Am 16. Juli erscheint die erste Ausgabe des Theoriemagazins der International Marxist Tendency (IMT) in deutscher Sprache. Gewiss ein wichtiger Beitrag zur marxistischen Theoriebildung im deutschen Sprachraum. Überzeuge dich selbst! Hier geht’s zur Bestellung.
Der wissenschaftliche Sozialismus war stets Angriffen ausgesetzt, besonders heftig in den vergangenen Jahrzehnten. Die Lehre des Marxismus sei veraltet und regelmäßig wird ihr «Tod» aufs Neue proklamiert. Stattdessen brauche es «neue» Ideen. Dabei sind diese Ideen nie neu oder innovativ, sondern wie schon Rosa Luxemburg festhielt, ein «Rückfall in die zwerghaften, ausgetretenen Hausschuhe der Bourgeoisie».
Die Auseinandersetzung zwischen Kapital und Arbeit ist «nach drei Seiten hin – nach der theoretischen, der politischen und der praktisch-ökonomischen», so Friedrich Engels. Und wiewohl wir in der vorliegenden Zeitung stets allen drei Aspekten Raum bieten, halten wir es für besonders wertvoll, nun auch zusätzlich zum «Funke» ein internationales Theoriemagazin herauszugeben. Neben Deutsch erscheint «In Verteidigung des Marxismus» auch in Englisch, Spanisch, Portugiesisch und Schwedisch, und dies vierteljährlich.
Die vorliegende erste Ausgabe richtet das Feuer auf die «neuste» der «neuen» Ideen, die heute die dominante Philosophie der Bürgerlichen bilden: den Postmodernismus. Der Kern dieser Ideen ist ein mehrfach aufgewärmter subjektiver Idealismus, der die Existenz bzw. die Möglichkeit der Erkenntnis der objektiven Realität verneint. Nichts könnte den Herrschenden lieber sein. Denn wenn die Welt nicht ernsthaft verstanden werden kann, kann sie auch nicht verändert werden.
Der zentrale Artikel des ersten Magazins setzt sich mit den Ideen der bedeutendsten Vertreter der Postmoderne wie Foucault, Derrida und Lyotard auseinander. Unsere Autoren sezieren die radikalen Phrasen und die doppeldeutige, oft nonsensuale Sprache, die stets in einer Verteidigung der herrschenden Verhältnisse mündet. Selbst für jene, die diese Namen noch nie gehört haben, ist diese ausführliche Kritik am Postmodernismus hilfreich, um das eigene Denken zu schärfen und die Welt der Sprache, die uns alle umgibt, begreifbarer zu machen.
Denn der «akademische Elfenbeinturm», die Arbeit der Intellektuellen an den Unis, bleibt längst nicht auf enge literarische Kreise beschränkt, sondern strukturiert die Darstellung der Realität und das Denken der Gesellschaft, etwa über die Arbeit der Bildungsinstitutionen und der Medien. Auch in der organisierten Arbeiterbewegung ist der Postmodernismus wirkmächtig, womit sich der Artikel «Viel Erzählung um Nichts» beschäftigt. Hier analysieren wir die politische Strategie einer neuen «linken Erzählung», die unter anderem in der SPÖ und der deutschen Linkspartei diskutiert wird.
Der dritte Schwerpunktartikel behandelt die Bayerische Räterepublik 1919. In dieser kurzen, aber heroischen Episode der deutschen Revolution (1918 – 1923) stellten sich angesichts der revolutionären Machtübernahme in München plötzlich sehr viele Fragen und Herausforderungen für eine unerfahrene Führung von Revolutionären.
Zusammen mit kürzeren Artikeln gibt das eine ausgewogene erste Ausgabe, welche mit Sicherheit zur Vertiefung des eigenen Verständnisses des Marxismus und damit der Welt beitragen wird. In diesem Sinne: Wenn wir die Welt verändern wollen, brauchen wir eine einheitliche, revolutionäre Weltanschauung. Mach sie dir zunutze, und hilf uns dabei «In Verteidigung des Marxismus» in der Arbeiter- und Jugendbewegung zu verbreiten.
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