Die altbewährte Propagandamaschinerie läuft auf Hochtouren. Für jeden halbwegs informierten Beobachter war klar, dass der Krieg aus Sicht des Kiewer Regimes bereits verloren war, und zwar unumkehrbar. Doch nun plötzlich soll die Ukraine den Krieg mit Russland offenbar gewinnen. In dieser Kampagne der gezielten Desinformation behaupten die westlichen Medien unisono, die ukrainischen Streitkräfte seien «tief in russisches Gebiet vorgedrungen».

Aber was hat diese Offensive tatsächlich gebracht? Abgesehen von einem vorübergehenden Propagandaeffekt ist die tatsächliche militärische Bedeutung dieser Geländegewinne gleich Null. Es besteht absolut keine Chance, dass die Ukraine diese Gebiete für längere Zeit besetzen kann.

Entgegen dem Eindruck, den die westlichen Medien erwecken, ist die entscheidende Front in diesem Krieg nicht die Schlacht um Kursk. Es ist der Donbass, wo die Russen langsam, aber stetig vorrücken.

Das wichtigste russische Ziel scheint derzeit Pokrowsk zu sein, das logistische Zentrum der Donbass-Region und die letzte befestigte Verteidigungslinie vor dem Fluss Dnjepr. Der Fall von Pokrowsk würde einen Zusammenbruch der ukrainischen Verteidigungslinien in der gesamten Ostukraine zur Folge haben. Das wird für den Kriegsausgang von weitaus grösserer Bedeutung sein als ein paar kleine Dörfer, die die Ukrainer in Kursk vorübergehend einnehmen konnten.

Selenski spricht von «heftigsten russischen Angriffen» auf Pokrowsk. Er verschweigt, dass die Verteidigung dieser entscheidenden Gebiete durch seinen Befehl, Truppen zur Unterstützung seiner Offensive in Kursk abzuziehen, ernsthaft geschwächt wurde!

Es wirkt absolut unglaublich, dass Selenski in einem so kritischen Moment immer noch an seinem wahnwitzigen Plan festhält, in Russland einzumarschieren. Er redet wie ein Mann im Traum, völlig losgelöst von der Realität.

Kursk: ein Wendepunkt im Krieg

Das einzige militärstrategische Ziel von Bedeutung in der Region Kursk ist das Kernkraftwerk am Rande von Kurtschatow. Doch ist es von den Russen stark befestigt worden und liegt ausserhalb ukrainischer Reichweite.

Die Ukrainer sitzen also praktisch in der Falle. Kein Zugang zu ihrem wichtigsten Ziel, im Besitz einer Reihe meist leerer Dörfer, warten sie auf einen ernsthaften Gegenschlag von russischer Seite.

Vielleicht wird das Kursker Abenteuer tatsächlich zu einem Wendepunkt im Krieg in der Ukraine. Aber nicht im Sinne Selenskis und seiner Bewunderer im Westen. Sondern im Gegenteil durch den irreparablen Schaden, den es der ukrainischen Verteidigung angesichts eines neuen russischen Angriffs zufügt.

Selenski hoffte natürlich, mit seiner Offensive eine breite Demoralisierung und Panik in der russischen Bevölkerung auszulösen. In Wirklichkeit wird sie die Unterstützung für den Krieg nur verstärken. Und das, während die Ukraine unwillige Rekruten mit brutaler Gewalt von der Strasse zerren muss, um sie an die Front zu schicken, die zunehmend als Schlachthaus erkannt wird.

Das ukrainische Volk lernt, dass seine sogenannten Freunde im Westen kämpfen wollen… bis zum letzten Tropfen ukrainischen Blutes.