Erfolgreiche Lancierung des Programms zur Finanzkrise der Funke-Strömung in der Schweiz.
Am letzten Samstag fand in Zürich eine nationale Kundgebung gegen die Finanzkrise statt. Ca. 2‘500 Personen folgten dem Aufruf von Gewerkschaften, der SPS, der JuSo und verschiedenen anderen Organisationen und setzten ein starkes Zeichen gegen die stetig zunehmenden Auswirkungen des Zusammenbruchs an den internationalen Finanzmärkten.
Bei gutem Wetter aber relativ kalten Temperaturen herrschte eine ausgelassene Stimmung unter den Teilnehmenden. Dass die Mobilisierung eher Festcharakter besass und die vorhandene Wut der Protestierenden nicht in eine aktivere Form zu bringen vermochte lag einerseits an dem Konzept des Verharrens an einem Ort und andererseits an den sehr gemässigten Ansprachen der offiziellen RednerInnen. So schloss auch der Präsident der SP Schweiz, Christian Levrat, seine Rede mit einem weiteren Werbevotum für das flexible Rentenalter, anstatt die sich verschärfende Systemkrise zu nutzen und sich klar für einen sozialistischen Gegenentwurf zum Kapitalismus auszusprechen.
Dass dies in der gegebenen Situation geradezu notwendig und alles andere als utopisch ist, zeigte die erfolgreiche Intervention der Funkeströmung, welche dass Bedürfnis eines Teils der entstehenden sozialen Bewegung nach einer grundsätzlichen Betrachtungsweise und einem sozialistischen Kurswechsel eindrücklich widerspiegelt.
Gegen 20 GenossInnen und SymphatisantInnen nahmen an der Aktion teil. Mit dem einzigen Bücher und Informationsstand auf dem Platz, der schnell zum politischen Anziehungspunkt für interessierte Kundgebungsteilnehmende wurde, und sehr engagierten AktivistiInnen gelang es, unsere Ideen und Positionen flächendeckend unter die Leute zu bringen. Das inhaltliche Highlight war das druckfrisch herausgebrachte Manifest zur Finanzkrise. Die bereits 8. Ausgabe des Theoriemagazins Aufstand der Vernunft (AdV), welche die Ursachen der Krise analysiert und ein Aktionsprogramm für die ArbeiterInnenbewegung im alltäglichen Kampf für die Durchsetzung ihrer Interessen enthält, fand reissenden Absatz.
Die Bilanz der erfolgreichen Intervention spricht für sich: 54 verkaufte Exemplare des AdV 8, 700 verteilte Flugblätter, 50 verkaufte Ausgaben der Zeitung (Oktoberausgabe) und der Verkauf vereinzelter anderer Bücher und Broschüren. Nicht zu vergessen die zahlreichen geführten Diskussionen und das Sammeln von über 70 Unterschriften für die Petition der Unia Jugend für einen 13. Monatslohn für Lehrlinge. Dass die Juso Schweiz auf ihrem Flugblatt eine unserer zentralen Forderungen zur Finanzkrise eins zu eins übernommen hat, ist ein weiteres Indiz dafür, dass der Marxismus auch in der aktiven Jugend wieder zu einer politisch ernst zu nehmenden Kraft wird.
Nach der letzten Kundgebung gegen die Finanzkrise vor zwei Wochen am gleichen Ort, stellt diese Intervention einen weiteren wichtigen Schritt im Aufbau der marxistischen Strömung in der Schweiz dar. Im grossen Interesse, das unseren Ideen entgegengebracht wird, zeigt sich das wachsende Bedürfnis und gleichzeitig das Nicht-Vorhandensein einer klaren marxistischen Perspektive. Beeindruckt konnten wir feststellen, dass der Funke bereits einen ziemlich hohen Bekanntheitsgrad im organisierten Teil der Arbeiterbewegung einnimmt und wir etliche BasisgewerkschafterInnen, die unseren Ideen gegenüber positiv gesinnt sind, wieder trafen.
Das Vakuum, welche einerseits durch das Versagen der reformistischen Führungen der Massenorganisationen und andererseits durch die Politik der Isolation, welche die Linksradikalen betreiben, entsteht, muss und kann gefüllt werden.
Es ist unsere Aufgabe, die Ideen des Marxismus in der Arbeiterbewegung zu verankern und die Arbeiterklasse für die Ideen des wissenschaftlichen Sozialismus zu gewinnen. Vor 150 Jahren schrieben dazu Marx und Engels im Kommunistischen Manifest:
„In welchem Verhältnis stehen die Kommunisten zu den Proletariern überhaupt?
Die Kommunisten sind keine besondere Partei gegenüber den andern Arbeiterparteien.
Sie haben keine von den Interessen des ganzen Proletariats getrennten Interessen.
Sie stellen keine besonderen Prinzipien auf, wonach sie die proletarische Bewegung ummodeln wollen.
Die Kommunisten unterscheiden sich von den übrigen proletarischen Parteien nur dadurch, dass sie einerseits in den verschiedenen nationalen Kämpfen der Proletarier die gemeinsamen, von der Nationalität unabhängigen Interessen des gesamten Proletariats hervorheben und zur Geltung bringen, andererseits dadurch, dass sie in den verschiedenen Entwicklungsstufen, welche der Kampf zwischen Proletariat und Bourgeoisie durchläuft, stets das Interesse der Gesamtbewegung vertreten.
Die Kommunisten sind also praktisch der entschiedenste, immer weiter treibende Teil der Arbeiterparteien aller Länder; sie haben theoretisch vor der übrigen Masse des Proletariats die Einsicht in die Bedingungen, den Gang und die allgemeinen Resultate der proletarischen Bewegung voraus.”
Dies gibt unsere Auffassung über das Verhältnis von MarxistInnen zu den Gewerkschaften und der Sozialdemokratie eindrücklich wider. In diesem Sinne rufen wir alle ehrlichen und bewussten AktivistInnen der Arbeiterbewegung auf, die Ideen des Marxismus zu studieren und sich uns anzuschliessen im Kampf für eine sozialistische Gesellschaft.
Die Redaktion
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Berichte & Rezensionen — von Die Redaktion — 15. 11. 2024
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Europa — von Jack Halinski-Fitzpatrick, marxist.com — 11. 11. 2024