GENF – Neun Verkäuferinnen der Pimkie-Filialen La Praille und Crissier wurde kurz vor Weihnachten per Telefonkonferenz abrupt gekündigt. Ihnen wurde nicht mitgeteilt, dass die Führung dieses Unternehmens für Damenmode geplant hatte, diese Filialen zu schliessen. So mussten sie den ganzen Dezember weiterarbeiten. Pimkie hat diesen neun Verkäuferinnen nicht einmal den Lohn für den Dezember ausgezahlt. Das ist ein brutaler Angriff auf diese lohnabhängigen Frauen, die in einer prekären Situation leben. Sie haben sich nun gewerkschaftlich organisiert und fordern den Lohn des Monats Dezember und zwei weitere Monatslöhne für die gesetzliche Kündigungsfrist.
NEUENBURG – Am 25. Januar demonstrierten 200 Menschen für einen unverkürzten Mutterschaftsurlaub im öffentlichen Dienst. Seit über 30 Jahren haben Frauen im öffentlichen Dienst in Neuenburg vier Monate Mutterschaftsurlaub zugute, welcher jedoch verkürzt werden kann im Krankheitsfall vor der Geburt. Auf Druck der Arbeiterinnen und Gewerkschaften reichten, die linken Parteien einen Gesetzesentwurf ein, welcher fordert, dass der Mutterschaftsurlab erst ab dem Ende der Schwangerschaft beginnt. Dieser Gesetzesentwurf wurde mit 55 zu 39 Stimmen angenommen. Dies zeigt einmal mehr wie viel Einfluss organisierte ArbeiterInnen haben können im Kampf für ihre Lebensbedingungen!
SCHWEIZ – Nach einem langen und unerbittlichen Kampf der Angestellten des Freiburger Spitals (HFR), wird ab dem ersten Januar endlich die Umkleidezeit der Arbeitszeit zugerechnet. Ausserdem zahlten im Dezember verschiedene Kantonen dem Gesundheitspersonal einen Corona-Bonus. Dies geschah ganz klar nur durch den Druck, den das Personal ausgeübt hat. Seit über einem Jahr kämpfen sie für bessere Arbeitsbedingungen. Seit dem Start der Pandemie sind sie völlig am Anschlag. Dieser Corona-Bonus ist zwar ein kleiner Erfolg, doch er ist nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Die Annahme der Pflegeinitiative hat gezeigt, wie breit die Unterstützung für die Pflegenden ist. Jetzt müssen mit den Gewerkschaften Betriebsgruppen aufgebaut werden, um die Kapitalisten und den Staat zu wirklichen Taten zu zwingen!
TESSIN – Im Dezember 2021 wurden fünf DPD-Fahrer entlassen, weil sie gewerkschaftlich organisiert sind. Dies sorgte für einen Aufschrei der Empörung. Innert kürzester Zeit haben etwa 1’000 Personen eine Petition der Unia unterschrieben, welche die Wiedereinstellung der entlassenen Fahrer fordert. Diese fünf Fahrer waren dafür bekannt, sich aktiv gegen die miserablen Arbeitsbedingungen zu stellen. Die Bourgeoisie weiss, dass die Arbeiter unzufrieden sind und sie nichts aufhalten kann, wenn sie sich organisiert. Ihre Repression zeigt nur ihre Angst. Aber auch dagegen kann sich die Arbeiterklasse organisieren, wie dieses Beispiel zeigt!
Nordamerika — von Alan Woods, marxist.com — 27. 11. 2024
Europa — von Emanuel Tomaselli, RKI Österreich — 16. 11. 2024
Berichte & Rezensionen — von Die Redaktion — 15. 11. 2024
Nordamerika — von der Redaktion — 13. 11. 2024