Während die Bürgerlichen das zehnjährige Jubiläum des Berufsbildungsgesetzes bejubeln, zeigt sich auf der anderen Seite ein immer klareres, ein immer traurigeres Bild. Im Zuge der Krise werden immer mehr Lehrlinge offen ausgebeutet, die Institution Lehre wird missbraucht. Wenn fast ein Drittel aller Lehrverträge aufgelöst werden (in einigen Branchen sogar mehr als die Hälfte), dann steckt ein gewaltiger systemischer Fehler im Systems. Die Bestimmungen des Berufsbildungsgesetzes, die zum Schutze der Lehrlinge gedacht sind, werden einfach nicht beachtet, sie werden gebrochen. Immer häufiger bilden Branchenverbände, Unternehmen, Gewerbeverbände und Patrons einen Filz. Statt Lehrlinge möglichst gut auszubilden, macht es sich dieser Filz zum Ziel, aus Lehrlingen Millionen zu pressen – allein 2009 waren es schweizweit 500 Millionen Franken, Tendenz steigend. Statt ihre Aufgaben wahr zu nehmen und die Lehrlinge zu schützen, sind die Berufsbildungsämter immer häufiger Teil dieser Ausbeutungsmaschinerie, sie verteidigen sogar offen die Machenschaften der Patrons.
An dieser Bildungsveranstaltung wollen wir lernen, wie es dazu kommen konnte. Wir wollen in Erfahrung bringen, wer unsere Gegner sind. Und wir wollen diskutieren, wie wir am besten gegen sie vorgehen können. Und wir wollen aus der Geschichte lernen, dafür haben wir einen Aktivisten der Hamburger Lehrlingsbewegung der siebziger Jahre eingeladen, der seine Erfahrungen mit uns gerne teilen wird. Wer an dieser Veranstaltung teilnimmt, soll am Ende wissen, wie wir gemeinsam vorgehen können. Ausbeuterische Lehrverhältnisse sind nicht einfach gottgegeben. Lehrlinge müssen nicht drunterkommen!
Die Verhältnisse, die heute in vielen Ausbildungen herrschen sind nicht nur moralisch falsch, sie sind auch gegen das Gesetz, sie sind einfach illegal. Wir müssen dem ein Ende setzen, und an dieser Veranstaltung fangen wir damit an!
Mittagessen gibt es vor Ort und ist offeriert. Wenn ihr mit den Finanzen nicht auskommt und euch die Fahrtkosten nicht leisten könnt, dann kommt auf uns zu. Da finden wir eine Lösung.
09.30 Uhr Besammlung
10.00 Uhr Begrüssung
10.05 Uhr Referat „was ist die Lehre / Struktur / Player“
11.05 Uhr Pause
11.15 Uhr moderierte Diskussion
12.00 Uhr Mittagspause
13.00 Uhr Referat „Zustand Lehre / was fordern / was tun“
14.00 Uhr Pause
14.15 Uhr 1. Teil Referat „Hamburger Lehrlingsbewegung“
15.15 Uhr Pause
15.30 Uhr 2. Teil Referat „Hamburger Lehrlingsbewegung“
16.15 Uhr moderierte Diskussion
17.15 Uhr Verabschiedung, Mobilisierungs-/Motivationsaufruf
Danach: geselliges Beisammensein je nach Möglichkeit in Kneipe oder am See.
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