eine regelrechte Massenbewegung der Arbeiterklasse gegen die Imperialisten. Die Jugend kann dabei eine Vorreiterrolle einnehmen, indem sie den Kampf gegen die Imperialisten dort aufnimmt, wo die Jugendlichen konzentriert sind: an den Schulen und Unis.

Die grosse Mehrheit der Studenten und Uni-Arbeiter sind gegen den Genozid, doch in den Klassenzimmern und Hörsälen herrscht eine Mauer des Schweigens zu den Verbrechen des israelischen Militärs. Wenn darüber gesprochen wird, dann nur, um pro-israelische Kriegspropaganda zu betreiben. Jegliche Palästina-Solidarität an den Schulen und Unis wird systematisch von den Rektoraten, Medien und Politikern unterdrückt, die Aktivisten als «antisemitisch» verleumdet und eingeschüchtert (S. 17). Sie alle verteidigen die imperialistischen Interessen des Schweizer Kapitals. Ihr Ziel: jegliche Opposition im Keim ersticken. Denn auch sie merken, dass ihre Israel-Unterstützung bei den Studenten und Uni-Arbeitern keinen Rückhalt hat.

An Uni und Schule ist der Kampf gegen den Genozid der Kampf gegen das Rektorat. Und vor allem: In diesem Kampf sind wir nicht in der Unterzahl – wir sind nur unterorganisiert! Wenn sich alle Studenten und Uni-Arbeiter, die gegen den Völkermord sind, zusammenschliessen, dann können wir eine Bewegung aufbauen, die die Herrschenden weder ignorieren noch unterdrücken können.

Gemeinsam für den Streik!

Der Streik ist die mächtigste Waffe, die die Massen von Studenten und Arbeitern haben. Es braucht eine regelrechte Massenbewegung, welche die Schulen und Unis zum Stillstand bringt. Mit einem Streik sagen die Studenten und Uni-Arbeiter: «Wir sind die Universität – wir halten die Universität jeden Tag am Laufen. Wir weigern uns, eine Uni am Laufen zu halten, die einen Genozid deckt und Studenten unterdrückt, die sich gegen einen Völkermord stellen.»

Mit einem Streik legen wir die Unis lahm, bis unsere Forderungen erfüllt sind: Keine Kriegsunterstützung für Israel, keine Meinungsmache für den Genozid, keine Repression!

Dies schon nur an einer Universität zu erreichen, wäre bereits ein Fortschritt für Palästina. Wir hätten eine Bastion des Kampfes, von der aus wir die Wahrheit über den Genozid und Imperialismus verbreiten könnten. Wir würden Appelle und Delegationen an andere Schulen und Universitäten im ganzen Land senden, wo das Potenzial für einen Streik genauso vorhanden ist. Dies würde einen gigantischen Effekt haben! 

Eine landesweite Streikbewegung in der Bildung würde die herrschende Klasse erzittern lassen. Wenn Zehntausende die Unis und Schulen lahmlegen, hätte dies eine riesige Signalwirkung auf die Arbeiterklasse. Insbesondere, indem die Bewegung die Tatsache laut und leutlich ausspricht: Die Imperialisten, die Genozid-Unterstützer, sind die gleichen, die den Gesundheitssektor, die Renten, die Bildung kaputtsparen und die Löhne sowie Arbeitsplätze angreifen. Wir würden direkt an jene Klasse appellieren, die die Gesellschaft am Laufen hält und die Imperialisten in die Knie zwingen kann.

Der Streik ist nicht eine von vielen Möglichkeiten – es ist der beste Weg, um hier gegen den Genozid zu kämpfen. Deshalb appellieren wir an alle pro-palästinensischen Gruppen, Studenten und Arbeiter – unabhängig von eurer politischen Strömung: Wir müssen uns jetzt für den Streik vereinen!