Es gibt kein einfaches organisatorisches Kochbuch, das erklärt, wie man eine kommunistische Partei aufbaut. Das Wichtigste und Grundlegendste, was wir haben, sind die Ideen. Aber es gibt auch bewährte Traditionen aus mehr als hundert Jahren der revolutionären kommunistischen Aufbauarbeit, die Kommunisten verstehen, lernen und anwenden müssen. Das Konzept der Ortsgruppe ist ein Schlüsselelement.

Die Ortsgruppen sind die grundlegendste Einheit der Partei – die Zellen des Parteiorganismus. Hier konzentriert sich die ganze Parteiarbeit. Ortsgruppen bestehen aus mindestens drei Mitgliedern, die sich wöchentlich treffen (ca. zwei Stunden), um die Arbeit zu planen und zu organisieren.

Eine relativ kleine Partei kann in einer revolutionären Situation sehr schnell wachsen – unter der Voraussetzung, dass sie eine kritische Grösse hat und aus fähigen Mitgliedern, aus marxistischen Kadern, besteht. Ein marxistischer Kader ist jemand, den man überall auf der Welt aussetzen kann, und der fähig ist, die Situation einzuschätzen, nächste Leute von den Ideen des Kommunismus zu überzeugen, sie zu organisieren und im Marxismus auszubilden. Die Aufgabe der Ortsgruppe besteht darin, neue Mitglieder zu gewinnen und zu Kadern auszubilden.

Die wöchentliche Ortsgruppe startet mit einem etwa einstündigen Bildungsteil, beginnend mit einem Referat von 20 bis 30 Minuten zu einer theoretischen Frage (z.B. was ist Ausbeutung?, gibt es eine menschliche Natur?), Lektionen aus der Geschichte des Klassenkampfs oder einer aktuellen Frage wie der Situation im Nahen Osten. In der Diskussion werden Fragen geklärt und Punkte vertieft.

Diese politische Diskussion ist das Herzstück der wöchentlichen Sitzung. In einer guten Ortsgruppe bereiten sich alle Genossen darauf vor; eine gute Ortsgruppe hebt wöchentlich das Verständnis aller Genossen über die Welt um sie herum, erweitert ihren Horizont und klärt unsere Positionen zu den drängendsten Fragen der Zeit. Das – kurz: die Ideen des Marxismus! – gibt den Mitgliedern die Energie, um die Partei aufzubauen und die Fähigkeit, neue Leute zu überzeugen.

Ortsgruppen sind nicht «introvertiert», sondern tragen die Ideen nach aussen. Wachstum ist das Lebenselixier einer Ortsgruppe und der Kern des zweiten Teils der Sitzung, in dem wir uns direkt mit dem Aufbau der Partei beschäftigen.

Ortsgruppen suchen wöchentlich die besten Möglichkeiten und Wege (öffentliche Veranstaltungen, Interventionen an Demos, Zeitungsverkäufe usw.), um neue sogenannte Kontakte zu machen – Leute, die wir potenziell für die Partei rekrutieren können. Sie diskutiert, wie sie ihre bestehenden Kontakte überzeugen kann. Die Zeitung Der Kommunist ist das wichtigste Werkzeug der Ortsgruppe, um die Ideen nach aussen zu tragen und neue Leute vom Beitritt zur RKP zu überzeugen. Wenn eine Ortsgruppe jemanden rekrutiert, dann widmet sie der Integration und Ausbildung der neuesten Rekruten und der Klärung ihrer Fragen besondere Aufmerksamkeit. Eine gute Ortsgruppe setzt sich realistische, aber ambitionierte Wachstumsziele, hat einen Plan, wie sie die Ziele erreicht und arbeitet akribisch an der Erreichung ihrer Ziele.

Die Ortsgruppe trifft demokratische Beschlüsse, bestimmt klare Verantwortlichkeiten, setzt sie um, wertet die Arbeit aus und lernt. Eine gute Ortsgruppe kombiniert inspirierende Bildung mit einer professionellen Organisation. Sie ist auch der zentralste Ort zur Finanzierung der Partei, denn die Mitgliederbeiträge sind die wichtigste Einnahmequelle für die Partei.

Eine gute Ortsgruppe ist ein Team von Genossen, die zusammenarbeiten, sich gegenseitig vorwärts bringen und in dem jeder Genosse eine Rolle spielen kann, die es ihm erlaubt, das Kollektiv vorwärts zu bringen und Verantwortung zu übernehmen. Der Politsekretär ist der «Coach» dieses Teams.

Wenn dich unsere Ideen überzeugen, wenn du aktiv werden willst, dann melde dich jetzt bei uns und nimm an einer Ortsgruppensitzung in deiner Stadt teil oder hilf uns, eine neue Ortsgruppe aufzubauen!

Mach mit!


Ortsgruppe UZH: auf solidem Fundament aufbauen

In den letzten Monaten war die Zürcher Uni-Ortsgruppe zwar sehr aktiv, doch die Aktivität führte nicht zu Wachstum. Uns fehlten die Argumente, um wirklich Leute zu überzeugen. Die Sitzungen waren gehetzt und unser politisches Niveau stagnierte. Das führte zu Frustration. Wir haben diese Probleme ehrlich diskutiert und uns entschieden, uns auf die Grundlagen zu konzentrieren: marxistische Kader auszubilden. 

Wir haben uns die Zeit genommen, damit es an unseren Sitzungen wieder tiefe politische Diskussionen mit gut vorbereiteten Inputs gibt. Wir organisieren einen beliebten Lesekreis zu den Grundlagen des Marxismus. Einmal die Woche treffen wir uns alle für unser kommunistisches Mittagessen und diskutieren alle Fragen, die gerade aufkommen, in einem informellen Rahmen. Manchmal dauert unser Essen mehrere Stunden!

Durch diese Massnahmen ist unser politisches Niveau gestiegen, die Stimmung hat sich stark verbessert und die Genossen sind engagierter als zuvor. Das bessere Verständnis ermöglicht es allen Genossen, Verantwortung zu übernehmen. Einer der neueren Genossen ist jetzt der neue Finanzsekretär der Ortsgruppe. 

Obwohl wir erstmal den Fokus darauf gelegt haben, unser Niveau zu heben, haben wir auch wieder mehr Kontakte, mit denen wir über einen Parteibeitritt diskutieren. Für das nächste Jahr bereiten wir bereits jetzt eine Reihe von öffentlichen Veranstaltungen vor. Unter anderem ein FAQ zum Kommunismus. Mit diesen Veranstaltungen wollen wir rausgehen und auf dem soliden Fundament, das wir jetzt legen, unsere Ortsgruppe vergrössern.