Es sind die Lohnabhängigen, die arbeiten, den Waren Wert zusetzen und so “Mehrwert” erschaffen. Den Mehrwert eignet sich aber an, wer die Unternehmen besitzt. Und das sind die Kapitalisten, nicht die Lohnabhängigen. Das Kapital des Bourgeois entsteht durch den angehäuften Mehrwert.
Die Existenz der Bourgeoisie setzt diese Beziehung mit der ArbeiterInnenklasse voraus. Wohl oder übel konzentriert sich dadurch der Reichtum, der sich aus vielen verschiedenen “Kapitalien” zusammensetzen kann, auf einer Seite und führt zu Elend und Armut auf der anderen.
Das Funktionieren des Kapitalismus läuft darauf hinaus, dass es letztlich zwei Klassen gibt, die sich gegenseitig bedingen. Ihr Verhältnis ergibt sich aus den Rollen, die sie in der gesellschaftlichen Produktion einnehmen. Die Klassenzugehörigkeit einer Person definiert sich also über die Position, die sie in diesem Verhältnis einnimmt.
Historisch gesehen hat die Bourgeoisie dem Kapitalismus zum Durchbruch verholfen. Im Kampf gegen Adel, König und Feudalgesellschaft hat sie sich durchgesetzt und sich ihre Gesellschaft, ihre Ideologie sowie ihre Institutionen geschaffen. Damit entstand auch die andere Klasse des Kapitalismus: das Proletariat – die Arbeitenden.
Diese Beziehung und damit die Charakteristiken der Bourgeoisie haben sich in den letzten 250 Jahre, speziell aber in den letzten 40 Jahren, grundlegend gewandelt. Alte Bourgeois-Familien, z.B. jene von Gigi Oeri (Hoffmann-La Roche Clan), haben ihre Konzerne so umgebaut, dass sie in der heutigen Situation hoch rentabel sind. Während einige Familien die Jahrhunderte überdauern, gehen andere unter oder steigen neu auf, wie Christoph Blocher.
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