Die «Gen Z Revolutionen» – so werden die Aufstände der Jugend genannt, die international ausgebrochen sind: in Bangladesch, Kenia, Nigeria und jetzt in Indonesien. Diese Bewegungen gehen über die üblichen Proteste hinaus. Eine ganze Generation Jugendlicher – insbesondere in den vom Imperialismus ausgebeuteten Ländern – hat nichts als die kapitalistische Krise erlebt und erkannt, dass sie keine Zukunft hat.
Diese Erkenntnis setzt auch bei der Jugend in der Schweiz ein. Früher durften Heranwachsende erwarten, eine bessere Welt zu erben als diejenige, in der ihre Eltern aufwuchsen. Heute stimmten 71 % der Schweizer der Aussage zu: «Die Zeit, in der wir unbesorgt leben können, ist vorbei. Mit der Welt geht es aktuell nur noch bergab.» («Wie geht‘s, Schweiz?», 2024). Nur 14 % glauben, dass es ihnen in den nächsten Jahren wirtschaftlich besser gehen wird.
Und obendrein sind wir mit der existenziellen Bedrohung durch Krieg und Klimakatastrophe konfrontiert. Die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine verursachen weiterhin Tod und Zerstörung in ungeahntem Ausmass. Gleichzeitig hat der Planet 15 Monate in Folge rekordverdächtige globale Temperaturen erlebt. Kein Wunder leidet ein Fünftel der 18- bis 29-Jährigen an einer diagnostizierten psychischen Erkrankung oder Störung (YouGov Schweiz, 2024). Das muss sich ändern.
Junge Menschen wehren sich zunehmend – nicht nur aus «moralischen» Gründen, sondern weil die Welt um sie herum sie in den Kampf zwingt. In Bangladesch haben Studenten gerade eine Revolution angeführt. Überall denken junge Menschen über die Zukunft nach und darüber, was/wie wenig diese Gesellschaft ihnen zu bieten hat.
Wut und Hass auf «unsere» verlogene herrschende Klasse staut sich auf. Die gleichen Leute, die Israel wirtschaftlich und diplomatisch unterstützen, sind untätig ob der Klimakrise und drücken hierzulande ein Sparpaket nach dem anderen durch. Diese Schweizer Banker, Politiker und Diplomaten verdienen Geld an jedem Unrecht auf dem Planeten. Sie lügen wie gedruckt und verkauften unsere Zukunft für ihre Rendite.
Auf internationaler Ebene werden sich Bewegungen verstärken, die sich gegen alle Parteien und jeden Politiker wenden, die den Status quo des Kapitalismus, also der Austerität und des Krieges verteidigen. Auch hierzulande werden wir Massenproteste sehen, wie sie sich in Frankreich gegen Macron und in den USA gegen Biden richteten.
Die direkte Demokratie ändert daran nichts: Nur 54 % der Jugend glauben noch, dass die Schweizer Demokratie allen die gleichen Möglichkeiten bietet, ihre Lebensbedingungen mitzugestalten (Credit Suisse Jugendbarometer 2022). 45 % erkennen bereits, dass eigentlich nur ein paar wenige die Macht über das Volk ausüben.
Wir müssen aufbegehren und diesen Scherbenhaufen, den sie uns hinterlassen, zurückweisen. Die Studenten von Bangladesch haben den Weg gewiesen. Unsere Aufgabe als Kommunisten ist es, die Wahrheit zu sagen. Alle diese etablierten Politiker vertreten den Kapitalismus. Sie und ihr verrottetes System müssen gestürzt werden.
Die Krise dieses Systems wird unweigerlich zu Revolutionen führen, hier und überall auf der Welt. Unsere Aufgabe ist es, an die radikalisierte Stimmung in der Gesellschaft anzuknüpfen: Wir müssen ein kommunistisches Programm vorlegen, das Antworten auf die drängenden Probleme der Arbeiter und Jugendlichen gibt, und wir müssen uns organisieren, um uns auf die titanischen Ereignisse und heftigen Kämpfe vorzubereiten, die auf uns zukommen.
Also zögere nicht! Kämpfe für deine Zukunft! Schliesse dich heute den Kommunisten an!
Nordamerika — von Alan Woods, marxist.com — 27. 11. 2024
Europa — von Emanuel Tomaselli, RKI Österreich — 16. 11. 2024
Berichte & Rezensionen — von Die Redaktion — 15. 11. 2024
Nordamerika — von der Redaktion — 13. 11. 2024