Esteban Volkov, der Enkel von Leo Trotzki, ist am 16. Juni im Alter von 97 Jahren verstorben. Er hatte den russischen Revolutionär in seinem letzten Lebensjahr begleitet und sich lebenslang mit großer Hingabe für das Werk und die Ideen seines Großvaters eingesetzt und diese verteidigt. Wir veröffentlichen einen Nachruf von La izquierda Socialista (sozialistische Linke), der mexikanischen Sektion der IMT.
Esteban Volkov wurde in einer Zeit geboren, als die Bürokratie in der Sowjetunion die Macht ergriffen hatte. Sein Leben war von frühesten Kindheitstagen an von Stalins Feldzug gegen seine gesamte Familie geprägt. Sein Vater, Platon Volkov, wurde 1928 wegen seiner politischen Aktivität in der Linken Opposition verhaftet und später hingerichtet. Seine Mutter Zinaida, die Tochter aus Trotzkis erster Ehe, nahm sich 1933 als Reaktion auf die stalinistischen Repressalien das Leben.
Er lebte daraufhin als Waise bei seinem Onkel Leon Sedow, der 1938 ebenfalls von den stalinistischen Schergen getötet wurde. Esteban verblieb zuerst in der Obhut von Sedows Frau, die ihn wie ihr eigenes Kind betrachtete, bis die Familie Rosmer, enge Freunde von Trotzkis Familie, ihn zu seinem Großvater nach Mexiko brachten.
Im Alter von nur 13 Jahren wurde Esteban Zeuge des ersten Attentats und schließlich der Ermordnung seines Großvaters Leo Trotzki. Dieses Ereignis sollte ihn für den Rest seines Lebens prägen.
Obwohl er ein intensives Privat- und Berufsleben führte, galt seine größte Leidenschaft der Verteidigung des historischen Erbes seines Großvaters, wobei er gegen alle stalinistischen Verleumdungen ankämpfte, die bis zum heutigen Tag nicht aufgehört haben. Als Teil dieses Kampfs gründete er das Leo-Trotzki-Museum in Mexiko-City, dessen Leiter er die längste Zeit war.
Von dieser politischen Festung aus förderte er die Veröffentlichung der Bücher seines Großvaters und hielt Tausende von Vorträgen und Museumsführungen, unterstützte Dokumentarfilme, usw.
Wir können ohne Zweifel sagen, dass der größte und wichtigste Teil seines Lebens dieser politischen Aufgabe gewidmet war, die nur er erfüllen konnte.
Angesichts der Nachricht seines Todes sind wir voller Trauer. Doch wir haben ebenso die Aufgabe, sein Andenken und das seines Großvaters zu bewahren, das wir in einem Satz zusammenfassen können: den Kampf für den Sozialismus.
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