Frauendemo vom 11. März in Zürich
Auch dieses Jahr fand, anlässlich des internationalen Frauenkampftags vom 8. März, in Zürich die Frauendemo statt. Am 11 März um 13.30 besammelten sich 1300 Frauen auf dem Hechtplatz in Zürich um ihrem Unmut über die immer noch währende Diskriminierung und Ausbeutung der Frau lautstark kund zu tun. Bereits während der Versammlung wurde klar, dass der Frauenkampf ein internationalistischer Kampf ist, wie unter anderem Aufrufe zur Solidarität mit der „ni una más“ Bewegung in Latein Amerika und den Kämpferinnen in Rojava zeigten.
Die Stimmung unter den Frauen (Männer durften leider nicht teilnehmen) war sehr kämpferisch, was sich in der Lautstärke, den vielen Bannern und gerufenen Slogans ausdruckte. Fragen wie Sexismus, Selbstbestimmung über den Körper, Care-Arbeit und Lohn aber auch eine tiefer liegende Systemkritik waren allgegenwärtig.
Auch Genossinnen des Funkens haben mit einem eigenen Transpi, einem Megafon und der Zeitung interveniert.
Bunte Vielfalt an der Frauendemonstration in Basel
Am Samstag dem 11. März fand in Basel die Demonstration zum internationalen Frauenkampftag statt. Um die 400 Personen fanden sich bei der Elisabethenanlage zusammen, um einen bunten Umzug durch die Stadt zu starten. Organisiert wurde die Demo von einem breiten und vielfältigen Bündnis, zu dem auch der Funke gehört.
Für die Rechte der Frauen
Startpunkt war die Elisabethenanlage. Bereits um halb zwei trafen verschiedene Menschen ein, um mit den Vorbereitungen für die Demo, welche um zwei anfangen würde, zu beginnen. Grelle Perücken, rote Fahnen, aussagekräftige Transparente und nicht zuletzt die berühmtem „Pussy Hats“, welche als das Symbol gegen Trumps sexistische Politik gelten, konnte man dort sehen. Die Vielfalt des Bündnisses und der Themen war an den verschiedenen Botschaften sofort erkennbar. Zu den Teilnehmenden gehörten unter anderem die BastA!, die Gewerkschaften Unia und VPOD, das feministisch-queere Kollektiv ‚schamlos’ sowie Anhängerinnen der sozialistisch-türkischen Partei SYKP. Darunter unsere GenossInnen aus den Regionen Basel und Aargau, welche sich mit einem roten Transparent auf welchem „Emanzipation durch Revolution“ zu lesen war, dazu gesellten. Es ging um Migration, LGBTIAQ*-Rechte, Care-Arbeit, Sozialismus und die Flüchtlingsfrage aber bei allen lag der Fokus auf die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern und auf die Situation der Frau und allen Menschen, die sich als Frauen verstehen.
Um 14 Uhr startete die Demo mit einem Wagen und lauter Musik im Voraus und rund 400 Demonstrierenden in 17 Organisationen verteilt im Anmarsch. An verschiedenen Standorten in der Stadt Basel wurde innegehalten um einzelne Redebeiträge von den Organisationen über Mikrofon öffentlich zu machen. Dabei wurden die Standorte passend zum Thema ausgewählt. Vor dem Theater ging es um die Rollen, die wir als Frauen oder Männer zugesprochen bekommen. Betont wurden die Rechte von queeren Menschen, die beispielsweise homosexuell oder trans sind und diese Rollen durcheinander bringen. Bei der Schifflände wurde vor dem Migrationsamt das Thema der flüchtenden Frauen angesprochen, welche aufgrund ihrer Weiblichkeit in einer zusätzlich prekären Situation sind. Danach ging es weiter zur Statue der Helvetia auf der mittleren Brücke, die mit ihren gepackten Koffern und ihrem sehnsuchtsvollen Blick auf den Rhein als Analogie für alle Frauen gilt, welche noch immer unter der geschlechtlich beeinflussten Lohnungleichheit leiden und besonders im Pflegebereich unter schlechten Bedingungen arbeiten. Die Sprecherin betonte, dass wir im Gegensatz zur Helvetia nicht resignieren müssten, da wir nicht allein seien.
Der Platz der Frau ist in der Revolution
Der Claraplatz war der letzte Ort bei dem ein Redebeitrag gehalten wurde. Passend zum Generalstreik von 1918, welcher unter anderem auf diesem Platz stattfand, hielt der Funke eine Rede zu der Wichtigkeit der Frauen in der Russischen Revolution und zur Rentenreform. Es waren die Frauen, welche 1917 am internationalen Frauenkampftag, dem 23. Februar (nach gregorianischer Zeitrechnung der 8. März), die Revolution in Russland in die Wege leiteten. Sie protestierten gegen den Krieg und die schlechten Arbeitsbedingungen und animierten ihre männlichen Genossen dazu beim Streik mitzumachen. Der Einfluss der Russischen Revolution übertrug sich auch auf die Schweiz und 1918 traten um die 250 000 ArbeiterInnen in den Streik, um auch das Frauenstimmrecht einzufordern. Mit der Rentenreform werden die Rechte der Arbeitenden aber wieder angegriffen. Keine Gleichstellung der Frau, sondern eine erneute Verschlechterung der ohnehin miserablen Arbeitsbedingungen wäre die Folge. „Es ist die Aufgabe der Linken das Referendum gegen die Rentenreform zu ergreifen! Wir sagen NEIN zur bürgerlichen Politik und fordern, dass die SP aufhört Handlanger der bürgerlichen zu sein“ , rief unsere Genossin ins Mikrofon und erntete grossen Beifall der Anwesenden.
Die Inputs waren spannend gestaltet und die Demonstration in Basel zum Frauenkampftag kann als anspornender Erfolg angesehen werden. Der Kampf für die Rechte der Frauen, der Migrantinnen und Arbeiterinnen wird von verschiedenen Seiten unterstützt und ist in vollem Gange.
Women’s March Zürich 2017
Trotz des kümmerlichen Wetters marschierten am Women’s March am 18. März 2017 rund 16’000 Teilnehmende aus der ganzen Schweiz quer durch die Limmatstadt. Somit handelt es sich um eine der grössten Demonstrationen, welche Zürich in den jüngster Zeit erleben durfte.
Der Women’s March Zürich entstand aus der Initiative zweier Schülerinnen (später unterstützt durch Vertreter*innen der UNIA und JUSO), die angesichts der Entwicklungen des letzten Jahres – insbesondere die Wahl von Donald Trump – ihrem Ohnmachtsgefühl Ausdruck verleihen wollten. Somit knüpfen sie an die weltweite Frauen*bewegung an, die in den letzten Monaten stark an Aufschwung gewonnen hat.
Der Erfolg des Women’s March ist vielversprechend und klarer Ausdruck für die grassierende Unzufriedenheit, welche viele (junge) Menschen im Angesicht der Unterdrückung des Kapitalismus verspüren. Umso wichtiger ist es, dass solche Veranstaltungen in Zukunft mit klaren politischen Botschaften und Forderungen verbunden werden.
Europa — von Emanuel Tomaselli, RKI Österreich — 16. 11. 2024
Berichte & Rezensionen — von Die Redaktion — 15. 11. 2024
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