Die Arbeiterinnen und Arbeiter der Basler Filiale der Kleiderboutique Metro haben sich gegen die Ausbeutung durch das Unternehmen zur Wehr gesetzt und haben begonnen sich in der Gewerkschaft zu organisieren. Sie wollen eine gerechte Bezahlung von 4000 Fr. monatlich plus einen 13. Monatslohn. Ebenso fordern sie die Aufhebung täglichen unbezahlten Arbeitszeit von 20 Minuten, die als Betriebsinteresse dargestellt werden, und eine klare Abrechnung ihrer Arbeitszeit mithilfe einer Stempeluhr, was bisher nur durch die Vorgesetzten geschieht.
Diese Forderungen sind völlig gerechtfertigt, speziell wenn man bedenkt, dass die Belegschaft momentan trotz abgeschlossener Ausbildung und ungeachtet der Erfahrung 3500 Fr. brutto verdient, sofern sie Vollzeit beschäftigt sind. Die Arbeiterinnen und Arbeiter werden meist nur zu 60 oder 80% angestellt müssen dann aber trotzdem 80 resp. 100% arbeiten, was nicht bezahlt wird.
Daraufhin hat sich die Belegschaft gewerkschaftlich zu organisieren begonnen. Es konnte schlussendlich ein Organisierungsgrad von 80% erreicht werden und so war die Möglichkeit für Aktionen gegeben. Die Stimmung bei der Sitzung mit der Unia war sehr kämpferisch. Je nach Ausgang der Verhandlungen wurden entsprechende Sanktionen beschlossen.
Da die Chefs den Forderungen nur soweit zustimmten, dass sie in Einzelgesprächen die Verhältnisse ändern werden und Lohnanpassungen vornehmen würden, einem Kollektivvertrag oder Abkommen mit der Unia gänzlich ablehnten, wurde ein Warnstreik beschlossen.
Am 17. April 2013 zur Mittagszeit machten die Angestellten den Laden dicht und bezogen gemeinsam mit der Unia und Fürsprechern von gerechten Arbeitsbedingungen vor dem Geschäft Stellung. Mit Musik, Transparenten, Megafon und Flyern konnten viele Passanten und einige Journalisten auf die miesen Anstellungsbedingungen im Metro aufmerksam gemacht werden. Die 60 Minuten des Protests waren ein starkes Zeichen, dass diese Ausbeutung nicht weiter hingenommen wird. So konnte zwar noch keine Einigung mit der Geschäftsleitung erzielt werden, aber die Verhandlungen wurden rasch wieder aufgenommen. Die Geschäftsleitung steht nun noch stärker unter Druck, da für eine Petition gesammelt wird und dies auch vor weiteren Filialen in der restlichen Schweiz. Falls nun weiter keine Zugeständnisse gemacht werden, kommt es zum unbefristeten Streik.
Ein starkes Zeichen dafür, was wir erreichen können, wenn wir die Ausbeutung nicht hinnehmen, sondern uns dagegen auflehnen und zu entsprechenden Mitteln greifen!
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