Ein Bericht zur Veranstaltung mit Aleida Guevara, der Tochter von Che Guevara, vom 20.09.2017 in Bern.
50 Jahre ist es her, dass Ernesto «Che» Guevara ermordet wurde. Seitdem ist viel passiert mit dem Kuba, welches er zusammen mit seinen GenossInnen am 1. Januar 1959 aus den Angeln gehoben hatte. Anlässlich seines 50. Todestages tourt Aleida Guevara durch die Schweiz und ist in diesem Rahmen am 20. September nach Bern gekommen, um die Geschichte Kubas und seine Gegenwart zu diskutieren.
Es wurde eng im Hörsaal 022 an der Unitobler in Bern, in welchem die Tochter eines der bekanntesten Revolutionäre der Welt erwartet wurde. Alle Stühle waren besetzt, auch die Treppen. Jeder Meter des Raums wurde genutzt und sogar draussen standen jene, die darauf warteten, die Tochter von Che zu hören. Im Saal waren schlussendlich fast 200 ZuhörerInnen anwesend. Augenscheinlich hallt das Echo der kubanischen Revolution noch immer nach. Lange her, von unseren Medien in den Dreck gezogen, bleibt die kubanische Revolution für viele noch ein letzter Rest einer gesellschaftlichen Alternative zum Kapitalismus.
Genau dieses Bild vermittelte auch Aleida Guevara ihren ZuhörerInnen. Unkritisch hob sie die – unzweifelhaft riesigen – Errungenschaften der kubanischen Revolution hervor. Sie erhielt in grosser Mehrheit den Zuspruch der ZuhörerInnen aber auch Kritik, welche sie selbstbewusst, jedoch kaum zur Zufriedenheit der KritikerInnen selbst, beantwortete.
Die marxistische Strömung der Funke, welche diesen Anlass zusammen mit der Vereinigung Schweiz-Kuba und anderen mitorganisiert hatte, kann mit Freude sagen: Es gibt sie, und zwar viele: jene, die den Kapitalismus zerstört sehen wollen, um ihn zu ersetzen durch ein Gesellschaftssystem, welches jedem die gleichen Chancen bietet. Allerdings müssen wir uns bewusst sein, dass es gefährlich ist, im Nebel der Utopie die Fehler nicht mehr zu sehen, welche langsam aber sicher dabei sind, die Errungenschaften der kubanischen Revolution zunichte zu machen.
Unsere Position zu Kuba ist klar: Wir verteidigen jeden Millimeter an sozialen Errungenschaften der Revolution. Jedoch werden diese nur durch eine allumfassende Arbeiterkontrolle und dem Sturz der Bürokratie, also vehemente Schritte vorwärts in Richtung Sozialismus, langfristig verteidigt werden können. Als Vertiefung empfehlen wir dazu folgende Artikel:
Cuba: Critical thought in the socialist transition
Welchen Weg schlägt die Kubanischer Revolution ein
Für alle die nicht teilnehmen konnten haben wir hier den Link zum Stream des Referats von Aleida Guevara in Bern:
https://www.facebook.com/marxunibe/videos/1426836130757252/
Alles in allem, war es ein sehr gelungener Start in das Semesterprogramm des Marxistischen Vereins UniBe. Wir freuen uns viele neue und alte Gesichter auch an unseren weiteren Veranstaltungen zu sehen.
Pascal Béton
Marxistischen Verein der Uni Bern
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