Studentenstreiks in der Schweiz haben eine lange Tradition, die sich in den letzten Krisenjahren wieder beschleunigt hat. Seit 2017 haben über 100’000 Schüler und Studenten in der ganzen Schweiz gestreikt.

Seit mehr als zehn Jahren folgen die Sparmassnahmen in einem immer rascheren Rhythmus aufeinander. Der Bildungsbereich bleibt nicht verschont. Bereits 2017 hatten unter anderem die Universitäten Freiburg, Genf, Basel und Bern beschlossen, die Universitätsgebühren zu erhöhen. Dies als asoziale Umsetzung der Kürzungen im Bildungsbereich in Höhe von mehreren Millionen Franken.

Slogans wie „De l’argent il y a en en, dans les caisses de l’État“ (Geld ist vorhanden, in den Staatskassen) mobilisierten Hunderte Studenten – 300 in Genf, 300 in Basel etc. Im Kampf gegen die Erhöhungen. Durch diese Bewegungen entstanden Studenten-Vollversammlungen und andere demokratische Kampforgane, die als Basis dienten, um die Studenten mit politischem Verständnis und korrekten Parolen auszurüsten.

Der Kampf zahlt sich aus. Er hat zu einigen Siegen geführt, insbesondere in Genf, wo das Rektorat die Sparmassnahme zurücknehmen musste. Die Studentenbewegungen von 2017 waren keine isolierten Ereignisse; sie folgten auf Streiks von Gymi-Schülern, bei denen Lehrer und Schüler zu Hunderten zusammen kamen: 2’000 in Genf (2015), 500 in Bern (2015), 10000 in Luzern (2017), etc.

Während die Forderungen 2015-2017 im Wesentlichen ökonomisch blieben, brachten die folgenden Jahre massive politische Streiks mit sich. Der Klimastreik überzog die ganze Schweiz mit Slogans gegen das umweltverschmutzende kapitalistische System. An der Spitze dieses Streiks stand wieder einmal die Jugend, insbesondere die Gymi-Schüler: Fast 15’000 in Lausanne, Genf und Zürich, 8’000 in Bern usw. waren dabei.

Viele Gymis wurden in politische Camps verwandelt, in der das Bewusstsein sprunghaft fortschritt. Cafeterias und Hörsäle dienten als Räume für Vollversammlungen, um die nächsten Mobilisierungen vorzubereiten: Die Jugend drückte als erstes die Notwendigkeit aus, den Schrecken des Kapitalismus ein Ende zu setzen, und beeinflusste damit das Bewusstsein der gesamten Arbeiterklasse. Die riesigen Frauenstreiks seit 2019 haben die gleiche Bedeutung.

Das ist das reale Potenzial, das es in der Schweiz gibt: Jeder kann damit beginnen, einen Studentenstreik an seiner Schule oder Universität zu organisieren. Wenn wir mit Slogans ausgestattet sind, die sich mit der erlebten Wut über den Völkermord in Palästina verbinden, kann dies zum Ausgangspunkt einer Massenbewegung werden.


Nationales Vernetzungstreffen


Wie den Streik organisieren?

Die RKP hat die Vorbereitungen für einen nationalen Schüler- und Studentenstreik in Angriff genommen. Erste Erfahrungen bestätigen: Das Echo auf den Vorschlag ist gross. Jetzt müssen wir den Aufbau von Streik-Komitees vorantreiben. Bist du einverstanden und willst das auch? Komm ans Vernetzungstreffen und lerne von den Erfahrungen der RKP-Genossen!

21. September, 18 Uhr, Bern Länggasse