Teil 1, Teil 2 und Teil 3 der Interview-Serie noch nicht gelesen? Na, dann los!
Was möchtest du denn in der Bildungsarbeit der JUSO konkret verändern?
Die Bedeutung von Bildung ist in der JUSO unumstritten. Es geht jetzt darum, wie die aussehen soll. Für mich ist besonders wichtig, dass wir eigene Kapazitäten aufbauen. Bildung ist nicht etwas, was uns externe “ExpertInnen” beibringen, damit wir es auf der Strasse weitergeben können. Bildung heisst, uns die Werkzeuge zu erarbeiten, damit wir nachher selbst ExpertInnen sind. Dafür müssen möglichst viele GenossInnen beteiligt sein, Inputs vorbereiten, Texte verfassen, Diskussionen und Workshops anleiten. Diese Arbeit muss hauptsächlich in den Sektionen gemacht werden und ich möchte sie gerne dabei unterstützen. Theorie und Praxis als Einheit zu verstehen bedeutet, sich nicht nur Sachwissen, sondern auch Theorien anzueignen, um dann selber Analysen anstellen zu können. Dies hebt das theoretische Niveau der Partei und fördert wiederum zielführende Diskussionen über unsere politische Strategie.
Sollen dabei Frauen* speziell berücksichtigt werden?
Sicherlich! Es ist für uns entscheidend, dass sich alle entfalten und für unsere gemeinsame Sache einbringen können. Die Sozialisierung in unserer Gesellschaft führt dazu, dass sich Frauen* weniger zutrauen und ihnen auch weniger zugetraut wird. Dem müssen wir entgegenwirken. Besonders auf lokaler Ebene müssen die erfahrenen GenossInnen ein politisches Klima fördern, das allen GenossInnen die Selbstermächtigung ermöglicht: mit ihnen politisch diskutieren und Verantwortlichkeiten anvertrauen. So können sie sich Wissen aneignen, Erfahrungen sammeln und das nötige Selbstbewusstsein aufbauen.
Lukas kandidiert am 4. November an der Delegiertenversammlung für den freiwerdenden Sitz in der Geschäftsleitung der JUSO Schweiz. Morgen publizieren wir den letzten Teil der fünf-teiligen Interviewserie, wo es um die Finanzierung der JUSO und das Verhältnis zur SP geht.
Europa — von Emanuel Tomaselli, RKI Österreich — 16. 11. 2024
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