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Mit Texten zur Prostitutionsdebatte und zur Stellung von Frauen in linken Organisationen.
Prostitutionsdebatte
Die Streitschrift gegen Helen Wards Broschüre „Marxismus versus Moralismus“ mit dem Titel „Prostitution: Wider die Neubewertung gesellschaftlicher Barbarei“ sorgte in der Vergangenheit schon für unvorhergesehenes Interesse. Aufgrund der aktuell in ganz Europa sehr heftig geführten Debatte über Prostitution haben wir uns entschlossen, unseren Beitrag zu dieser Frage neu aufzulegen. Von einem marxistischen Standpunkt aus stellen wir uns gegen die positive Neubewertung der Prostitution, die uns plötzlich als ganz gewöhnliche „Sexarbeit“ untergejubelt wird.
Frauen in linken Organisationen
Im zweiten Text arbeiten wir die Erfahrungen der proletarischen und der kommunistischen Frauenbewegung auf und analysieren auf Basis aktueller Entwicklungen in der Sozialdemokratie die Stellung von Frauen in linken Organisationen. Wir setzen uns dabei mit Forderungen nach Frauenquoten, Frauenfreiräumen und anderen strukturellen Massnahmen zur Förderung von Genossinnen auseinander. Ausserdem versuchen wir eine Antwort zu geben, wie MarxistInnen der mangelnden Repräsentanz von Frauen in der ArbeiterInnenbewegung, der Linken und auch in revolutionären Organisationen entgegenwirken können.
Die Staatsschuldenkrise in Europa wird die wirtschaftliche, soziale und politische Entwicklung der kommenden Jahre bestimmen. Die große Herausforderung, vor der die ArbeiterInnenbewegung und die Linke heute europaweit stehen, lautet, mit welchem Programm und welchen Kampfmethoden die Abwälzung der Kosten der Krise auf die Lohnabhängigen und die Jugend verhindert werden soll.
Wir sehen es als unsere Aufgabe, diese Debatte auch hierzulande in der ArbeiterInnenbewegung zu führen. Die Erfahrungen der GenossInnen in Griechenland, Italien und Spanien beinhalten viele wichtige Lehren für unsere künftige politische Arbeit.
Der vorliegende Text basiert auf einer Broschüre des italienischen Marxisten Claudio Bellotti, der darin auf die Diskussionen in der europäischen Linken zu diesem Thema eingeht. In mehreren europäischen Ländern gibt es bereits Kampagnen zur Streichung der Staatsschulden. Mit dem Wahlerfolg der SYRIZA in Griechenland bekommt diese Forderung erstmals die Unterstützung einer Partei, die einen wichtigen Referenzpunkt für linke Kräfte in ganz Europa darzustellen vermag. In Italien hat sich rund um diese Frage das Komitee „No Debito“, ein Zusammenschluss linker GewerkschafterInnen, der Rifondazione Comunista, sozialer Protestbewegungen (z.B. No TAV) und linker Organisationen, gebildet. Diese Broschüre setzt sich kritisch mit den reformistischen Konzepten zur Frage der Staatsschulden (v.a. mit der Idee eines Schulden-Audits) auseinander. Dabei liefert Bellotti nicht nur eine marxistische Lesart der Krise, sondern versucht auch einen revolutionären Ausweg aus der kapitalistischen Sackgasse zu zeichnen.
Wir denken, dass dieser Text sehr geeignet ist, die theoretische Diskussion zu diesen Fragen, die bei uns noch sehr in den Kinderschuhen steckt, anzuregen und zu vertiefen.
Über den Autor
Claudio Bellotti (geb. 1969) ist Redakteur unserer italienischen Schwesterzeitung „FalceMartello“ (www.marxismo.net). Er gehört ausserdem der Direzione Nazionale der Rifondazione Comunista an.
Wir freuen uns die neue Broschüre aus der „Roten Reihe“ ankündigen zu dürfen! Es ist eine interessante und lesenswerte Geschichte der Schweizer ArbeiterInnenbewegung.
Die Schweiz ist ein mythenreiches Land. Viele dieser Mythen werden bewusst gepflegt. Wo wird beispielsweise geschrieben, dass der 1. August nicht auf irgendein Bergbauernaufstand im 13. Jahrhundert zurückgeht, sondern die bürgerliche Antwort auf den 1. Mai und die erstarkende ArbeiterInnenbewegung war? Oder der hochgelobte soziale Frieden, welcher die Schweiz doch kennzeichnen, ja es scheint manchmal beinahe gar definieren soll. Heuer jährt sich die Unterzeichnung der Friedenspflicht in der Metall- und Maschinenbauindustrie, welche die Sozialpartnerschaft wohl am besten illustriert, zum 75. Mal. Feststimmung zu diesem runden Jubiläum mag aber nicht aufkommen, zumindest nicht in der ArbeiterInnenbewegung.
Die ArbeiterInnenklasse macht ihre Geschichte selbst. Dafür ist es nötig, dass wir unsere eigene Geschichte schreiben und dabei kritisch untersuchen. Wollen wir unseren Weg im Kampf für den demokratischen Sozialismus erfolgreich führen, kann uns eine kritische Beurteilung unserer Vergangenheit nur gut tun. Zudem kann diese unsere Verständnis für die heutige Lage der ArbeiterInnenbewegung nur schärfen, denn der heutigen Bewusstseinsstand der ArbeiterInnenbewegung und ihre politische Orientierung heute ist stark durch vergangene Erfahrungen geprägt.
Die vorliegende Broschüre entspringt einer kollektiven Diskussion der marxistischen Strömung „der Funke“. Sie soll vor Allem dazu dienen, das Interesse einer neuen Generation von jungen ArbeiterInnen an den kampfreichen Traditionen der sozialistischen Bewegung in der Schweiz zu wecken und gewisse Element dieser einigen älteren GenossInnen in Erinnerung zu rufen.
Der deutsche Sozialdemokrat Karl Kautsky veröffentlichte im Jahre 1908 eine bahnbrechende historisch-materialistische Analyse der Entstehung des Christentums. Sein Werk liegt nun zum ersten Mal in lateinischer Schrift vor.
Kautsky führt uns in die Welt der antiken Gesellschaften und zeichnet deren Niedergangsprozess nach. Schritt für Schritt legt er dar, wie die Krise der damaligen Produktionsweise und der Ökonomie ihren Ausdruck fand – in einer Krise der politischen Institutionen, der gesellschaftlichen Beziehungen und des gesamten Denkens. In dieser Atmosphäre entstand das frühe Christentum als Bewegung der Unterdrückten und Ausgestoßenen.
Kautskys Ursprung des Christentums war bis 1923 insgesamt 13 Mal aufgelegt worden. In der Folge ist dieser Klassiker jedoch weitgehend in Vergessenheit geraten. Zu Unrecht, wie wir meinen. Die materialistische Geschichtsauffassung, die Kautsky hier mit großer Fertigkeit an diesem Phänomen von welthistorischer Bedeutung anwendet, ist noch immer das beste Werkzeug für jene, die die Welt nicht nur interpretieren sondern auch verändern wollen.
Kein Stein wird auf dem andern bleiben;
alles wird niedergerissen werden.
(Mt 24,2)
Zum Buch: Der neue Band unseres Theoriemagazins „Aufstand der Vernunft“ ist dem Thema „Marxismus und Frauenunterdrückung“ gewidmet. Es handelt sich dabei um das Ergebnis eines kollektiven Diskussionsprozesses der marxistischen Strömung „Der Funke“, der auf allen Ebenen der Strömung zwei Jahre lang geführt wurde. Wir konnten dabei auf wenig brauchbares revolutionär-marxistisches Material zurückgreifen und mussten viele Fragen selbst klären. Wir wollten die Theorien und Konzepte des sog. „marxistischen“ oder des „sozialistischen“ Feminismus nicht kritiklos übernehmen, sondern unterzogen sie einer genauen Prüfung. Die Herausgabe dieses Theoriemagazins war uns vor allem deshalb wichtig, weil wir erkannten, wie viele Hindernisse der Einheit der Geschlechter im revolutionären Kampf, und überhaupt in der gesamten ArbeiterInnenbewegung, noch entgegenstehen. Sexismus hat gerade auch in der österreichischen ArbeiterInnenbewegung eine mächtige Tradition und ist ein zentrales Werkzeug der reformistischen Bürokratie und der Bürgerlichen um die Bewegung zu spalten. Der Sexismus ist aber leider selbst in den Köpfen von linken Männern und Frauen tief verwurzelt. Warum es Sexismus gibt, wie er erfolgreich bekämpft werden kann, und wie linke Organisationen die Einbeziehung von Mitstreiterinnen verstärken können, damit beschäftigt sich der Text „Sexismus, Klassenkampf und revolutionäre Organisation“. Heute wird von vielen Linken der Begriff Feminismus mit Kampf für Frauenbefreiung gleichgesetzt. In Wirklichkeit besteht der Feminismus aus einer Reihe von theoretischen Konzepten ? Konzepten, die in wichtigen Punkten, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß, den marxistischen Vorstellungen zum Kampf für Frauenbefreiung widersprechen. Der Text „Marxismus und Feminismus“ unterzieht die bürgerliche Frauenbewegung und die Repräsentantinnen der wichtigsten Strömungen des Feminismus einer marxistischen Kritik. Der Beitrag „Die Rolle von Frauen in der Geschichte“ wurde bereits als Broschüre veröffentlicht. Dieser Text behandelt die Geschichte der Frauenunterdrückung und des Emanzipationskampfs von der Urgesellschaft bis heute. In den Texten „Ökonomische Frauenunterdrückung“ und „Die soziale Unterdrückung der Frau und die Reproduktion sexistischer Ideologie“ werden schließlich wichtige Aspekte der Frauenunterdrückung vertieft. Gerade im deutschen Sprachraum wurden feministische Ideen oft kritiklos von der Linken übernommen. Wir hoffen, mit diesem Band unseres Theoriemagazins einen Beitrag zur Debatte um die richtigen Strategien zur Befreiung der Frau, zur Aufhebung der Unterdrückung des Menschen durch den Menschen, leisten zu können.
Im Oktober 1917 erschütterte die Russische Revolution die Welt. Aus unserer Sicht handelt es sich dabei um das bedeutendste Ereignis der Weltgeschichte, weil es damals in Russland erstmals gelang den Kapitalismus zu stürzen und die ArbeiterInnenklasse daran ging eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung aufzubauen.
Inhalt:
Im Zentrum dieses Buches steht ein Beitrag des britischen Marxisten Alan Woods über die Rolle der Bolschewiki im Jahr 1917. Darin zeichnet er die gesellschaftlichen Dynamiken dieser Revolution nach und widerlegt die von bürgerlichen Historikern vielstrapazierte These, die Oktoberrevolution sei in Wirklichkeit ein Staatsstreich gewesen. Am historischen Beispiel stellt er die Ideen und Methoden der Bolschewiki dar und gibt somit eine Antwort auf die Frage nach den Aufgaben einer revolutionären Organisation.
Was wäre ein Buch zu diesem Thema ohne Beiträge von Lenin und Trotzki, den beiden Köpfen des „Roten Oktober“? Eine marxistische Revolutionstheorie kommt um die hier ausgewählten Texte nicht herum.
Die internationale Strahlkraft der Russischen Revolution verdeutlichen abschließend ein Artikel des italienischen Revolutionärs Antonio Gramsci sowie ein Bericht aus der österreichischen „Arbeiter-Zeitung“ aus dem Jahre 1917.
Der fünfte Band unserer Theoriereihe „Aufstand der Vernunft“ trägt den Titel „Revolution in der Revolution“ und geht der Frage nach den Perspektiven der venezolanischen Revolution auf den Grund. Seit Beginn 2005 machte der revolutionäre Prozess einige wichtige Entwicklungen durch. Hugo Chávez hat bei mehreren öffentlichen Auftritten eine Debatte über den „Sozialismus im 21. Jahrhundert“ in Gang gesetzt. Gleichzeitig formiert sich die ArbeiterInnenklasse zusehends zu einem treibenden Faktor der revolutionären Bewegung. Seinen Ausdruck findet dies vor allem in der Bewegung der besetzten Betriebe und der Cógestion (ArbeiterInnenmitbestimmung).
Inhalt:
Das Thema der ArbeiterInnenkontrolle und der ArbeiterInnenselbstverwaltung soll in diesem Band von einem marxistischen Standpunkt aus beleuchtet werden. Dabei gehen wir auf die konkrete Situation in Venezuela genauso ein wie auf die Erfahrungen in der frühen Sowjetunion oder in Jugoslawien nach 1945.
Der weitere Gang der Revolution in Venezuela ist eng verbunden mit dem Schicksal der kubanischen Revolution – und umgekehrt. In einem eigenen Artikel skizzieren wir die Perspektiven Kubas zwischen kapitalistischer Restauration und Internationalisierung der Revolution.
Abgerundet wird das Buch von einer kritischen Auseinandersetzung mit den theoretischen Konzepten von Heinz Dieterich, einem der wichtigsten Berater von Hugo Chávez