Um einen Vortrag für die Uni vorzubereiten, traf ich mich kürzlich mit einem Mitstudenten. Als ich meinen Laptop aufklappte, sprach er mich gleich auf den Hammer-und-Sichel-Sticker an und fragte: «Bist du Kommunist? Ich dachte, die gibt es nicht mehr.» Ich antwortete ihm, dass es heute doch selbstverständlich sei, Kommunist zu sein; überall Krisen und Krieg. Er schaute mich erstaunt an und fragte: «Was hat denn Kommunismus mit Krieg zu tun?». Ich entgegnete: «Wer führt denn Kriege heute? Es sind die Imperialisten. Kommunisten haben immer einen entschiedenen Kampf gegen den Imperialismus geführt und das machen wir auch heute.» Er stimmte mir zu, aber erklärte skeptisch, dass er aus Libyen kommt. Dort hat Gaddafi auch gesagt, er kämpfe gegen den Imperialismus, aber die Probleme habe er nicht gelöst. Ich überlegte kurz und sagte ihm: «Kommunisten kämpfen gegen Krieg und Imperialismus mit den Methoden des Klassenkampfes und der Lösung der Planwirtschaft. Darin kann die Arbeiterklasse, die den ganzen Reichtum erschafft, selbst demokratisch verwalten. Das ist der einzige Weg, um sich vom Imperialismus zu befreien. Aber damit die Massen wirklich die Macht übernehmen können, braucht es eine kommunistische Partei. Die bauen wir hier in der Schweiz und international auf!» Darauf sagte er mir, dass er zwar früher auch militant gewesen sei, sich aber in letzter Zeit mit dem System abgefunden habe. Doch das einstündige Gespräch hinterliess Spuren. Zum Schluss fragte er mich: «C’est combien, le don annuel pour devenir membre?» (Was ist der jährliche Beitrag, um Mitglied zu werden?)
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