Beispielsweise arbeite ich daran, ein Fahrplankonzept für den Güterverkehr in fünf bis zehn Jahren zu erarbeiten. Dabei geht es darum, die geplanten Bedienpunkte mit der vorgegebenen Kapazität für den Güterverkehr untereinander zu verbinden. Wie auch im Personenverkehr, ist es wichtig dass Anschlüsse zwischen den Zügen möglich sind, dass die Produktionszeiten möglichst kurz bleiben und dass die Güterzüge einander nicht behindern. Mein Studium hat mich gut für diese Aufgaben vorbereitet, es war auch immer mein Ziel.
Im Rahmen meines Praktikums bekomme ich verschiedene Gelegenheiten, um Teile des Unternehmens kennenzulernen. Einmal konnte mit einem regionalen Produktionsteam mit, und beim Abholen und Zustellen der Wagen zuschauen und auch selber an- und abkuppeln. Die Bähnlerinnen die ich dabei getroffen habe, haben mir gerne viel gezeigt und erzählt. Dies ist Ausdruck eines immer noch bestehenden Berufsstolzes, den ich auch bei vielen Kollegen im Büro erlebt habe.
Spannend waren auch die Einblicke in die aktuellen Innovationsprojekte. Ein alter Traum der europäischen Eisenbahnwelt ist die automatische Kupplung. Güterwagen werden immer noch von Hand zusammengekuppelt, was lange dauert und anstrengend ist. Während Nordamerika oder die ehemalige Sowjetunion so einen Umstieg längstens geschafft haben, haben ihn die kleinräumigen Strukturen in Europa bis jetzt verhindert. Nun nimmt die SBB hier einen neuen Anlauf, diese über 100 Jahre alte Technologie zu ersetzen.
Auch wenn die Situation schwierig ist, bin ich trotzdem motiviert, dabei mitzuarbeiten, dass auch in Zukunft Güter per Bahn transportiert werden.
In der Kolumne „Über meine Arbeit“ stellen unsere LeserInnen und AutorInnen ihren Arbeitsalltag vor. Wenn du Lust hast, über deine Arbeit zu schreiben, melde dich bitte bei uns.
Europa — von Emanuel Tomaselli, RKI Österreich — 16. 11. 2024
Berichte & Rezensionen — von Die Redaktion — 15. 11. 2024
Nordamerika — von der Redaktion — 13. 11. 2024
Europa — von Jack Halinski-Fitzpatrick, marxist.com — 11. 11. 2024