Die folgende Resolution wurde von der Funke Strömung sowie Genossen aus den Gewerkschaften an der Delegiertenversammlung der Juso eingebracht. Die Resolution wurde von den Delegierten, am 22. Juni in Biel einstimmig angenommen.
Die JUSO Schweiz erklärt ihre volle Solidarität mit den entlassenen Streikenden der SPAR-Filiale Baden-Dättwil. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kämpfen für bessere Arbeitsbedingungen, mehr Lohn und vor allem für mehr Personal. Um Druck auf das Management zu machen, hatten die Streikenden ihre Filiale besetzt und blockiert. SPAR reagierte daraufhin mit der fristlosen Entlassung aller Streikenden, während Polizei und Gericht die Blockade auflösten. Die JUSO verurteilt dieses Vorgehen von Seiten der Besitzenden und des Staates scharf.
Der Streik in Dättwil ist kein Zufall. Er ist das Resultat eines Systems das auf Privatbesitz und Konkurrenz beruht. Im Kapitalismus steht der Profit vor dem Menschen. Arbeitende sind hier einzig und allein eine Ware, welche es möglichst gewinnbringend auszubeuten gilt. Befindet sich die Wirtschaft, wie aktuell, in einer Krise, verstärkt sich der Druck auf die Arbeitenden zusätzlich. Der verstärke Konkurrenzdruck wird vollständig auf die Angestellten überwälzt – aus ihnen wird das letzte bisschen Profit herausgepresst. Weniger Lohn, weniger Personal und mehr Arbeit. Dagegen haben sich die Angestellten der SPAR-Filiale Baden-Dättwil nun gewehrt. Dieser Widerstand gegen dieses System der Unterdrückung und Ausbeutung braucht viel Mut und ist für sich schon ein grosser Erfolg.
In solchen Situation zeigt sich auch der eigentliche Charakter des Staates deutlich. Er dient in letzter Instanz zur gewalttätigen Beschützung dieses Systems. Anstatt das sich Gericht und Polizei für das Streikrecht der Arbeiterinnen und Arbeiter einsetzen, die Streikenden schützen und das kriminelle Management verhaften, erklären sie stattdessen den Streik für illegal. Unter Androhung von Gewalt hat das Bezirksgericht Baden die Blockade der Filiale aufheben lassen, und damit den Streikenden ihr stärkstes Mittel genommen. Ein Streik der das Management nicht schmerzt, ist kein Streik. Genau wie ein Streikrecht, dass die Niederlegung der Arbeit nicht garantiert, kein Streikrecht ist! Die JUSO fordert daher die Einhaltung und Einführung eines vollumfänglichen Streikrechtes.
Der Streik in Dättwi war der längste im Detailhandel und er war erst der Anfang. Wir befinden uns in einer Epoche der Krise, in der die Besitzenden die Sozialpartnerschaft längst aufgekündigt haben. Die massive Repression von Seiten des Managements, hat gezeigt, wie Arbeitskämpfe in Zukunft ablaufen werden. An dem Verhandlungstisch alleine, dürfen wir keine Zugeständnisse mehr erwarten. Die Gewerkschaften und mit ihr die JUSO müssen und werden sich auf harte Auseinandersetzungen mit den Reichen, aber auch dem Staat vorbereiten.
Die JUSO wird den weiteren Verlauf des Arbeitskampfes bei SPAR genau mitverfolgen und weiterhin bei jeder Gelegenheit die Arbeitenden unterstützen – denn sie haben mit ihrem Streik das einzige richtige getan und den Weg nach Vorne gezeigt.
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