Afghanistan versinkt in der Barbarei, Waldbrände wüten im gesamten Mittelmeerraum, der Kapitalismus hechelt von einer Katastrophe zur nächsten. Weltweit kämpfen Massenbewegungen gegen das kaputte System. Auch in der Schweiz wächst die Unzufriedenheit in der Gesellschaft, vor allem in der Jugend. Der Optimismus für die Zukunft ist längst verflogen. Immer mehr Jugendliche und ArbeiterInnen erkennen: Der Kapitalismus ist nicht reformierbar, es braucht eine Revolution!
Doch der revolutionäre Kampf bedeutet nicht, in blindem Aktivismus seine ganze Kraft in eine einzelne wichtige Bewegung zu stecken. Wer die Welt verändern will, muss sie verstehen. Die revolutionäre Bewegung braucht revolutionäre Theorie und insbesondere revolutionäre Philosophie.
Man könnte sich fragen, weshalb man heute – in der tiefsten Krise des Kapitalismus – anfangen soll, sich mit Philosophie zu beschäftigen. Ob bewusst oder unbewusst, alle Menschen haben eine «Philosophie». Doch wer keinen kohärent ausgearbeiteten philosophischen Standpunkt hat, übernimmt zwingendermassen die in der Gesellschaft herrschenden Ideen und Vorurteile. Das heisst, dass die Köpfe mit Ideen aus den Medien, der Schule, der Familie und dem Arbeitsplatz gefüllt sind. Und die herrschenden Ideen dienen der Verteidigung des herrschenden Systems.
Zu allen Unzufriedenen und Wütenden, die etwas gegen den Kapitalismus tun wollen, sagen wir: Wir müssen die marxistische Philosophie studieren. Wir brauchen ein glasklares Verständnis davon, wie die Welt funktioniert und wie wir sie grundlegend umwälzen können. Ohne ein korrektes philosophisches Verständnis, sind wir dazu verdammt, die Welt und das Leben als Aneinanderreihung sinnloser Zufälle zu betrachten. Ohne die revolutionäre Theorie des Marxismus sind wir nichts anderes als ein Spielball des Systems.
Der Marxismus ist nicht nur ein politisches Programm oder nur eine Wirtschaftslehre. Der Marxismus ist zuallererst eine Philosophie. Wir begrenzen uns nicht auf die Politik und den Klassenkampf im engen Sinn, sondern wollen die gesamte Menschheitsgeschichte, die Ideenwelt und insbesondere das Verhältnis des Menschen mit der Natur verstehen. Der Marxismus geht die grossen Fragen an. Die kapitalistische Barbarei macht die Revolution zur grössten und dringendsten Frage überhaupt. Die zentrale Aufgabe des revolutionären Kampfes ist es, das ungenutzte Potenzial der Menschheit in greifbare Realität umzuwandeln.
Aus diesem Grund publiziert die Internationale Marxistische Tendenz das neue Theoriemagazin In Verteidigung des Marxismus. Abonnier jetzt dieses unersetzliche Werkzeug, um unser Verständnis auf die Höhe unserer Aufgaben zu heben!
Nun behaupten einige selbsternannte Linke, dass die ArbeiterInnen die «komplizierten» Ideen des Marxismus nicht verstünden. Diese und ähnliche Aussagen belegen gar nichts, ausser die Verachtung, welche diese arroganten Damen und Herren für die Arbeiterklasse haben.
Die Lohnabhängigen und Jugendlichen kennen ihre eigenen Lebensbedingungen sehr genau. Niemand muss ihnen erklären, dass sie ausgebeutet, unterdrückt und vor eine unsichere Zukunft gestellt werden. Jene ArbeiterInnen, die nach einem Ausweg aus diesem System suchen, wollen Ideen, die ihnen dabei helfen. Sie verlangen nach einem tiefen Verständnis der Welt und wie wir sie verändern können.
Natürlich birgt das Aneignen der marxistischen Philosophie gewisse Schwierigkeiten, denn sie behandelt bewusst die grossen Fragen. Doch der Marxismus ist die Theorie der Arbeiterklasse. Alle ArbeiterInnen und alle Jugendlichen, die wirklich für eine bessere Welt kämpfen wollen, können den Marxismus lernen und anwenden.
Die wichtigste revolutionäre Aufgabe heute ist es, genau diese Jugendlichen und ArbeiterInnen zu finden, zu organisieren und sie im Marxismus auszubilden. Nur so werden wir in der Lage sein, in den grossen Kämpfen eine Rolle zu spielen. Wir fordern alle ernsthaften Anti-KapitalistInnen auf, jetzt beim Aufbau der marxistischen Strömung der Funke mitzumachen!
Die Coronakrise hat einmal mehr gezeigt, dass keine Theorie so aktuell ist wie der Marxismus. Die kapitalistische Marktwirtschaft hat völlig versagt; der bürgerliche Staat musste sein wahres Gesicht entblössen und den Kapitalismus mit Hilfspaketen in Billionenhöhe retten. Die Klimakatstrophe weitet sich rasant aus, weil die kapitalistische Akkumulation, wie Marx sagte, «die Springquellen allen Reichtums untergräbt: die Erde und den Arbeiter». Der Kapitalismus kann nicht menschlich gemacht werden, er muss von der Arbeiterklasse bewusst gestürzt werden! Und zwar von genau jener Klasse der Lohnabhängigen, von Marx als revolutionäres Subjekt erkannt, die heute die überwältigende Mehrheit der Weltbevölkerung darstellt. Der Marxismus hat als einzige Theorie den Test der Zeit bestanden!
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